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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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Handy. Kann mir dieses blöde Wort nicht merken, da entsteht immer ein Loch in meinem Kopf. Genau wie bei diesen Fabriken, die Energie erzeugen. Da sind offenbar ein paar Fehler im Informationsnetz für Schattenschwingen eingewebt.«
    »Lenk nicht ab. Was hast du mit meinem Handy angestellt, du Wahnsinniger?«
    »Was heißt hier angestellt? Ich habe es benutzt. Nur um herauszufinden, ob es auch tatsächlich so funktioniert, wie es bei mir angekommen ist. Was soll ich sagen? Es hat funktioniert. Und jetzt kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass deine Freundin Lena wirklich nett und unterhaltsam ist, obwohl sie mitten in einem Theatervorsprechen drinsteckte. «
    Ich konnte es nicht fassen. »Er hat mit Lena telefoniert. Diese Schattenschwinge hat mit meiner Lena telefoniert. Mit der Naturkunde-Lena, die physikalische Gesetze für fantastisch genug hält. Telefoniert.« Selbst nachdem ich es laut ausgesprochen hatte, fühlte es sich noch immer wie in einem Traum an. Genauso musste es sein: Ich war neben Sam eingeschlafen und durchlebte gerade einen grauenhaften Albtraum.
    »Ich habe nicht nur mit ihr gesprochen, sondern ihr auch einen Rat für diese Theatersache gegeben. Gut, dass Sam Was ihr wollt letztes Jahr im Englischunterricht gelesen und ich davon weiß, da kannte ich mich also super mit aus. Ich habe ihr gesagt, sie muss unbedingt für den Toby Belch vorsprechen, der ist die beste Figur im Stück. Da muss man
nicht viel Text lernen und kann sich ordentlich danebenbenehmen. Das fand diese Lena richtig gut.«
    »Lena als Toby Belch?« Der Irrsinn kannte in diesem Albtraum auch wirklich keine Grenzen.
    »Ja-haaa.« Wieder zog Ranuken das Wort verdächtig in die Länge. »Wir haben dann noch ein wenig rumgeschnackt, na, und da hat sie irgendwann gefragt, wer zum Teufel ich eigentlich bin, Mr. Nachtaktiv etwa? Das konnte ich dann ja nicht auf mir sitzen lassen. Also habe ich gesagt: nee, nur sein bester Freund.«
    »Sein bester Freund«, echote ich ungläubig. Das war nun doch zu viel. Ich befreite mich aus Sams Umarmung, der sich daraufhin murmelnd in die Kissen grub. Ranuken wich klugerweise ein Stück zurück.
    »Okay, bester Freund war vielleicht ein bisschen übertrieben, aber das musst du Lena ja nicht gleich stecken, einverstanden? Sie sagte nämlich, sie würde meinetwegen heute Abend doch noch vorbeikommen, nicht erst morgen.«
    Bevor ich meiner Wut Luft machen und losbrüllen konnte, hörte ich Schritte in der Diele.
    »Huhu«, ertönte Lenas Stimme. »Die Haustür steht sperrangelweit auf und ich spazier jetzt einfach rein. Irgendwer da?« Dann stand sie auch schon im Wohnzimmer … und schaute Ranuken neugierig an. »Mein Telefonfreund! Du siehst genauso aus, wie du am Handy klingst: rotzfrech.«
    Mehr Liebesbeweise brauchte Ranuken nicht. »Und, war Mein-Gott-Walter von deiner Vorstellung des fiesen Onkel Belch begeistert? Lass noch mal den Rülpser hören, den wir vorhin trainiert haben.«
    Ehe Lena der Aufforderung nachkommen konnte, hob ich beschwichtigend die Hände in die Höhe. Dabei kämpfte ich gegen eine heftig aufsteigende Übelkeit an. Klar hatte ich meine Freundin früher oder später einweihen wollen,
dass Sam wieder da war. Und nicht nur Sam, sondern mit ihm auch ein paar weitere sehr interessante Persönlichkeiten. Dann, wenn Lena große Begeisterung gezeigt hätte, wäre ich ihr ganz behutsam mit der Tatsache gekommen, dass so etwas Fantastisches wie die Schattenschwingen existierten. Was ich geplant hatte, war genau das Gegenteil von dem, das sich hier gerade abspielte. Ranuken hatte mich mit seiner Handy-Aktion kalt erwischt, nun stand ich ratlos da. Und das ausgerechnet bei meiner Freundin, der so schnell nichts entging.
    »Lena, schau mal, das ist so. Der Ranuken hier, tja, also der ist…«, startete ich unsicher, während Ranuken sich neben mir zu seiner vollen Größe von höchstens einssechzig aufrichtete. Offenbar reichte diese Körpergröße aus, um Lenas volle Aufmerksamkeit zu erlangen.
    »Bist du etwa tätowiert? Lass sehen.« Mit einem Sprung hielt sie auf den Jungen zu. »Teufel, der ganze Rücken! Das sieht ja vielleicht abgefahren aus. Muss schon sagen, das hat sich ja voll gelohnt, nach dem ganzen Theaterstress so spät am Abend noch vorbeizukommen. Respekt, Mila. So ein Spielzeug hätte ich auch gern.«
    »Ranuken ist doch nicht mein Spielzeug«, erwiderte ich empört, so was von gar nicht Herrin der Lage.
    »Nein, und mit wem spielst du dann die Nächte

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