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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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hatte, um mich aufzurichten. Sie hatten mich nicht gefesselt. Ich konnte aufspringen und weglaufen, nachdem ich meine gefürchtete Marke auf dem Boden der Kutsche der Bösewichter gelassen hatte.
    Winsome schrie irgendwas von üblem Gestank.
    Ich hörte einen Schritt. Tückisch, wie ich war, legte ich mich flach auf den Boden und erweckte den Eindruck, als schliefe ich noch eine Woche. Der Philosoph fiel darauf herein. Anscheinend hatte er nicht viele Leute erlebt, die sich so schnell von einem solchen Schlag erholt hatten. Er holte ein illegales Schwert hinter dem Sitz hervor. »Rühr dich nicht von der Stelle«, befahl er dem Fahrer und stampfte die Straße hinauf.
    Der Fahrer verwünschte die Pferde, die unruhig wurden.
    Mein Körper unterwarf sich langsam meinem eisernen Willen. Ich hockte mich vorsichtig auf die Knie, damit die Kutsche nicht schwankte und den Fahrer alarmierte. Dann blickte ich durch die offene Tür in den Wald. Mir geht das Landleben normalerweise kalt am Arsch vorbei, aber von da, wo ich mich im Moment befand, hörten sich Zecken und giftiger Efeu nicht übel an. Ich rutschte vor, steckte meinen Kopf heraus und blickte hügelaufwärts.
    Einer der beiden war fast auf dem Kamm. Ihm war irgendwie unbehaglich. Nur seine Prahlerei hielt ihn dort. Der andere ging mit dem Schwert in der Hand auf ihn zu.
    Ein kurzer Sprung über den Rand, Garrett. Eine bessere Chance kriegst du nicht!
    Ha! sagte mein Körper. Wehe!
    Ich erholte mich. Und sie gaben mir die Zeit, die ich brauchte, um mich noch etwas mehr zu erholen, während sie dort oben plauderten. Ich fragte mich, was da los war. Und was war das für eine Bemerkung über den Schuhmacher gewesen?
    Vielleicht würde ich ja dahinterkommen, falls ich das hier überlebte.
     

 
38. Kapitel
     
    Wenn ich nicht langsam meinen Hintern in Bewegung setzte, würde ich eine Menge Respekt vor mir verlieren. Ganz zu schweigen von dem eben erwähnten Hintern. Ich würde es für den Rest meines Lebens bedauern. Also nahm ich mir das alte Corps-Motto zu Herzen, daß es besser ist, irgendwas zu tun, statt gar nichts.
    Ich schwang meine Füße über den Rand und stellte sie auf die Straße. Das verbrauchte fast meine ganze Energie. Unglücklicherweise weckte es auch den Fahrer. Ich hatte gehofft, mich noch eine Minute sammeln zu können, bevor ich den Hügel hinunterrollte. Aber der Kerl oben auf der Kutsche schrie.
    Winsome sah mich. Er schrie nicht minder. Der Philosoph schloß sich dem allgemeinen Gebrüll an. Man konnte glauben, wir hätten den Krieg gewonnen. Sie rannten den Hügel herunter.
    Der Fahrer schrie wieder, aber diesmal galt es nicht mir.
    Ich stand auf und tappte vorwärts, ohne darauf zu achten, wohin ich trat. Dafür war ich zu sehr vom Anblick eines schuppigen, tonnenförmigen Halses gefesselt, der über dem Rand des Hügels aufgetaucht war. Darauf thronte ein Reptilkopf mit schläfrigen Augen. Das Monster schnaufte verblüfft, dann grinste es und zeigte zehntausend messerscharfe Zähne, als es sich aus den Federn wuchtete und sein Nickerchen unterbrach. Es stand auf und stand auf und stand auf und stand auf.
    Der Boden unter mir bebte, als die Pferde kurz debattierten, wo der kürzeste Fluchtweg zu finden wäre.
    Der Abhang war steiler, als ich ihn in Erinnerung hatte. Ich konnte meinen Abstieg nicht kontrollieren. Hals über Kopf purzelte ich hinunter, rutschte, rollte, prallte von Bäumen ab und polterte durchs Unterholz. Jeder Stock und Stein hinterließ sein Autogramm auf meinem Körper. Schließlich landete ich ausgestreckt in den Disteln vom letzten Jahr. War das die ganze Sache wert?
    Oben hatten sich die Gäule endlich auf einen Weg geeinigt, sich umgedreht und hetzten nach Süden. Der Kutscher ließ die Peitsche knallen, als ob sie noch eine Ermunterung brauchten. Der Philosoph und sein jammernder Kumpel waren etwa zwanzig Meter dahinter und brüllten dem Kutscher zu, gefälligst zu warten. Unser großer, häßlicher Freund hatte sich mittlerweile aufgerichtet und setzte zu einem kleinen Spurt an.
    Die ganze Sache wäre höchst amüsant gewesen, wenn ich nicht mittendrin gesteckt hätte. Ich lag da unten im Gemüse und versuchte, mit der Landschaft zu verschmelzen, damit ich weder tötbar noch eßbar noch sonstbar aussah.
    Weder ein Pferdegespann noch Menschen können ein Rennen gegen ein Monster gewinnen, das seinen Lebensunterhalt mit der Jagd verdient und dessen Beine fünf Meter lang sind. Jedes. Andererseits ist es für ein zehn

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