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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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zu ihm, spürte, wie seine Arme sich um sie schlossen, und erwiderte die Umarmung. Glücklich schmiegte sie ihr Gesicht an seine Halsbeuge, wie sie es immer getan hatte, schloss die Augen, spürte, wie er seine Wange an ihre legte.
    Sie lächelte immer noch und zuckte nicht, als sie einen Stich an ihrem Hals spürte, denn es tat gar nicht weh. Im Gegenteil, Glücksgefühle überschwemmten sie, füllten auf, was aus ihr herausrann. Ich bin angekommen, dachte sie.

    Reggie, Emma und Simon waren noch zusammen und hetzten durch die Gänge. Die Verfolger waren mal weiter weg, mal näher, aber immer da. Emma zuckte zusammen als sie fürchterliche Schreie hörte. »Das ist Gina! Wir müssen sofort zu ihr!«
    »Keine gute Idee«, sagte Simon. »Wie sollen wir ihr helfen, ganz ohne Waffen? Am Ende erwischt es uns auch.«
    »Wir haben es geschworen!«, fuhr Emma ihn an. »Wir lassen niemanden zurück!«
    Simon zögerte. »Also gut«, sagte er. »Reggie, du kümmerst dich weiter um Emma, trennt euch ja nicht! Ich suche nach Gina. Wir treffen uns dann draußen, irgendwo im Umland. Viel Glück.«
    Damit lief er den Gang zurück und bog ab, in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war.
    »Reggie, wir dürfen ihn nicht allein ...«, setzte Emma an
    Er schnitt ihr das Wort ab. »Das bringt nichts, sehen wir lieber zu, dass wir hier rauskommen. Es hat keinen Sinn, wenn wir tagelang kreuz und quer durch dieses verfluchte Labyrinth irren!«
    »Aber wir haben ...«
    »Ich weiß, was wir haben!«, schrie er sie an. »Ich will dich nicht verlieren, verstanden? Du bist mir wichtiger, deine Sicherheit geht mir verdammt noch mal vor. Also komm jetzt!«
    Er packte ihre Hand und zerrte sie hinter sich her.

    Gina blieb stehen. »Habt ihr das auch gehört? Klang wie Cedric! Vielleicht braucht er Hilfe, und ...«
    »Mach dich nicht lächerlich, Mädchen«, unterbrach Rudy sie. »Wie wollen ausgerechnet wir drei einem Mann wie Cedric helfen, der eine Statur wie ein Grisly hat? Womit er nicht fertig wird, ist für uns mehr als drei Nummern zu groß!«
    »Aber ...«
    »Ich weiß, einer für alle, alle für einen. Aber jetzt ... geht das nicht, mit all den Feinden um uns herum, und wissen doch nicht einmal, wo Cedric ist. Komm schon, wir müssen weiter, bevor wir einer Patrouille in die Arme laufen ...«
    Gina ließ sich mitziehen, ihr Gesicht spiegelte ihre innere Zerrissenheit.
    »Ob wir uns das je verzeihen können?«, sagte sie.
    »Hoffen wir, dass wir Gelegenheit zur Reue bekommen«, gab Rudy zurück.

    Die Fünf Sucher waren auf direktem Wege nach oben, jeder für sich und allein. Sie hatten nicht nur die Verfolger, sondern auch die Menschen längst abgehängt. Es galt nur die Aufgabe, an diese mussten sie sich halten. Mit den Belangen Sterblicher durften sie sich jetzt nicht abgeben. Die würden irgendwann schon nach draußen finden, und wer wieder eingefangen wurde, hatte vielleicht eine Misshandlung vor sich, würde aber sein Leben behalten. Dadurch konnten diejenigen, die frei draußen waren, dann die Befreiung planen.
    Falls das überhaupt erforderlich war. Denn wenn sie Erfolg hatten, war der Schattenlord bald gefangen und der schreckliche Spuk vorbei. Das Land wäre von ihm befreit. Der Seelenfänger würde sich zweifelsfrei ergeben, wenn sein Bündnispartner gefangen war, und dann stand dem neuerlichen Wiederaufbau Innistìrs nichts im Wege. Und die Menschen konnten nach Hause zurück.
    Also voran, auf dem schnellsten Wege!

    Angela hatte die anderen irgendwann verloren, sie wusste nicht mehr, wo, in all dem Durcheinander. Sie waren auf eine Patrouille getroffen und in Panik auseinandergelaufen. Angela war blindlings davongerannt und hatte die Verfolger irgendwann abgeschüttelt. Und war seither allein. Den Weg zurück fand sie nicht mehr.
    Also wohin jetzt?
    Rationales Denken half hier kaum weiter.
    Sie war wütend. Auf sich, ihren Mann, die Kinder, den Piloten und wer ihr noch einfiel. Ihr sonst so geordnetes kontrolliertes Leben war völlig aus dem Ruder gelaufen. Und nun war sie einem idiotischen Ausbruch gefolgt, der bestenfalls in einer Folterkammer enden konnte. Warum hatte sie mitgemacht? Sich anstecken lassen, ausgerechnet von Cedric, der mehr mit den Muskeln als mit dem Kopf dachte? Was hatte sie denn geglaubt, was auf die Flucht folgen würde? Eine Rolltreppe mit der Aufschrift »Hier entlang, bitte«, die schnurstracks in die Freiheit hinausführte, wo Sonne und Wärme herrschten?
    Ich bin so dumm, so dumm, so dumm,

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