Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
Sucher. Der Erste nickte zufrieden. Damit wäre die wichtigste Figur dieser Charade schon anwesend. Der Verursacher der Katastrophe.
    Der Zweite verbeugte sich. »Ich grüße dich, Erster, und bin erfreut, dich wohlauf zu sehen.«
    Das nächste Flackern - der Fünfte traf ein, eine Clownsmaske aus Porzellan. Er verneigte sich vor den beiden. »Seid gegrüßt, meine Mitsucher«, erklang die vertraute Stimme wie ein Atemhauch.
    Dann flackerte es gleichzeitig an zwei Stellen, und die beiden Letzten trafen ein: der Dritte mit der Holzmaske und der Vierte mit der filigranen, reich verzierten Metallmaske.
    »Welch eine Freude«, schnarrte der Dritte mit einer Stimme, die perfekt zu seiner Maske passte. »Alle sind wir versammelt.«
    »Das kann ich nur bestätigen«, sagte der Vierte melodiös. »Ich konnte es kaum glauben, als ich den Ruf empfing, und war bis dahin voller Sorge.«
    »Ich habe auch die ganze Zeit überlegt, wie ich weitermachen soll, falls ich der Letzte bin«, erklärte der Fünfte. »Ich wagte es nicht, selbst einen Ruf zu schicken.«
    Sie traten wie gewohnt im Kreis zusammen, und von den Umhängen wallte schwarzer Nebel auf, der ineinanderfloss. Nun konnte nichts mehr von dem, was sie hier beredeten, nach draußen dringen.
    »Ja, wir sind also tatsächlich alle an Bord gewesen«, eröffnete der Erste die Versammlung. »Und ich muss gestehen, dass ich nicht den leisesten Verdacht hege, wer von den Passagieren ihr seid.«
    »So geht es mir auch«, bestätigte der Dritte. »Obwohl wir uns nun so nahe sind, habe ich nicht die Spur einer Ahnung - und das, obwohl ich als Sucher auserwählt wurde. Unsere Tarnung ist perfekt.«
    »Die Frage ist, sollen wir sie länger aufrechterhalten?«, fragte der Vierte. »Der Schweigebann hat hier keine Funktion mehr. Wir wären stärker, wenn wir gemeinsam agieren würden.«
    »Auf gar keinen Fall«, lehnte der Erste ab. »Damit sollten wir bis zum letzten Moment warten. Die Menschen dürfen nichts ahnen, und nichts von unserer Mission darf nach außen dringen. Wir gehen weiter vor wie gehabt.«
    »Ich stimme zu. Bis zu dem Zeitpunkt, da der Schattenlord von uns erfährt oder erfahren soll, sollten wir das Geheimnis wahren. Er wird sich sicher wähnen, und wir können in aller Ruhe nach ihm suchen, ohne in Gefahr zu sein.«
    »Dann sollten wir wohl zuerst die Frage klären, ob wir überhaupt dort sind, wo auch der Schattenlord ist.«
    »Ja«, antwortete der Zweite sofort. »Ja, wir sind in Innistìr, und ja, er ist hier. Ich kann euch nicht sagen, wo, denn ich kann ihn nicht ausmachen. Nach wie vor ist er nicht greifbar, ja ich möchte sagen: körperlos. Es ist nur eine Empfindung, die ich habe, doch ich kann mich nicht irren. Genau aus dem Grund wurde ich auserwählt, weil ich ihn fühlen kann.«
    »Und ich werde von seiner Existenz angezogen, nun, da die Spur aufgenommen ist«, sagte der Vierte. »Deshalb muss ich dem Zweiten recht geben. Wir sind am richtigen Ort.«
    »Fein ausgesucht«, spottete der Dritte. »Habt ihr schon mal versucht, ein Portal zu öffnen?«
    »Mehrmals, bei Tag und Nacht. Vergeblich, und es gibt auch keine öffentlichen Portale.«
    »Die Grenzen sind dicht von dieser Seite aus. Wir sitzen in der Falle!«
    »Aber der Schattenlord auch«, wandte der Erste nachdenklich ein. »Er kann uns nicht mehr entkommen.«
    »Bah, das Land ist immer noch groß genug. Es können Jahrtausende vergehen.«
    »Und trotzdem werden wir ihn finden und stellen. Er kann nicht fort.«
    Der Dritte musste noch eins draufsetzen: »Vor allem müssen wir gut auf uns aufpassen. Jetzt sind wir auf uns allein gestellt, haben keinen Kontakt mehr zum Auftraggeber, und Ersatz gibt es auch nicht mehr, wenn einer von uns drauf geht.«
    »Das bringt mich auf eine andere Frage«, warf der Fünfte ein und wandte sich an den Zweiten. »Was hat dich geritten, gleich ein ganzes Flugzeug hierher zu schleudern und Menschen in Gefahr zu bringen? Weißt du, was dich die vielen Toten kosten werden?«
    »Die Frage ist berechtigt«, stimmte der Erste zu. »Ich bin davon ausgegangen, dass du eine Passage hierher öffnest, durch die wir während des Fluges verschwinden. Das hätte ganz verborgen geschehen können, so, wie wir getarnt an Bord gegangen sind.«
    Aber der Zweite verteidigte sich. »Das hatte ich auch vor! Ich habe keine Ahnung, was da passiert ist, aber auf einmal geriet alles außer Kontrolle! Ich war gerade auf der Toilette, wo ich die Passage öffnen und euch dann per Ruf durchleiten

Weitere Kostenlose Bücher