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Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg S. Gustmann
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sich schon ungewöhnlich genug war.
    Ein Zeugnis von nicht ehrlich und zu schnell erworbenem Reichtum.
    »Vielleicht gibt es hier gar nichts zu finden. Klaus war nicht dumm. Er wird gewusst haben, dass man seine Wohnung auf den Kopf stellen wird.«
    Werner hielt inne.
    »Und zwar nicht nur von uns, meinst du?«
    Martin nickte.
    »Das wäre zu einfach, hier einen PC mit pikanten Daten und ach so geheimnisvollen Details über eine Verschwörung zu finden. Ich meine, hey, wir sind Bullen, Ermittler. Ganz so einfach wird es uns Klaus nicht machen.«
    Martin hatte sich aus dem Schlafzimmer zurückgezogen und streifte durch die Wohnung. All seine Sinne waren darauf gerichtet, dort zu suchen, wo andere es nicht tun würden. Doppelte Böden von Blumentöpfen, hinter Gemälden nachschauen, am Grund verschnörkelter Vasen – solch klischeebehaftete Verstecke würde Klaus sicher nicht wählen. Martins Blick fiel auf den Schlüsselkasten neben der Eingangstür. Er öffnete das schlichte Kästchen und entnahm einen Bund Schlüssel. Einer der Schlüssel passte in die Haustür, der andere kam ihm bekannt vor. Ein Blick auf seinen eigenen Schlüsselbund bestätigte den Verdacht: Ein Schlüssel zu den Büros im Präsidium. Zwei kleine Schlüssel wie von Schubladen und natürlich ein imposanter Autoschlüssel von Porsche. Daneben ein abgegriffener Schlüssel eines PKWs ohne Emblem. Porsche? Fuhr Klaus nicht einen BMW?
    »Hey, Werner!«, rief er halblaut in Richtung des Schlafzimmers. »Komm mal!«
    Werner erschien in der Tür, lehnte im Rahmen.
    »Wir müssen seine Karre finden.« Martin hob den Schlüsselbund in die Höhe und ließ den Autoschlüssel baumeln. »Porsche.«
    »Die Bude hat bestimmt eine Tiefgarage. Sollten wir uns vielleicht mal ansehen.«
    Der Fahrstuhl surrte in die Tiefe, die Tür öffnete sich zischend und gab den Blick auf drei Nobelkarossen und vier gewöhnliche Mittelklassewagen frei.
    »Pöseldorf«, schnaufte Martin verächtlich. »Jaguar, Mercedes, Porsche. Schon klar.« Neben dem Porsche stand noch ein Wagen mit einer unansehnlichen Abdeckhaube, der von den Beamten keines Blickes gewürdigt wurde. Am Heck des weißen Porsche indes blieben sie stehen und staunten. »Wenn ich mich nicht irre, kostet dieses Geschoss schlappe hundertfünfzigtausend.«
    »Neidisch?«
    Werner erntete einen scheelen Seitenblick.
    »So was kannst du doch in Deutschland nirgendwo stehen lassen. Deutsche Neidkultur. Du wirst sofort taxiert: Lude, Angeber oder Drogenhändler. Dass man mit ehrlicher Arbeit so was erarbeitet hat, glaubt dir sowieso keiner.«
    »Oder er wird von organisierten Banden aus dem Osten geklaut.«
    »Oder das. Trotzdem ein schönes Auto.«
    Martin nahm Werner den Schlüssel aus der Hand, drückte auf den Knopf für die Zentralverriegelung und öffnete die Fahrertür. Er steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um. Die Anzeige für gefahrene Kilometer erschien.
    »Erst knapp über dreitausend gelaufen. Fast neu, das Ding.«
    Martin betrachtete das Cockpit, die Instrumente und die Fächer. Er öffnete das Handschuhfach: leer. Alle Ablagen waren leer. Der Wagen wirkte wie frisch aus dem Laden. Frustriert stieg Martin aus.
    »Was für eine Verschwendung.«
    Das Klicken ertönte und der Wagen war wieder verschlossen. Sie sahen sich weiter in der Garage um: weißer Ford Fiesta, silberner 318 i BMW, blauer Toyota Corolla, schwarzer KIA Sorento und eben ein grauer Jaguar XKR, silberner Mercedes CLK und der Porsche von Klaus. Nur der BMW, den Klaus sonst fuhr, stand nicht in Reichweite.
    Martin ließ die Schlüssel durch die Finger klimpern. »Was ist das für einer?« Er hielt Werner den anderen vermuteten Autoschlüssel unter die Nase.
    Werner zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung.« Er machte einen Schritt auf den Wagen unter der Plane zu und hob einen Zipfel an. Zum Vorschein kam ein alter Kotflügel. Er ließ den Zipfel wieder fallen, doch seiner Intuition folgend, bückte er sich wieder und hob die Plane komplett an. Der Anblick verschlug ihm die Sprache. »Was ist das denn? Martin, sieh dir das mal an.«
    Gemeinsam zogen sie die Plane vollständig zurück. Zum Vorschein kam ein schnittiger Sportwagen aus dem letzten Jahrhundert. »Wow. Weißt du, was das ist, Werner?«
    Werner legte die Zungenspitze an den Mundwinkel. »Sag du’s mir. Was Teures, stimmt’s?«
    »Das kannst du laut sagen. Das ist ein Porsche 904 Carrera GTS aus den Sechzigern.«
    »Wert?«
    »Schwer zu schätzen. Hast du dein Smart

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