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Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg S. Gustmann
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Schon gut. Geht mich nichts an. Also schön. Du wolltest wissen, wie es weitergeht. Ich habe ein paar Fragen zu deinen Masken.«
    »Bin ganz Ohr.«
    »Wie viele hast du davon? Wie machst du sie? Kannst du auch neue machen, ich meine, von Leuten, von denen du nur ein Bild hast?«
    »Ich habe fünf oder sechs, weiß nicht genau. Ich muss wenigstens eine Büste haben oder einen Kopf aus Gips, von dem ich Abdruck nehmen kann, sonst wird es schwierig. Das ist eine Kunst, jemanden dreidimensional zu kopieren. Ohne Vorlage ist es nicht so detailgetreu. Es gibt auch 3-D- Scanner, sind aber schweineteuer. Wieso? Was hast du vor?«
    »Ich muss an Schöller herankommen, inkognito, verkleidet als ein Mann, den er respektiert, den er vielleicht sogar fürchtet. Es muss jemand sein, dem er Rechenschaft ablegen muss, jemand, der ihm überlegen ist, verstehst du. Es muss jemand sein, der in diesem Club ranghöher gestellt ist. Jemand, der Einfluss hat, auf den er hört, dem er schmeicheln muss, um seine eigene Position zu festigen.«
    Jeromes Augen leuchteten. Dieses Thema entsprach eher seinen Neigungen.
    »Verstehe, und dann willst du ihm ein Geständnis aus dem Ärmel leiern?«
    »Na ja, so was Ähnliches eben. Schöller hat kein Interesse daran, den Mord an Lohmeyer aufzuklären, es scheint, als behindere er die Ermittlungen sogar. Wie Sokolow sagte, habe er gemeinsam mit Bladeck die Autorisierung, den Code, für die RFID-Bio-Chips zu verwalten, wie auch immer.«
    »Ist ja klar, warum der Alte das tut, weil er selbst mit drinhängt. Du müsstest jemanden darstellen, den er zwar vom Hörensagen kennt, aber noch nie gesehen hat. Jemanden, der tatsächlich bei dem Treffen angemeldet ist, für den jedoch du einspringst.«
    »Und was machen wir mit dem Echten, wer auch immer das sein wird?«
    »Du bist der Bulle. Da müsste doch irgendwas zu regeln sein.«
    »Hm, nun ja. Werner könnte sich um ihn kümmern. Ihn vom Flughafen abholen, den Verkehr blockieren, so was in der Art.«
    »Das wird so nicht funktionieren. Die Teilnehmer sind nicht irgendwelche kleinen Promis, die mit Linienflügen angereist kommen. Manche haben eigene Helikopter, gepanzerte Limos, Wachpersonal rund um die Uhr. Ist nicht einfach, an die ranzukommen.«
    »Dann werden wir eben einen Überraschungsgast einladen müssen. Jemanden, mit dem man nicht gerechnet hat. Einen, der nicht auf der Gästeliste zu stehen braucht, weil er eine Person ist, die einlädt, und nicht eine, die eingeladen wird.«
    »Das kann nur jemand aus dem inneren Zirkel sein, dem Steuerungskomitee.«
    »Und? Gibt es dort niemanden, der besonders publikumsscheu ist? Der sonst nicht oder extrem selten in Erscheinung tritt?«
    Jerome ging im Raum auf und ab. Er kaute wie ein Nagetier auf seinem Stift herum.
    »Es gibt da ein paar Typen, die sich nur über Videokonferenzen blicken lassen. Wichtige Leute ohne Zeit, immer im Jet unterwegs, Money machen.«
    »Wir brauchen jemanden, vor dem Schöller Rechenschaft ablegen muss. Vor dem er Schiss hat.«
    Jerome nickte hektisch und deutete mit dem abgekauten Stift zu Pohlmann.
    »Ich wüsste vielleicht einen. Als ich vor Kurzem bei Schöller rumspioniert hab, hab ich ein Gespräch belauscht, wo er mit einem Big Boss gesprochen hat. Ich habe leider nur Fetzen mitbekommen, weil er in sein Büro gegangen ist, aber der Typ, mit dem er gequatscht hat, sitzt ganz oben auf der Leiter. Hat ihm ordentlich Dampf gemacht. Das weiß ich genau.«
    »Was heißt das, du hast ihn belauscht ? Wie bist du denn an Schöller rangekommen?«
    »Als Gärtner, ganz einfach. Mit dem Overall, den ich dir geliehen hatte. ’ne kleine Wanze an der Terrassentür platziert und ’nen Knopf im Ohr. Nach dem Gespräch war er total fertig. Leichenblass. So kannte ich ihn gar nicht. Ich hatte das Gefühl, er hat mit einem gesprochen, der das Sagen hat, mit jemandem, der ihn absägen wollte, falls er Scheiße baut.«
    »Hatte der Kerl auch einen Namen? Wie hat er sich genannt?«
    »Ich weiß es nicht so genau, aber nach allem, was ich über die Hierarchie der Brüder herausgefunden habe, wird er mit einem Mann gesprochen haben, den alle nur › den Fuchs‹ nennen, wegen seiner roten Haare. Ich denke eher, sie nennen ihn so, weil er so verschlagen und hinterhältig ist wie diese Biester. Der Fuchs tritt total selten in der Öffentlichkeit auf und wenn, dann nur, wenn es unabdingbar ist.«
    »Menschenscheu der Bursche, sagst du?«
    »Mehr noch. Er hat nämlich einen fetten Spleen. Er hat

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