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Schattenlord 2 - Stadt der goldenen Türme

Titel: Schattenlord 2 - Stadt der goldenen Türme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Sonnenstrahlen rings um den Bauchnabel besonders gut zur Geltung brachte.
    »Ist schon gut. Und jetzt mach dich fertig. Die Golems werden unruhig. Wir müssen so rasch wie möglich in die Sklavenställe der Hängenden Gärten zurückkehren. Geben wir den beiden Riesen keinen Grund, ihre Rolle noch einmal so überzeugend spielen zu wollen, dass sie einen von uns durch die Gegend schleudern. Wer weiß, was Najid ihnen aufgetragen hat ...«
    Zoe wurde blass. Sie beendete ihre Toilette mit ungewohntem Tempo und sah zu, dass sie sich zu den anderen Menschen gesellte.

    »Ich hasse es, untätig zu sein.« Milt hieb gegen einen Stützträger der Sklavenscheune und ging wie ein gefangenes Raubtier auf und ab, immer wieder, entlang der Seite des Sklavengeheges.
    Laura hatte gute Lust, ihn zu begleiten. Auch sie fühlte sich beengt. Seit Stunden warteten sie auf Finns und Najids Rückkehr. Der Kleine war ausgezogen, um auf eigene Faust Erkundigungen über das Treiben im Palast des Überflusses einzuziehen. Nach wie vor trieb ihn der Gedanke nach Rache an seinem Vater. Die Elefthi hatten einen unglaublich stark ausgeprägten Ehrbegriff. Najids Denken war auf nichts anderes als auf die Begegnung mit Belorion ausgerichtet.
    Laura fragte sich nicht zum ersten Mal, was sich unter den Turbanen dieser Wüstenleute verbarg und welche Bedeutung diese seltsamen, sich bewegenden Tattoos besaßen.
    Sie lächelte in sich hinein. Dies war wohl eine von ungefähr drei Millionen Fragen, die sich ihr seit der Ankunft auf Innistìr stellten, und es war sicherlich nicht die wichtigste.
    »Wenn die beiden nicht innerhalb der nächsten Stunde zurückkommen, mache ich mich selbst auf den Weg« sagte Milt. »Ich halt's nicht mehr länger in diesem Sklavenpferch aus.«
    »Und wie möchtest du an den Golems vorbeikommen?« Laura deutete auf die riesigen Gestalten, die links und rechts des Eingangs standen und sich seit Ewigkeiten nicht mehr gerührt, ja nicht einmal Luft geholt hatten. »Die beiden haben sicherlich ein gewichtiges Wort mitzureden, wenn's um Spaziergänge geht.«
    »Wir haben etwas zu sagen!«, meldete sich eine Stimme aus dem Hintergrund des Raums.
    Laura drehte sich um. Sie erblickte Cwym, den Elfen. Er drängte sich vor und stellte sich auf eine der unzähligen Kisten, die wahllos umherstanden. Er deutete auf Bathú, seinen Kollegen, und den gefangenen Ruairidh.
    »Wir verlassen euch!«, rief er. »Wir haben die Stadt, das gemeinsame Ziel, erreicht. Eine weitere Zusammenarbeit ist nicht notwendig ...«
    »Was heißt: nicht notwendig?«, unterbrach ihn Jack. »Wir hatten gehofft, dass ihr uns bei der Befreiung Ginas unterstützen würdet!«
    »Nein, werden wir nicht. Wir haben andere, dringendere Ziele vor Augen. Außerdem verstehen wir nicht, warum ihr für die Rettung eines einzigen Menschen derart viel riskieren und Zeit verlieren wollt.«
    Cwym machte eine heftige Handbewegung - und schnitt damit den aufbegehrenden Jack und Milt das Wort ab. »Wir lassen uns auf keinerlei Diskussion ein. Unser Auftrag hat Vorrang. Najid hat zugesagt, uns Vorräte und Nahrung zu beschaffen, sodass wir bereits in wenigen Stunden die Stadt in Richtung Morgenröte-Palast verlassen können.«
    »Ihr seid bei uns geblieben, weil ihr befürchtetet habt, ohne unsere Hilfe nicht in die Stadt gelangen zu können - und nun reitet ihr davon, einfach so?«, fragte Laura, völlig entgeistert.
    »Es ist schwer, in die Stadt hineinzukommen, wie wir gesehen haben. Doch sie unbemerkt zu verlassen ist eine wesentlich leichtere Übung.«
    »Ihr seid Verräter!«, rief Angela Müller wütend. »Wir brauchen euch, und ihr lasst uns im Stich!«
    »Wir tun, was wir tun müssen.«
    »So sind sie, meine Landsleute«, meldete sich Ruairidh mit einem polternden Lachen zu Wort. »Seht ihr nun, warum ich vor ihnen geflohen bin?«
    Cwym tat einen Wink mit der Hand - und Ruairidh verstummte. Die beiden Elfen hatten ihren Gefangenen mittlerweile fast völlig unter Kontrolle.
    Laura unternahm einen letzten Versuch, die Elfen zu einer Hilfeleistung zu überreden. »Bevor ihr geht, könntet ihr uns nicht noch einen klitzekleinen Gefallen tun?«
    Cwym zögerte. »Und der wäre?«
    »Unsere derzeitigen Gestalten sind zwar schön und gut«, sagte Laura, »doch wenn wir in den Palast des Überflusses gelangen wollen, benötigen wir ein anderes Aussehen. Eines, das uns Tür und Tor öffnet.«
    Der Elf zögerte, nahm kurz Augenkontakt mit Bathú auf - und nickte dann. »Also schön. Ihr

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