Schattenreiter
ihn lieben.«
Wir ritten durch das Unterholz. Die Ahnen der Ti’tibrin sahen alles und schienen es gutzuheißen, was hier unten, verborgen unter den prächtigen Baumwipfeln, geschah.
Rin stieg auf einen kleinen Felsen, der über einen der zahlreichen Seen ragte. Zu meiner Rechten rauschte ein Wasserfall. Der Anblick übertraf alles, was ich bisher gesehen hatte. Das Wasser war so klar, dass es aussah, als bestünde es aus flüssigen Diamanten, die im Mondlicht glitzerten. Ich saß ab und setzte mich auf den Felsen, beobachtete das Spiel des Wassers, das sich plätschernd in die Tiefe stürzte.
»Die Ti’tibrin glauben, dass alles Leben aus dem Fluss entstand. Er ist immer in Wandlung, immer in Bewegung.«
Als ich mich wieder zu ihm umdrehte, war sein Pferdeleib verschwunden, und der menschliche Rin stand vor mir.
»Du hast keine Hose an«, sagte ich und grinste verlegen.
Plötzlich griffen seine Hände nach meinem T-Shirt und zerrten es mir über den Kopf. Ich erschrak, war überwältigt von dem plötzlichen Ausbruch seiner Leidenschaft.
»Rin!« Ich kicherte aus Verlegenheit, doch sein Blick war ernst und voller Verlangen. Aus einem Reflex heraus bedeckte ich meine nackten Brüste mit den Händen.
»Das passt perfekt zu meinem Plan. Du ahnst nicht, wie sehr ich mich nach dir gesehnt habe«, flüsterte er und strich mit zwei Fingern über meinen Oberarm.
»Jede Nacht musste ich an dich denken. Es war schwer, sich auf etwas anderes zu konzentrieren.«
Ein Zittern erfasste meinen ganzen Körper. Da war es wieder. Das dunkle Feuer, die schwarzen Flammen in seinen Augen, die mich schwach werden ließen.
Rin drängte mich sanft auf den felsigen Untergrund. Ich ließ mich fallen, spürte die harten, vom Wasser nassen Kanten in meinem Rücken. Schon lag er auf mir und hielt meinen Kopf in beiden Händen, so dass ich ihn nicht mehr bewegen konnte.
»Wie sehr habe ich darauf gewartet.« Sein Mund strich über meine Lippen.
Endlich durfte ich ihn wieder schmecken. Diese herbe sinnliche Note. Mit sanftem Druck drang seine Zunge in meinen Mund. Sein Kuss war ungestüm und begehrlich. Er biss mich sacht in die Unterlippe, zog an ihr und ließ sie wieder los. Dieses Spiel wiederholte er, bis ich es vor Verlangen nicht mehr aushielt, meine Hände in seinen Haare vergrub und ihn eng an mich zog. Meine Zunge fuhr über seine Oberlippe, zeichnete sie nach und drängte in seinen Mund.
Ich spürte seine feuchte Haut unter dem Hemd. Seine Arme zitterten vor Anstrengung und Erregung. Dannrichtete er sich auf und entledigte sich seiner Jacke und des Hemds.
Er straffte seinen Oberkörper, und der kam mir nun noch viel muskulöser als sonst vor. In den letzten Tagen musste er seine Muskeln gestählt haben. Aber das war nicht die einzige Veränderung, die ich an ihm bemerkte. Eine Schlange schlängelte sich um seinen rechten Oberarm und biss sich fast in die eigene Schwanzspitze.
»Das Symbol für Bo-tata-Lon«, erklärte er. »Nur wer die Geduld der Schlange besitzt, kann auch die Prüfung des Bo-tata-Lon bestehen.«
Vorsichtig fuhr ich mit einem Finger über die leicht geschwollene Haut. Die Ti’tibrin hatten ihre eigene Methode, Tattoos zu stechen.
»Das hier ist auch neu«, sagte er und deutete auf ein winziges Stück Knochen, das fein geschliffen war und durch seine linke Brustwarze ging.
»Das Symbol für die erfolgreiche Jagd. Es ist der Splitter von einem Knochen des vor langer Zeit erlegten Barg. Der Häuptling bewahrt seine Gebeine auf. Jeder, der sich als würdig erweist, bekommt diese Auszeichnung«, erzählte Rin voller Stolz.
Ich hingegen presste die Zähne zusammen. Welche Schmerzen er ausgehalten haben musste! Ich traute mich nicht, diese empfindliche Stelle zu berühren.
Er machte sich an meiner Hose zu schaffen, zerrte an ihr, und auch ich konnte sie nicht schnell genug loswerden. Im hohen Bogen flog sie durch die Luft ins Gras.
»So habe ich es mir ausgemalt«, gestand er. »Es ist wie in meinen Träumen. Du warst der Grund, warum ich immer wieder die Kraft fand, eine Prüfung nach der anderen über mich ergehen zu lassen.«
Ich öffnete die Beine. »Ich habe auch an dich gedacht, Liebster.« Er verstand die Aufforderung und setzte sich zwischen meine Schenkel.
»Ich will dich ganz spüren«, hauchte ich.
Rin legte sich auf mich, so dass ich jeden einzelnen Muskel seines Körpers an meinem spüren konnte. Unsere Finger verschränkten sich. Vorsichtig drang er in mich. Mein Herz klopfte zum
Weitere Kostenlose Bücher