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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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anerkennend. Dann winkte er ab. »Was vergebe ich mir schon? Ich mag euch Menschen nun einmal, und ich schätze euren Einfallsreichtum und törichten Mut. Die Sinnlosigkeit eures Ausbruchsversuchs nötigt mir Respekt ab. Also, Pickwick, wenn ihr sie alle eingefangen habt, lasst sie in die Zellen im Erdgeschoss bringen, gebt ihnen Gelegenheit, sich zu waschen, und bringt ihnen etwas Anständiges zu essen.«
    Angela wusste, dass er das nicht ohne Grund tat, dennoch sagte sie erleichtert: »Danke.«
    »Den Kopf des verantwortlichen Wächters steckt ihr draußen auf den Spieß, und seinen Körper verfüttert ihr«, fuhr Alberich an den Kammerherrn gewandt fort. »Und die verschlafenen Wachen lass öffentlich auspeitschen.«
    »Sehr wohl, Herr.«
    »Du kannst dich zurückziehen. Ich brauche dich heute nicht mehr.«

    Sie waren allein. »Nun zu uns beiden«, sagte Alberich und führte Angela zum Tisch. »Nimm Platz und greif zu. Keine Sorge, es ist kein Gift dran.«
    Er setzte sich ihr gegenüber, goss ihnen beiden Wein ein und beobachtete sie dann beim Essen, den Pokal in beiden Händen haltend.
    »Du hast viel mit Personal zu tun, nicht wahr?«, fragte er. »Ich habe jahrhundertelang als Geschäftsmann bei euch gelebt. Wahrscheinlich leitest du die Personalabteilung eines Unternehmens. Aber keines der großen nicht wahr? Den richtigen Sprung hast du bisher nicht geschafft, und das, wo du schon Mitte dreißig bist.«
    Angela verbarg ihre Unsicherheit, indem sie sich mit dem Essen beschäftigte. Es schmeckte alles ausgezeichnet, auch der Wein, von dem sie aber immer nur nippte und mehr dem Wasser zusprach.
    Wie gut er sie einschätzte.
    Andererseits, was konnte sie von einem so alten, intriganten Wesen erwarten? Natürlich besaß er eine hervorragende Menschenkenntnis und konnte vermutlich auch alle anderen Wesen ebenso gut beurteilen.
    »Ist deine Analyse damit zu Ende?«, konterte sie.
    »Noch lange nicht«, lächelte er. »Aber alles zu seiner Zeit, meine Liebe. Zuerst verrate mir doch deinen Namen ... deinen Vornamen.«
    »Angela.«
    In seinen Augen blitzte es erneut auf. »Ein schöner Name, mit dem mich beste Erinnerungen verbinden. Familiärer Art.«
    Angela war satt. Sie lehnte sich zurück. »Was soll das hier eigentlich werden?«
    »Nichts weiter«, antwortete Alberich. »Ich schätze angenehme Gesellschaft. Ich hatte schon lange nichts mehr mit Menschen, ich meine, den echten, zu tun. Das bringt Erinnerungen, und ich erfreue mich zugleich an der Anwesenheit einer schönen Frau. Auch ich entspanne mich.«
    »Darauf möchte ich wetten«, murmelte sie. Immerhin saß er ihr immer noch halb nackt gegenüber.
    Aber da hatte er sich geschnitten. Typen wie Alberich kannte sie durch ihren Beruf zum Erbrechen. Es war klar, dass er eine Gegenleistung für seine Zuvorkommenheit ihren Gefährten gegenüber erwartete. Aber wenn er glaubte, sie leicht herumzukriegen, war er schiefgewickelt. Angela dachte nur an ihre Kinder. Da sie nun schon hier war, konnte sie sich genauso gut das Ziel setzen, ihre Kinder zurückzubekommen. Und wenn sie dafür Zugeständnisse machen musste, dann sollte es eben so sein.
    Wer hier wen einlullte, würde sich dann schon zeigen. Also zunächst zum Schein mitmachen ...
    Alberich lachte. »Klingt, als wäre es ein Verbrechen.«
    »Ich kenne diese Sprüche, und sie gefallen mir nicht besser, umso öfter ich sie höre.«
    »Wäre es anders, wenn ich nicht der grausame Tyrann wäre, sondern nur ein zugegeben ziemlich gut aussehendes Model oder ein Schauspieler?«
    »Nur, wenn du George Clooney wärst.«
    Diesmal lachte er schallend. »Also ehrlich gesagt, mir würde er auch gefallen. Aber kommt er nicht langsam in die Jahre?«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Wie hast du eigentlich mal ursprünglich ausgesehen?«, fragte Angela. »Ich meine, als Zwerg ...«
    »Keineswegs so, wie ihr Deutschen uns darstellt. Ja, ich weiß, aus welchem Land du kommst. Bis kurz vor meinem jüngsten Tod besaß ich eine Rheinschifffahrtsgesellschaft. Ich suchte viele Jahrhunderte nach dem Schatz der Nibelungen, und so ein dummer kleiner Trottel mit roter Mütze fiel über Bord und fand ihn auf Anhieb, und das brachte mich wieder einmal in Schwierigkeiten. Doch letztlich hierher, also hatte es wie immer auch sein Gutes. Jedenfalls kenne ich die Deutschen gut. Ich kann die meisten eurer Truppe nach ihrer Herkunft einschätzen
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Was gefällt dir denn an meinem jetzigen Aussehen

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