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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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hätte im Bett bleiben sollen.« Es war alles Deans Schuld.
    »Weißt du, wo das Buch ist, Garrett?«
    »Wenn ich das wüßte, wäre ich kaum hier, sondern würde meine Freundin am Westtor verabschieden.« Ich drückte Carla Lindo mit einem Arm. Ich wollte wenigstens versuchen, eine Belohnung einzutreiben.
    Winger ignorierte Carla Lindo. »Wir sollten uns zusammensetzen und versuchen, was rauszufinden.«
    »Genau.«
    Der Sarkasmus entging ihr. Ich glaube, sie war dagegen immun oder taub. Abgesehen von ihrer Farbenblindheit. »Das Ding ist immer noch ein Vermögen wert, Garrett. Angeblich gibt es einen Zwerg, der eine riesige Belohnung dafür ausgesetzt hat. Mehr als Ostermann.«
    »Willst du ihn hintergehen?«
    »Wenn genug Geld dabei rausspringt.« Hatte ich denn nicht genug Taler? Vielleicht in meinem Sparstrumpf? »Er hat nichts getan, was mich über die Bezahlung hinaus zur Loyalität verpflichten würde. Er behandelt diese verdammten Riesen besser als mich, und dabei sind die nicht mal halb so vornehm.«
    Ich lachte. »Du bist wirklich einzigartig, Winger.«
    »Weiß ich. Aber komm nicht auf komische Ideen. Noch bin ich nicht bereit, mich niederzulassen. Wenn es soweit ist, bist du der erste auf meiner Liste.«
    Es verschlägt mir nicht oft die Sprache. Diesmal fehlten mir wirklich die Worte. Ich stand sprachlos da und fragte mich, ob sie nicht erheblich pfiffiger war, als ich dachte.
    »Wenn du dem Buch auf die Spur kommst und Hilfe brauchst, melde dich. Für einen angemessenen Anteil bin ich dabei.« Damit marschierte sie wieder in Ostermanns Schuppen zurück.
    »Du hast eine Eroberung gemacht.« Carla Lindo kicherte.
    Ich schrie auf, und sie rannte kichernd davon. Ich machte mich an die Verfolgung. Die Leute starrten uns nach. Sie lief nicht zu schnell und ich auch nicht. Der Anblick war einfach zu nett.
    Das entsprach schon eher meiner Vorstellung vom Leben.
    Schließlich schnappte ich sie. Sie lehnte sich an mich und keuchte, wobei sie deutlich machte, daß sie sich hatte fangen lassen wollen. Verdammt, wir standen mitten auf der Straße und konnten nirgendwo hin.
    Die Geschichte meines Lebens. Immer wenn ich einen Preis einsacke, kann ich nichts damit anfangen. »Laß uns nach Hause gehen und überlegen, wo Ostermanns Meinung nach das Buch sein soll.« Ich hatte das Gefühl, daß er wirklich wußte, wo es war. Und das brachte mich auf eine Idee. »Könnte es sein, daß dein Onkel weiß, was Ostermann denkt?«
    »Nein.« Sie sah traurig aus. »Und wenn, würde er es uns nicht erzählen. Er hat Angst, nie wieder einen Job zu bekommen, wenn Ostermann ihn rauswirft. Er ist schon zu alt.«
    »Wundervoll.« Wir gingen eng umschlungen weiter. Ich fühlte mich nur ein bißchen schuldig, daß ich das tat, obwohl Tinnie nur ein paar Blocks entfernt lag. Anscheinend wurde ich alt. »Brauchst du das Buch wirklich? Kain hat die Schlange gefangen. Ich würde sagen, die Chancen stehen gut, daß sie deinen Vater nie wieder verfolgt.«
    Darüber dachte sie eine Weile nach. Und zwar fast den ganzen Heimweg. »Ich könnte auch ohne Buch nach Hause kommen. Aber nur, wenn ich sicher bin, daß es zerstört worden ist. Ansonsten würde mein Vater mir nie verzeihen.«
    Mist, Mist, Mist.
     
     

 
34. Kapitel
     
    Der Tote Mann machte mir gerade Feuer unter dem Hintern, weil ich Fido nicht am Schlafittchen gepackt und ihn dazu gebracht hatte, auszupacken, als Dean seinen Kopf zur Tür hereinsteckte. »Ein Herr möchte Sie sehen, Mr. Garrett.«
    Ich hatte das Klopfen gehört und gehofft, daß es für mich war. Der Tote Mann saß mal wieder ganz oben auf dem hohen Roß. Ich kam nicht mal dazu, den Vorschlag zu machen, er solle sich doch an die Fakten halten. Vermutlich hätte ich seiner Meinung nach mit meiner freien Hand Fidos Armeen auf Abstand halten sollen, während ich mit der anderen die Daumenschrauben anzog.
    Der Herr an der Tür war gar keiner. Dean hatte nur mal wieder einen seiner bissigen Kommentare abgelassen. Der Kerl war eine Mischung aus höchst obskuren Vorfahren und näherte sich allmählich dem jugendlichen Alter. Das Auffallendste an ihm waren die häßlichsten Zähne, die ich jemals gesehen hatte. Er konnte für einen häßlichen Riesen oder einen noch häßlicheren Menschen durchgehen. »Sind Sie Garrett?« fragte er verächtlich. Als hätte er von mir gehört und wäre nicht sonderlich beeindruckt.
    »Als mich letztes Mal einer gefragt hat, war ich’s noch.«
    »Hab ‘ne Nachricht für Sie.« Er schob mir

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