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Schattenturm

Schattenturm

Titel: Schattenturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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überhaupt keinen Sport und hatten bereits mit Anfang zwanzig respektable Bierbäuche.
    »Okay, Petey, dann wollen wir mal sehen, was du für mich hast«, murmelte Richie, als er die Wache verließ. Er hatte keine Lust, die kurze Strecke zu laufen, und fuhr daher im Streifenwagen.
    Am Mittwoch endete der Unterricht früher als sonst. Die Schule wirkte wie ausgestorben. Petey Grant war allein in einem der Klassenzimmer und wischte die Tafel ab.
    »Hallo«, sagte Richie.
    Petey sah ihn verwirrt an und trat einen Schritt zurück.
    »Hi, Richie«, sagte er dann. »Wie geht’s?«
    »Gut. Und selbst?«
    »Prima. Ich muss heute die Tafeln abwaschen.«
    »Jetzt nicht mehr. Du kommst jetzt mit auf die Wache. Ich habe noch ein paar Fragen an dich.«
    Petey riss die Augen auf. »Warum?«
    »Die Fragen stelle ich, klar?«
    »Okay«, sagte Petey. »Ich hol schnell meine Jacke.« Er lief den Gang hinunter, betrat das Lehrerzimmer und nahm seine Jacke von der Garderobe. Ihm war übel.
    »O Gott … Ich bin verhaftet worden«, sagte er zu Paula, einer Lehrerin, die im Lehrerzimmer arbeitete.
    »Was?«, rief sie.
    »Richie bringt mich zur Wache«, sagte er. »Ich glaube, ich stecke in großen Schwierigkeiten …«
    Er verließ das Schulgebäude und öffnete die Beifahrertür des Streifenwagens.
    »Nichts da. Steig hinten ein«, sagte Richie barsch.
    Petey zitterte am ganzen Leib, als er sich auf die Rückbank des Streifenwagens setzte, und daran änderte sich während der ganzen Fahrt durchs Dorf nichts.
    »Ich bin’s, Joe«, sagte Danny. »Deine Anstecknadel ist hier, wurde aber nicht herausgegeben. Und ich habe deine Liste der uns bekannten Kontaktpersonen. Hast du was zu schreiben? Also: Donald Riggs, Duke Rawlins …«
    »Rawlins? Kommt mir bekannt vor. Liegt etwas über ihn vor?« »Hat acht Jahre in Ely, Nevada, abgesessen. Hat einen Typen auf einem Parkplatz abgestochen.«
    »Wegen Vergewaltigung wurde er nicht bestraft?« »Nein. Aber es interessiert dich vielleicht, dass der Gefängniswärter uns auf die Verbindung aufmerksam gemacht hat. Nach Riggs’ Tod rief er Crane an, und Crane hat unten auf die Akte einen Vermerk gemacht. Die Schrift des Burschen … Auf jeden Fall hat niemand den Vermerk beachtet. Warum auch? Riggs war tot. Also habe ich den Gefängniswärter angerufen. Rawlins muss wohl mit seinem Zellengenossen über Riggs gesprochen haben. Dieser Zellengenosse hatte sich mit dem Gefängniswärter angelegt und ihm Informationen zugesteckt, damit er nicht in eine Einzelzelle wandert. Er hat ihm gesagt, dass Rawlins’ Kumpel Riggs die Entführung eines Kindes plane und dass ein Haufen Geld auf Rawlins warten würde, wenn er aus dem Knast kommt.« »Wann wurde Rawlins entlassen?«, fragte Joe. »Im Juli. Vor zwei Monaten. Warum?«
    »Mein Gott, Danny. Ich glaube, der Irre ist hinter mir her.« »Warum sollte er? Glaubst du, er hat irische Wurzeln?« »Ich meine es ernst! Es könnte sein, dass er Katie ermordet hat.« »Woher soll Rawlins wissen, dass du in Irland bist?« »Keine Ahnung.«
    »Wer weiß sonst noch davon?«, fragte Danny. »Freunde, Familie, Kollegen …«
»Keiner von denen wird jemandem sagen, wo du bist. Meinst du etwa, der Kerl ist dir zum Flughafen gefolgt?«
    »Der Taxifahrer, der uns hingefahren hat, könnte was gesagt haben. Keine Ahnung. Vielleicht einer der Nachbarn. Vielleicht hat jemand herumgeschnüffelt …«
    »Das hört sich verrückt an, Joe.«
    »Wie lange kennst du mich?«
    »Zu lange.«
    »Okay. Und wie oft hattest du das Gefühl, ich spinne?«
    »Du hast Urlaub. Ich habe noch nie im Leben einen Fall gelöst, während ich mich vor meinem Ferienhaus am Swimmingpool geaalt habe.«
    »Komm schon, Danny.«
    »Die Leute geben diese Information nicht preis. Heutzutage sind die Menschen misstrauisch. Sie wollen wissen, warum jemand fragt und … warte mal eine Sekunde, ich hab einen Anruf auf der anderen Leitung.«
    Joe wartete.
    »Der Kerl von der Zentrale ist ein verdammter Schwachkopf«, sagte Danny. »Das Gespräch war für MacKenna, und ich hatte jetzt seine Mutter am Hals …« Danny verstummte. »Verflixt!«, rief er plötzlich. »Warte mal eben.«
    Nach zwei Minuten meldete Danny sich wieder und kam sofort zur Sache: »Vor ein paar Wochen hat ein Lieutenant Wade vom neunzehnten Distrikt hier angerufen und dich verlangt. Der Anruf wurde weitergeleitet. Die schlechte Nachricht ist, dass unser Mann in der Zentrale noch nie von dir gehört hatte und deinen Namen deshalb durch den

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