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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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Blick zu, der allerdings nicht sehr ernst gemeint war. »Was ist denn los?«, fragte er.
    Jereks Brust hob und senkte sich, als er schnaufte. Offensichtlich war er wie der Teufel gerannt. »Zwanzig Rote Wachen, vielleicht sogar mehr. Sie kommen zu Pferd von Nordwesten. Es sind Augmentoren dabei, einer von ihnen ist ein riesiger Kerl.«
    »Wie weit?«
    Jerek spuckte noch einmal aus. »Vielleicht noch eine Meile, möglicherweise etwas mehr. Sie sind bis an die Zähne bewaffnet. Ich würde sagen, wir haben noch zwanzig Minuten, bis sie hier sind.«
    Brodar Kayne wandte sich an Sasha und Isaac. »Hört zu. Wenn sie uns schnappen, wird es blutig. Gegen so viele Männer können wir nicht kämpfen, aber wir können sie weglocken. Dann habt ihr zwei eine Gelegenheit, ihnen zu entkommen.«
    Sasha schüttelte den Kopf. »Was ist mit dir? Sie werden euch hetzen und abschlachten.«
    Ruhig erwiderte er ihren Blick. »Ich bin dem Tod schon oft genug von der Klinge gesprungen, Mädchen. Wenn dies der Moment ist, in dem er mich holt, dann soll es eben so sein. Aber du und Isaac, ihr habt noch die Möglichkeit, lebend hier herauszukommen.«
    Jetzt schüttelte der Diener den Kopf. »Ich kenne den Stallburschen. Er hat ein paar Pferde, die dem Ungeheuer mit den Tentakeln nicht zum Opfer gefallen sind. Sie sind nicht schnell, aber mit ihnen könnten wir die Küste erreichen.«
    Sasha nickte. »Das Freiland ist zu weit weg. Sie würden uns vorher einholen und niedermachen. Vielleicht können wir aber nach Thelassa hinüber …«
    »Wollt ihr durch den Totenkanal schwimmen?«, knurrte Jerek. »Ich kenne keinen Mann, der das überlebt hat. Und es sind dreißig Meilen bis zur Küste. Ich würde sagen, wir verschanzen uns hier, und dann bekommen die Ärsche den Kampf ihres Lebens.«
    »Nein!«, rief Sasha. »Das können wir den Leuten nicht antun. Ich kenne die Wache. Wenn es nötig ist, brennen sie das ganze Dorf nieder, um uns zu erwischen.«
    »Ja, da hat sie recht.« Kayne trat einen Schritt vor. »Isaac, besorg uns die Pferde. Ich hole mein Schwert. Das wird eine Jagd, an die sie sich noch lange erinnern werden.«
    Jerek wandte sich ab und murmelte etwas Wütendes. Kayne ignorierte ihn. Er eilte schon zum Haus des Arztes, wo sein Großschwert lag.
    Drei Wochen, dachte er. Drei Wochen Frieden. So entspannt und sorglos habe ich mich noch nie gefühlt. Seine Füße trampelten auf dem trockenen Lehmboden, die Erschütterungen jagten Stiche durch seine Knie. Bei jedem Schritt nahmen die Schmerzen zu. Irgendwie war das beinahe tröstlich.
    Er brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass er unwillkürlich zu lächeln begonnen hatte.

    »Es ist nicht mehr weit«, rief Isaac. Er ritt wieder ganz vorn, nachdem er während des wilden Galopps aus Ebertor hinaus die meiste Zeit die Führung übernommen hatte. Inzwischen wunderte sich niemand mehr darüber, dass er auch ein guter Reiter war. Brodar Kayne konnte mit Pferden umgehen, aber für ihn war das trügerische Gelände eine Herausforderung. Der Diener jedoch hatte sie mit einer Sicherheit angeführt, der die Soldaten, die sie verfolgten, nichts entgegenzusetzen hatten.
    Vor fast zwei Stunden waren sie aus dem Dorf geflohen. Die Sonne ging hinter den Hügeln im Westen als riesige rote Kugel unter. Das Pferd, auf dem er saß, schnaufte und keuchte schwer. Es konnte dieses Tempo nicht mehr lange halten, aber das war auch nicht nötig. Die Küste lag nur noch ein paar Meilen vor ihnen.
    Die Frage, was sie tun würden, wenn sie tatsächlich das Meer erreichten, war ein ganz anderes Kapitel, aber sie mussten eben eins nach dem anderen angehen.
    Er blickte hinter sich. Im Verlauf der letzten zehn Meilen hatten die Soldaten ein wenig aufgeholt, doch die Entfernung war immer noch recht groß. Anscheinend war es Gaius gelungen, die Verfolger in Ebertor etwas aufzuhalten. Hoffentlich hatte der Arzt seinen Rat befolgt und sich nicht zu aufsässig gezeigt. Der freundliche alte Mann sollte nicht seinetwegen verprügelt werden oder Schlimmeres erleiden.
    Sasha hielt sich verzweifelt an Isaac fest. Das Mädchen fühlte sich auf einem Pferderücken nicht wohl, so viel war sofort deutlich geworden, als sie auf ihr Pferd gesprungen und auf der anderen Seite unsanft wieder heruntergerutscht war. Jerek hatte bei dem Anblick erfreut gekichert.
    Der Wolf zog an den Zügeln und näherte sich ihm. »Kayne«, sagte er heiser. »Wir haben die Küste fast erreicht. Wie geht es dann weiter?«
    Genau. Wir brauchen einen

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