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Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten

Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten

Titel: Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Wieso Fehler?«
    » Jemand sucht nach uns. Seit kurzem. Mit Wesen, die anders sind.«
    » Verstehe«, murmelte Grams und verstand wieder einmal kein Wort.
    » Wir müssen weiter. Es ist vielleicht kein Zufall.«
    » Was, bitte?«, fragte Grams und kam mühsam auf die Beine.
    » Der Fremde, der mit dem Wasser spricht. Dass er wieder hier ist. Gerade jetzt. Kein Zufall, vielleicht. Er hat versprochen, nie wieder herzukommen.«
    » Versprochen? Warum denn?«
    » Wir haben ihn reich beschenkt.«
    » Ich verstehe«, behauptete Grams seufzend und stolperte dem Mahr hinterher. Marberic schien es plötzlich eilig zu haben, und der Köhler fragte sich, wohin das alles führen mochte. Es beschlich ihn das seltsame Gefühl, dass hier etwas im Gange war, das viel größer war als er selbst, und die beiden Fremden, die er in seiner Hütte beherbergt hatte, schienen eine wichtige Rollte darin zu spielen.
    » Wir sind da«, verkündete Habin, der angebliche Straßenkehrer, zufrieden.
    Für den Namenlosen unterschied sich dieser feuchte Stollen nicht von den anderen, die sie durchquert hatten, obwohl er allmählich so etwas wie ein System in den niedrigen Gängen entdeckte: Es gab wenigstens zwei Ebenen und viele leere Kammern, die doch irgendwann einmal einen Zweck erfüllt haben mussten. Das alles wirkte unendlich alt. Ein verlassenes Bergwerk schien es nicht zu sein, aber was war es dann? Und wer hatte diese Gänge gegraben? Aber vor allem, wo führte Habin ihn hin? Nun standen sie in einem weiteren, grob gehauenen Gang, der aussah wie all die anderen auch, aber wenigstens war der Boden halbwegs trocken.
    Jemand räusperte sich hinter ihm. Er fuhr herum und blickte auf den Bolzen einer Armbrust, die auf seine Stirn gerichtet war. Der Mann am Abzug sah nicht so aus, als ob er das nur zum Spaß machen würde. Hinter ihm stand ein Mann mit einem kurzen Speer. Sie waren aus einer Kammer getreten, die er übersehen hatte.
    » Du solltest vorher Bescheid sagen, wenn du Besuch mitbringst, Habin«, meinte der Armbrustschütze düster.
    » Ich sage es dir jetzt. Ist Narok hinten?«
    » Er wartet sicher schon voller Sehnsucht auf dich und deine Erklärung für den da.«
    Habin antwortete nicht und winkte Anuq, ihm zu folgen. Sie durchquerten einen niedrigen Stollen, dann weitete sich der Gang zu einer niedrigen, aber großen Kammer. Schmutzige Teppiche bedeckten einen Teil des nackten Steinbodens, alte Truhen waren an der Wand eng zusammengeschoben, und auf einem zerschlissenen Diwan hatten sich zwei Männer breitgemacht, die kaum aufblickten, als die beiden Neuankömmlinge die Kammer betraten. Auf einem Schemel am Ende der Kammer saß ein Mann und zählte silberne Kerzenständer, Leuchter und Teller, die in bescheidener Zahl vor ihm auf einem Tuch ausgebreitet waren.
    » Ich grüße dich, Hauptmann Narok«, rief Habin.
    » Du störst«, antwortete der Mann, ohne seine Arbeit zu unterbrechen, » und du bringst einen ungeladenen Gast.«
    » Ich glaube, er kann uns nützlich sein, Hauptmann.«
    Narok zählte ungerührt weiter. Der Namenlose konnte nicht sagen, dass ihm gefiel, was er sah: Die Teppiche waren wohl niemals besonders kostbar gewesen, nun waren sie auch noch fleckig und schadhaft. Einige der Truhen waren mit Riegeln oder Schlössern gesichert gewesen, die waren alle aufgebrochen, und sie schienen leer zu sein. Er bemerkte außerdem einige alte Waffen, die ungeordnet an den Wänden lehnten; Speere, Armbrüste und Schwerter, aber auch Heugabeln, Dreschflegel und Sensen. Aus einer Nebenkammer drangen Stimmen. Es waren also noch mehr Leute hier unten.
    Erst nach einer ganzen Weile beendete der Narok genannte Hauptmann seine Arbeit. Er notierte noch etwas auf einem Pergament, das er dann auf einen kleinen Stapel anderer Pergamente legte, dann endlich wandte er sich ihnen zu. Er musterte Anuq von Kopf bis Fuß und sagte schließlich düster: » Bist du noch bei Trost, Reisig? Du kannst nicht einfach einen Fremden hierherführen.«
    » Das ist Anuq, ein Gaukler. Er kann beeindruckende Kunststücke, Hauptmann. Und die Wache war hinter ihm her.«
    » Anuq, wie? Und der Mann wird gesucht? Ein Grund mehr, ihn nicht hierherzubringen. Hast du so lange den Schwachkopf gespielt, dass du nun schon denkst wie einer?«
    » Er kann sich unsichtbar machen.«
    » Unsichtbar, wirklich?« Narok wirkte nicht sehr beeindruckt.
    » Ich war in der Nähe der Heugasse, als er mich über den Haufen rannte. Er sah mich zu spät, stolperte über meinen Besen,

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