Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
Vom Netzwerk:
stürzen. Die linke Flanke … Hier stehen die Männer verschiedener Barone und die Harlekine. Hymo, dass mir deine Männer nicht schlafen! Ich übernehme den Befehl über die linke Flanke. Dann wollen wir es den Orks mal zeigen, was, Barone?!«
    »Ja!«, schrien alle Anwesenden wie aus einem Munde.
    »Die Reiter halten sich zurück, bis ich andere Befehle erteile. Ist das klar, Mylord? Die Reiterei hat auf diesem Schlachtfeld nichts verloren!«
    Der Adlige nickte.
    »Mylord!« Ein Soldat stürmte keuchend ins Zelt. »Die Orks haben die Kähne bemerkt und formieren sich.«
    »Wie?«
    »In zwei Blöcken.«
    »Ich schwöre bei Sagra, dass mindestens einer von ihnen einen Durchbruch versuchen wird! Greno! Allgemeine Bereitschaft! Und bring mein Pferd, du Taugenichts! Meine Herren, der Plan steht. Schickt die Soldaten nicht in den Kampf, solange es nicht unbedingt nötig ist! Und noch etwas! Achtet auf die Herren Magier! Sie retten Euern Hintern vorm Orkschamanismus. Ihr seid entlassen!«
    Rasch verließen die Männer das Zelt. Oro Habsbarg beugte sich über den Tisch und fuhr mit seinem dicken Finger über die Karte, wobei er dem grünhaarigen Kommandeur der Harlekins irgendetwas auseinandersetzte. Irgendwann riss sich der Baron von der Karte los, und seine kleinen schwarzen Augen starrten mich an. Eine Sekunde lang geschah gar nichts. Dann verzog sich das rote Gesicht Mylords zu einem breiten Grinsen.
    »Bei Farahall, wenn das nicht der Dieb mit seinem Ehrengefolge ist!«, brüllte der Baron. »Ich hätte nie gedacht, dass du lebend aus Sagraba herauskommst.«
    Trotz seiner Körpermasse stand der Baron im Nu neben mir und klopfte mir mit seiner gewaltigen Pranke freundschaftlich auf die Schulter.
    »Ihr kennt Euch?«, fragte Neol Iragen erstaunt.
    »In der Tat, Leutnant, das tun wir! Hymo, sei so gut und setze Mylord ins Bild, während ich mit alten Bekannten plaudere. Greno! Greno!!! Wo ist mein Pferd?! Und Wein her! Rasch! Nur immer herein, meine Herren, was drückt ihr euch da am Eingang herum? Trash Egrassa, wenn ich mich recht erinnere? Ich freue mich, Euch in meinem Zelt begrüßen zu dürfen. Meister Lämpler, Euer Ruhm ist selbst zu uns vorgedrungen. Aber ich sehe Mylord Ratte und die anderen nicht.«
    »Sie sind tot.«
    »Das tut mir leid«, sagte der Baron. »Ich habe Alistan Markhouse immer gesagt, dass Sagraba ein gefährliches Fleckchen Erde sei. Möge er im Licht weilen. Habt ihr den Auftrag des Königs erfüllt?«
    »Ja, Baron«, antwortete ich.
    »Baron?«, gab Habsbarg zurück. Dann brach er in Gelächter aus und schlug mir erneut mit seiner Pranke auf die Schulter. »Ihr wisst das Neueste noch nicht! Wo ist sie denn? Ah, da!«
    Der Baron fuhr mit seiner Hand durch die Karten und zog eine schwere Goldkette hervor.
    »Ihr habt doch nicht etwa Herzog werden müssen, Mylord?«, fragte Kli-Kli.
    »Nicht wahr, mein Kleiner, das hättest du nicht gedacht: Dass ein Grenzbaron eines schönen Tages Herzog und Oberbefehlshaber von fast zehntausend Soldaten wird?«, fragte Oro Habsbarg grinsend. »Greno! Wo bleibt der verdammte Wein? Muss ich dir erst Garraker Pfeffer auf den Hintern schmieren, damit du dich rührst?! Es ist doch ein Kreuz mit diesem Adjutanten, meine Herren! Ich weiß noch, ich habe ihn mal nach einer Gans geschickt, denn ich liebe gebratene Gänse, müsst ihr wissen, gefüllt mit Äpfeln und … Na endlich, der Wein! Schenk meinen Gästen ein, du Nichtsnutz! Und bring mir diese elende Rüstung! Allein kann ich sie nicht anlegen. Meiner Meinung nach sind Kettenhemden ohnehin besser als Panzer. Greno! Bring Stühle für unsere Gäste! Wo war ich stehen geblieben?! Ach ja!«
    Während Hallas dem Wein zusprach, berichtete uns Oro Habsbarg, wie er Herzog geworden war. Alles hatte damit angefangen, dass die Männer des Barons Anfang September Orkspäher geschnappt hatten. Die Orks wurden getötet. Bis auf einen. Nach dem unergründlichen Ratschluss der Götter fand sich dann unter Habsbargs Männern auch einer, der dem Feind die Zunge zu lösen vermochte. Danach hatte der Ork losgezwitschert und alles von Hand und dessen Kriegsplänen ausgeplaudert.
    Daraufhin hob der Baron alle Männer in der Umgegend aus. Die Bauern bekamen eine Lanze in die Hand gedrückt. Alle Alten, Frauen und Kinder wurden nach Farahall gebracht. Der Baron gewann sogar ein paar Einheiten aus dem Grenzkönigreich, die von alten Freunden befehligt wurden, und schickte Boten in die benachbarten Baronate, nach Ranneng, Schamar,

Weitere Kostenlose Bücher