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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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wandte er sich an den Mann neben ihm. »Was ist mit den Kampfzaubern, Euer Magierschaft?«
    »Die Orks haben ein Dutzend Schamanen, die jeden unserer Zauber zunichtemachen. Genauso wie umgekehrt. Diese Schlacht wird also auf Magie verzichten müssen, Mylord.«
    »Bei allen Dämonen! Aber ich gehe davon aus, dass der Orden weiß, was er zu tun hat, sobald die Schamanen Anzeichen von Schwäche zeigen?!« Darauf brüllte er durchs Zelt. »Greno! Sind die Kähne bereit?! Hervorragend! Meister Koon, wie viele von Euern Männern bringt Ihr in ihnen unter?«
    »Vierhundert, Mylord, zweihundert Bogenschützen pro Schiff.«
    »Gut. Dann begebt Euch zu Euren Männern und bereitet sie darauf vor, dass sie heute ihre Köcher leeren werden. Herr Sturgel! Wie viele Männer habt Ihr? Das sind zu wenig! Was sagt Ihr? Die Verstärkung ist bereits eingetroffen? Hervorragend! Wer hat den Befehl über die Katzenhellebarden und Rohos Wanderer? Gut, meine Verehrung, die Herren. Wenn ich nicht irre, sind das zusammen eintausendfünfhundert Mann? Bestens! Moizig sei bedankt! Meine Herren, Sie unterstehen von nun an Herrn Sturgel! Ich glaube, zweitausend Mann dürften ausreichen, um den Bogenschützen bei einem etwaigen Orkangriff Deckung zu geben. Herr Sturgel, übernehmt die rechte Flanke! Passt mir auf Meister Koon und die Windspieler auf! Und Sie, meine Herren, halten Ihre Männer im Zaum! Heute sollen die Bögen sprechen, nicht die Schwerter und Hellebarden! Im Notfall greifen achthundert Reiter ein. Ihr seid entlassen!«
    In dem Zelt drängten sich mehr Menschen als eingelegte Äpfel in einem Fass. Die Befehlshaber aller Einheiten waren anwesend, dazu noch zahlreiche Adlige. Es war stickig und eng, und wir wurden an den Eingang gequetscht. Zunächst machte ich den Kommandanten gar nicht aus – als ich ihn dann aber doch entdeckte, entfuhr mir ein erstaunter Ausruf.
    Den Befehl hatte mein guter Freund Baron Oro Habsbarg höchstselbst! Er war noch immer der bärtige Gigant, als den ich ihn in Erinnerung hatte. Und noch immer machte er keinen Hehl daraus, was er von Adligen hielt. Diese wurden ihrerseits zwar wechselweise kreidebleich und puterrot, nahmen die rüpelhafte Art des Barons aber hin.
    »Nein, Mylord, das gestatte ich nicht! Dieser Vorschlag könnte glatt von Hymos Harlekins stammen. Aber ich werde keine Reiter gegen die Schwerter der Orks ins Feld schicken. Zumindest so lange nicht, wie die Männer von Meister Koon ihre Bögen sprechen lassen! Ihr seid beherzt, Mylord, aber Ihr solltet Euch doch etwas von der Vorsicht annehmen, die Mylord Schimmel auszeichnet. Die Reiterei bleibt hinten. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt, Mylord?! Wunderbar! Wie sieht es an der Hauptfront aus?«
    »Die Seelenlosen Chasseure sind bereit, Mylord.«
    »Ebenso die Widerborstigen, Mylord.«
    »Und auch die Stinkigen Pferde, Mylord.«
    »Das sind dreitausend Mann.« Oro Habsbarg zupfte gedankenversunken an seiner Unterlippe. »Werdet Ihr dem Angriff standhalten?«
    »Selbstverständlich, Mylord.«
    »Wollen wir es hoffen … Greno!«
    »Ja, Mylord?«
    »Die Armbrustschützen sollen von der linken Flanke in die Mitte rücken!«
    »Ist das klug, Mylord?«
    »Natürlich nicht«, knurrte der Baron. »Aber wenn die Mitte einbricht, darfst du dir dein Grab schaufeln! Wem unterstehen die Armbrustschützen?«
    »Mir, Mylord«, rief ein älterer Soldat, der neben Hallas stand. Auf dem Rücken trug er eine Armbrust.
    »Handelt, wie die Lage es gebietet, mein Freund. Sorgt dafür, dass diese gelbäugigen Monster ihre Nase nicht unterm Schild hervorstecken! Mylord Laxter! Ihr übernehmt den Befehl über die Mitte!«
    Der hochgewachsene und noch recht junge Adlige zuckte überrascht zusammen, strahlte dann aber über beide Backen und verneigte sich. »Ich danke für die Ehre, Mylord. Mit Eurer Erlaubnis gehe ich zu meinen Soldaten.«
    »Viel Erfolg, Mylord. Was auch immer geschieht, die Orks dürfen unsere Mitte nicht aufbrechen! Sorgt dafür!«
    Der Mann verneigte sich noch einmal und verließ eiligen Schrittes das Zelt. Verschiedene Mylords wirkten nicht sonderlich zufrieden mit dieser Entscheidung. Sie machten Gesichter, als hätte man ihnen einen Kaktus in die Hose gesteckt.
    »Weiter! Wir haben tausend Bogenschützen und zweitausend Fußsoldaten auf der rechten Flanke sowie dreitausend Soldaten und zweihundertundfünfzig Armbrustschützen in der Mitte. Wir wollen hoffen, dass unsere Piken die Ersten von der Versuchung abbringen, sich auf uns zu

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