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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Zwiebelform. Zoe kam sich vor wie in Tausendundeiner Nacht; genauso musste man sich diese Märchenstädte vorstellen. Stolze Türme in prächtigen Farben, weiße Häuser mit glänzenden Dächern, blank gefegte Straßen. Riesige Bazare und Paläste mit Zaubergärten und Wesen in orientalischer Kleidung auf stolzen Pferden, in Sänften, auf prächtig geschmückten Elefanten.
    Kurz vor dem Stadttor landeten die Flugechsen. Den Rest des Weges legten sie im schaukelnden Reptiliengang zurück.
    Der Elf in der silbernen Maske ritt voraus, und das Tor wurde von den Wachen sofort geöffnet. Er musste eine hochrangige Persönlichkeit sein. Gleich nach dem Tor lenkte er sein Tier nach links zu einer großen Umzäunung, wo weitere Flugechsen untergebracht waren.
    Er hob Zoe persönlich aus dem Sattel und stellte sich neben sie. »Jetzt keine Dummheiten«, warnte er sie. »Das würde deinen Tod bedeuten.«
    »Mhmm«, machte Zoe. Es sollte bedeuten: »Sobald ich wieder frei bin, du spitzohriger Idiot, werde ich mein Knie anheben und schön langsam, aber mit Nachdruck in deine Weichteile versenken, und während du zusammensackst, werde ich dir mit meinen Fäusten noch auf dein turbangekröntes Haupt donnern, dass du garantiert in den nächsten Stunden nicht weißt, was dir mehr wehtut, und in den nächsten Tagen nichts davon wissen willst, dass du ein Mann bist.«
    »Brav«, sagte er.
    Zoe wünschte sich, ihr Blick könnte töten und diese ganze Stadt in Flammen aufgehen lassen. Damit diese arroganten Einwohner dieses Paradieses für Angeber wussten, dass ein Mädchen aus der Menschenwelt nicht so mit sich umspringen ließ.
    Mit trippelnden Schritten, soweit es die Fesseln zuließen, folgte sie dem Maskierten.

    Sie gingen bis zum Königspalast, was Zoe schon wieder ein bisschen versöhnte. Kein verrottendes und verfaulendes Zombiedorf mehr und nicht die Hütte eines Schuhmachers. Immerhin. Als Hotel nicht ungeeignet.
    Der Maskierte half ihr die vielen Stufen der Portaltreppe hinauf zu dem wahrhaftig prächtig gestalteten, schwungvollen Tor. Es musste an die zehn Meter hoch sein. Links und rechts standen Elfenwächter, die an die zweieinhalb Meter messen mochten, mit gewaltigen Hörnerhelmen und Hellebarden, die bei Einsatz jeden im Umkreis von drei Metern niedermähten und in Stücke rissen.
    Entsprechend winzig wirkte der Mann, der davor wartete, noch dazu in einem bescheidenen Priestergewand, den tibetischen Mönchen nicht unähnlich. Er war schmal gebaut, seine Haare waren am Hinterkopf zu einem kunstvollen Zopf mit Brosche zusammengefasst. Seine bloßen Füße steckten in Riemensandalen, an seinem schmalen Gürtel hing ein kleiner Lederbeutel.
    Weitere Mönche oder Priester traten aus dem Torschatten heraus, kaum von dem Ersten zu unterscheiden, der vielleicht ein Stück kleiner war als diese. Er trat nun an Zoe heran, hob die Hand und schob die Kapuze ein kleines Stück zurück, gerade so, um ihre Stirn freizulegen.
    »Sie trägt das Blaue Mal«, murmelte er ehrfürchtig.
    »Mh«, machte Zoe. Das bedeutete: »Überraschung, du Hohlkopf, und ganz bestimmt erlebst du das gerade zum allerersten Mal in deinem Leben - ganz miese Leistung, mein Lieber, du wirst es nie zum Schauspieler bringen.«
    »Führt sie hinein!«
    Das wollte Zoe auf einmal nicht mehr. Diese Priester jagten ihr einen Schauer nach dem anderen über den Körper, obwohl sie gar nichts taten, sich sogar respektvoll vor ihr verneigten. Vielleicht war es die Art ihrer Haltung, ihre Ausstrahlung, die kalten Augen oder alles zusammen.
    Aber der Elf mit der silbernen Maske ergriff sie am Arm und führte sie in die Dunkelheit des Torbogens hinein.

22
     
    Rückkehr
     
    H aaaaaaaaaaalt!«, schrie Nidi. »Halthalthalthalthalt!«
    Es half. Die Soldaten hielten tatsächlich inne.
    Leonidas knurrte vor Wut, die beeindruckenden Reißzähne gefletscht. »Was soll das?«
    »Ich bin die Garantie, dass diese Leute hier in Alberichs Auftrag unterwegs sind!«, erklärte der Schrazel. »Sie haben eine ganz besondere Aufgabe, die du nicht behindern wirst, wenn du ein treuer Diener deines Herrn bist. Tritt in Kontakt mit ihm, wenn du eine Anweisung brauchst!«
    »Ich wüsste nicht ...«
    »Also was nun? Will sich eine Miezekatze mit einem Löwen wie mir anlegen?«
    »Du lächerliches Ding«, schnaubte Leonidas und streckte die Krallenhand aus, um nach Nidi zu greifen.
    »Schnell, Laura, der Armreif!«, rief er.
    Laura begriff sofort. Sie langte in ihre Tasche und hakte den offenen

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