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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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den ganzen Kopf umschloss, verstärkte noch den albtraumhaften Eindruck.
    Garmond trug keine Waffe, denn die verstärkten Eisenhandschuhe und seine große Körperkraft reichten aus, um einem Mann die Wirbelsäule zu zerschmettern oder mit einem einzigen Hieb einen Schädel zu zertrümmern, und obendrein war der riesige Augmentor dank seiner verzauberten Rüstung nahezu unbesiegbar.
    Legwynd dagegen trug praktisch keinen Schutz außer einer Lederweste. Dafür starrte sein Gürtel vor Dolchen aller Formen und Größen, und die Stiefel verströmten ein schwaches blaues Glühen, das von magischen Verstärkungen zeugte. »Ich bin bereit«, sagte er. Wie um es zu beweisen, bewegten sich seine Beine auf einmal so schnell, dass man mit bloßem Auge nicht mehr folgen konnte.
    »Genug«, befahl Barandas. »Wir machen noch die Leute auf uns aufmerksam.«
    »Na und?«, fragte Thurbal. Er war ein stämmiger Mann in mittleren Jahren mit kurz geschnittenem grauem Haar und einem Kettenhemd. Jetzt legte er die Schwerthand auf den Knauf der schrecklichen Waffe, die er am Gürtel trug. »Wir sind Augmentoren. Diese Bauern tun gut daran, uns zu fürchten.«
    »Genug, sage ich.« Auch Barandas legte die Hand an seine Waffe.
    Thurbal war ein gemeiner Kerl und ein Mörder, den nur der Schwarze Garmond übertraf, aber er war zu klug, um den Ersten Augmentor zu reizen. »Wie du willst, Kommandant«, lenkte er ein.
    Barandas entspannte sich und atmete tief durch. »Da ist unser Ziel.« Er nickte in die Richtung des zerstörten Tempels der Großen Mutter. »Haltet euch bereit. Sie rechnen nicht mit uns, aber falls einer fliehen kann … Legwynd, du weißt, was du zu tun hast.«
    Der drahtige Augmentor setzte ein beinahe engelhaftes Lächeln auf und leckte sich die Lippen. Barandas schüttelte den Kopf und seufzte.
    Zeit, dass wir es hinter uns bringen.
    Als sie vorsichtshalber an die Türe klopften, antwortete niemand. Deshalb stemmte Garmond sich mit der Schulter dagegen und drückte sie aus den Angeln. Anschließend stolperte der mächtige Krieger in das Allerheiligste des alten Tempels und hielt die Tür als Schild vor sich. Armbrustbolzen bohrten sich ins Holz und prallten von der Rüstung ab, kein Einziger verletzte ihn. Brüllend schleuderte Garmond die Tür durch den Raum auf die kleine Gruppe der Rebellen, die sich in alle Richtungen verstreuten.
    Einer der Männer war ruhiger als die anderen. Er legte die Waffe an und zielte genau auf Barandas’ Kopf. Ein Flimmern war zu sehen, dann starrte der Mann verwirrt den Dolch an, der in seinem Hals steckte. Die Armbrust fiel auf den Boden, als er auf die Knie sank. Das Blut quoll zwischen den Fingern hervor, die er sich auf die Kehle presste. Grinsend zückte Legwynd einen weiteren Dolch.
    Zwei Männer, die mit Schwertern bewaffnet waren, liefen auf Barandas zu. Der Erste Augmentor wehrte den Angriff des nächsten Gegners ab, wechselte den Griff und stieß nach hinten, um den Mann zu durchbohren, der ihm in den Rücken fallen wollte.
    Thurbal tauchte auf und setzte zur Verteidigung den gezackten Krummsäbel ein. Der Rebell, der Barandas angegriffen hatte, wollte mit einem Hieb von oben den grauhaarigen Augmentor attackieren. Der hob nur lässig die glühende Waffe zur Parade. Ein Kreischen entstand, und der Rebell vermisste die vordere Hälfte seiner Klinge.
    Thurbal nutzte die Verwirrung des Gegners zu seinem Vorteil und schlug nach dessen Hals. Der Hieb war beinahe nachlässig und nicht besonders kräftig geführt, und doch glitt der Krummsäbel mühelos durch das Fleisch, die Wirbelsäule und sogar durch den Stahl. Der Kopf hing einen kleinen Augenblick grässlich schief auf dem Rumpf, dann polterte er über den Boden. Der Rest des Körpers brach direkt daneben zusammen und verspritzte das Blut im Tempel.
    Legwynd hatte unterdessen den zweiten Armbrustschützen gestellt. Jetzt kämpften sie Mann gegen Mann, Dolch gegen Dolch. Im letzten Moment bemerkte Barandas, dass ein weiterer Mann, der hinter einer Säule stand, auf ihn zielte. Die Armbrust klickte, die Zeit stand still.
    Der Bolzen prallte von dem Langschwert ab und flog harmlos gegen eine Wand.
    Der Erste Augmentor hatte unzählige Stunden auf das Studium aller Texte der Kampfkunst verwendet, die sich in der Stadt finden ließen. Häufig hatte er ganze Nächte damit verbracht, seine Kunstfertigkeit im Schwertkampf zu vervollkommnen und bestimmte Abläufe mit einer Gewissenhaftigkeit einzustudieren, die andere Männer in den Wahnsinn

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