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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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Körper. Dieser Kampf konnte nur auf eine Weise enden.
    Mehmon sprang vor, rutschte jedoch aus und stolperte hilflos. Krazka entging ihm mühelos, wirbelte herum und versetzte ihm einen Tritt in den Hintern, dass der alte Mann mit dem Gesicht voran in den Schnee flog.
    »Steh auf, Mehmon«, sagte Krazka. »Ich bin noch nicht mit dir fertig.«
    Der rebellische Häuptling der Nordmark versuchte, sich hochzudrücken, doch die Arme knickten ein, und er brach zusammen.
    Yllandris warf einen raschen Blick zu Orgrim Hammertod, der in weite Fernen starrte. Sie empfand tiefste Verachtung. Feigling, dachte sie.
    Krazka legte eine Hand ans Kinn und tat so, als müsste er nachdenken, während Mehmon sich wieder aufrappelte. »Ich glaube, du brauchst einen kleinen Ansporn.« Damit ging er zu Mehmons Frau hinüber, riss ihr den Kopf zurück und schnitt ihr die Kehle durch, ehe sie auch nur Zeit hatte zu keuchen. Auf ihrem Hals prangte ein blutiges Lächeln, als sie leise gurgelnd zu Boden ging. Die beiden Mädchen kreischten.
    Mehmon gab einen Laut von sich, der an ein erstickendes Tier erinnerte. Dieses Mal kam er, von blinder Wut getrieben, tatsächlich auf die Beine. Krazka wich dem ersten ungestümen Hieb aus, fing den zweiten mit der eigenen Klinge ab und lenkte die Waffe zur Seite ab. Dann sauste mit erschreckender Geschwindigkeit das wie ein Hackmesser geschmiedete Schwert herab und trennte dem Gegner die Hand vom Arm.
    Krazka trat mit einem zufriedenen Lächeln einen Schritt zurück. »Nun, es scheint so, als wärst du damit endgültig erledigt …« Mitten im Satz brach er ab und beugte sich nach vorn. Ein leises reißendes Geräusch war zu hören.
    Eine von Mehmons Töchtern hielt ein kleines Holzmesser in der zitternden Hand. Yllandris sah das Loch in Krazkas prächtigem weißem Mantel, wo das Messer das Fell durchdrungen hatte. Abgesehen von dem beschädigten Gewand schien der Schlächter von Beregund unverletzt. Doch er war ungeheuer wütend.
    »Du Miststück«, knurrte er. »Diesen Mantel trage ich seit vielen Jahren. Dafür habe ich eine Hochlandkatze mit bloßen Händen getötet. Dieses Tier hat mir das Auge ausgekratzt. Und jetzt bohrst du ein Loch hinein.«
    »Lauft«, krächzte Mehmon. Er hockte auf Knien und starrte benommen den blutigen Armstumpf an. Die Töchter hörten es und liefen weg. Krazka sah ihnen nach, dann wandte er sich wieder dem besiegten Häuptling zu.
    »Vielleicht wäre ich bereit gewesen, dir einen raschen Tod zu gewähren«, sagte er. »Davon kann jetzt nicht mehr die Rede sein. Du kommst mit zurück nach Herzstein. Die Flammen sollen dein Schicksal sein.«
    Auf einmal waren aus der Richtung, in welche die Mädchen geflohen waren, Schreie zu hören. Das Grunzen und Brüllen wilder Tiere übertönte das Geräusch von reißendem Fleisch. Yllandris wurde übel.
    »Anscheinend haben die Brüder deine Mädchen eingeholt, Mehmon. Das war es dann.«
    Krazka drehte sich zu der Kriegertruppe um. Die meisten hatten die Konfrontation schweigend beobachtet. Er hob das blutige Schwert hoch in die Luft und deutete auf das Tor.
    »Das Spiel ist vorbei. Wir greifen an und töten jeden Mann, jede Frau und jedes Kind innerhalb dieser stinkenden Mauern. Keine Gnade.«
    Keine Gnade. Yllandris holte tief Luft, warf einen Blick zu ihren Schwestern und machte sich bereit, Frostwehr den Richtspruch des Königs spüren zu lassen.

    Vor ihr klirrte der Stahl. Immer noch fiel der Schnee und verdeckte den Blick auf das Kampfgeschehen, doch es war leicht erkennbar, dass die Verteidiger von Frostwehr nur wenig Widerstand leisteten. Mehmon hatte nicht gelogen. Die Hungersnot hatte die Stadt in die Knie gezwungen.
    Vor ihr zeichnete sich in der Dunkelheit ein Umriss ab. Es war ein Karren, auf dem hoher Schnee lag. Hier und dort ragten seltsam verdrehte Gliedmaßen hervor.
    Ein Leichenwagen, dachte Yllandris. Sie hatten die Toten auf den Wagen geladen, aber nicht mehr genügend Kraft oder Entschlossenheit aufgebracht, um sie wegzuschaffen.
    Dann kamen sie an einer Kochgrube vorbei. Unten lagen die Knochen verschiedener Tiere, die meisten waren eigenartig geformt. Yllandris brauchte eine Weile, um zu erkennen, dass es die Überreste von Hunden waren. Beinahe rechnete sie schon damit, auch einen menschlichen Schenkelknochen oder einen Schädel zwischen den grässlichen Überresten zu entdecken, aber anscheinend war es doch noch nicht ganz so schlimm gewesen.
    Links von ihr schnaufte Shranree schwer. Die Frau war schon nach

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