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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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widerstehen. Und es würde ihm auch niemals gelingen. Nicht solange Magdelegna ihn mit der eisernen Willenskraft einer hochintelligenten Jägerin musterte. Gideon blickte direkt in ihre gierigen Augen und spürte ihre Absicht auf einer ganz primitiven Ebene. Wie bei den Männern vieler Spezies war es seine Aufgabe, Frauen anzuziehen. Aber dann war es an ihnen, ihn auszuwählen, allerdings nur, wenn er ihnen besser gefiel als alle anderen Männer. In diesem Moment begriff er, dass die Untersuchung unbewusst abgelaufen war wie ein ritueller Paarungstanz und bei ihnen beiden Reaktionen ausgelöst hatte, auf die sie überhaupt nicht vorbereitet gewesen waren.
    Langsam legte Legna den Kopf schräg. Ihr Haar fiel ihr offen über Schultern und Rücken und ringelte sich wie ein lebendiger Körperteil um ihre Hüften und um ihren einen Schenkel. Sie griff nach Gideons Hand, löste sie von ihrem Bauch und ließ sie los, während sich ein tiefer lockender Laut ihrer Kehle entrang. Sie verzog den Mund zu einem verführerischen Lächeln und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, während sie sich langsam ein Stück nach rechts bewegte. Es war eine verführerische Bewegung, die wie eine weiche Welle über ihren geschmeidigen Körper lief.
    „Du hast damit angefangen“, sagte sie mit sanftem Vorwurf.
    Gideon begriff, dass sie in gewisser Weise recht hatte. Schon seit sehr langer Zeit hatte sie sich zu ihm hingezogen gefühlt, und nur ihr Stolz hatte sie daran gehindert, ihrem Gefühl nachzugeben. Doch als er mit seiner Macht in ihren Körper eingedrungen war, hatte er unwissentlich eine Kettenreaktion ausgelöst und damit die mentalen Barrieren umgangen, die sie gegenseitig errichtet hatten. Sie waren auf rein biologischer Ebene miteinander verschmolzen, und Legna hatte ihre Macht fließen lassen, sie hatte den Kreis geschlossen und sie beide untrennbar miteinander verbunden.
    „Ich habe vielleicht damit angefangen, aber du hast weitergemacht, Magdelegna“, sagte er und beobachtete, wie sie langsam begann, um ihn herumzugehen. Gideon stand ganz still, was ihm sehr schwerfiel, denn sein ganzer Körper vibrierte.
    Sie schien über seine Worte nachzusinnen, so wie sie über seinen Körper nachsann. Er hatte in seinem ganzen Leben noch nie ein so tiefes, ursprüngliches Gefühl erlebt.
    Legna war bemerkenswert.
    Sie war von einer ursprünglichen Schönheit.
    Die Empathin trat näher an den Mann heran, der mitten im Raum stand. Sie war immer noch so eng mit Gideon verbunde n – mental und auch durch ihre miteinander verwobenen Kräft e – , dass seine Beobachtungen, Gefühle und selbst seine Erlebnisse zu den ihren wurden. Ihr war klar, was mit ihnen beiden gerade geschah, aber sie fürchtete sich davor. Unter seiner uralten Kraft spürte sie einen lebendigen Fluss wie elektrischen Strom. Es war göttlich. Und es war tödlich.
    Und es war ihr egal, denn sie wusste, dass er genauso in ihrem Bann stand wie sie in seinem. Sie waren beide von Natur aus dominant. Gideon wusste das von sich bereits, und Legna entdeckte diese neue Seite soeben.
    Sie lächelte, und dieses Lächeln zauberte ihr die pure Sünde ins Gesicht.
    „Du hast mich zurückgewiesen“, erinnerte sie ihn und trat so nah an ihn heran, dass sie seinen Bizeps berühren konnte. Sie spürte die Muskelstränge unter der Seide seines Hemds. Mit den Fingerspitzen fuhr sie über seine Schulter, wurde mutiger und glitt über seinen breiten Rücken an der Wirbelsäule entlang bis zu seinem straffen Hintern. Dann ließ sie ihre Hand sinken.
    „Ich weiß“, sagte er rau, und seine Augen funkelten wie Sterne, während er sah, wie sie vor ihn hintrat. „Ich war ein Narr. Ich habe mich genau der Arroganz schuldig gemacht, die du mir vorgeworfen hast.“
    Es tat gut, das zu hören. Es spiegelte sich in ihrem Gesicht wider, während sie so dicht an ihn herantrat, dass sie sich fast berührten. Er senkte seinen Blick auf ihre vollen Lippen, und ihn dürstete nach ihrem Geschmack. Er erinnerte sich daran, wie exotisch sie schmeckte, erinnerte sich, wie seine Zunge darübergeglitten war und dass sie nach Honig geschmeckt hatten. Doch Legna machte in diesem Augenblick klar, dass sie die Führung übernommen hatte. Deswegen tat er nichts, um seine Wünsche zu befriedigen.
    Sie spürte sein Verlangen und wie sehr er sich beherrschte und wie er darauf wartete, dass sie den nächsten Schritt tat. Das gefiel ihr, und ihr Begehren sprengte jedes Maß. Seine Lust traf sie wie ein Geysir

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