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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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wusste gar nicht, dass du dich mit dem Kurzdolch auskennst“, bemerkte sie sanft.
    „Unter anderem. Wer so lange lebt wie ich, wäre ein Narr, wenn er nicht lernen würde, alle Waffen zu führen.“ Aufmerksam beobachtete er ihren Gesichtsausdruck und suchte nach ihren Gedanken.
    „Ja. Ich weiß. Ich denke, wir können uns glücklich schätzen, dass die Kräfte in uns die zerstörerische Macht der fortschrittlichsten Technologie übertreffen können. Wir brauchen diese Art Waffen nicht, auch wenn wir damit umgehen können.“
    Sie trat einen Schritt näher und schob ihre eleganten Hände unter den Ledermantel. Ihre Nägel kratzten leicht über den Baumwollstoff seines Hemds. Gideon umfasste ihre schlanke Taille besitzergreifend und zog sie an sich. Er sagte nichts, aber nur einen Herzschlag später küsste er sie. Zärtlich, aber auch verzweifelt, und eine Menge unausgesprochener Gefühle lagen in dieser Geste.
    „Wirst du hier sein, wenn ich zurückkomme?“, fragte er, die Lippen an ihrem Mund.
    „Ja“, versprach sie. Dann löste sie sich von ihm. „Warte einen Moment“, murmelte sie, holte tief Luft, schloss die Augen und breitete ihre schlanken Arme aus, die Finger gespreizt, als würde sie sich auf etwas konzentrieren.
    Das Letzte, was Gideon sah, war der seidene Schal, der von ihren zarten Schultern auf den Boden glitt. Im nächsten Moment bemerkte er, dass er mit einem leise platzenden Geräusch in der Halle des Großen Rates erschien, doch es war keine Spur von Rauch zu sehen.
    Als der große Rat vollzählig versammelt war, erhob sich Jacob von seinem Stuhl.
    „Vielleicht wisst ihr es schon, vielleicht aber auch nicht“, begann er. „Vor ein paar Tagen ist unsere Vollstreckerin auf äußerst brutale Weise überfallen worden.“ Bei dieser Mitteilung stießen diejenigen, die durch die Gerüchteküche nicht auf dem Laufenden gehalten worden waren, einen überraschten Laut aus. „Heute Abend war sie endlich stark genug, um uns zu erzählen, was ihr passiert ist. Sobald wir diese Informationen mit Elijahs Erkenntnisse n … “, Jacob deutete auf den mächtigen blonden Krieger, der an einer Seite des dreieckigen Tisches saß und auf den Hinterbeinen seines Stuhls schaukelte, „… und dann auch mit dem Heiler, der sie gerettet hat, abgeglichen haben, werden wir, denke ich, in der Lage sein, verlässliche Schlüsse zu ziehen und zu handeln. Da Noah, ich und Elijah uns bereits besprochen haben, werden wir außerdem Vorschläge unterbreiten, was zu unternehmen ist.
    Aus leicht ersichtlichen Gründen werde ich die Geschichte meiner Gefährtin wiedergeben. Sie ist noch nicht kräftig genug, um das Bett zu verlassen, und ich denke, ihr stimmt mir alle zu, dass ihre Sicherheit und das Wohlergehen des Kindes, das sie austrägt, berücksichtigt werden müssen, bevor wir irgendetwas unternehmen.“
    Ruth gab einen abfälligen Laut von sich, der typisch war für die Geistdämonin. Doch an diesem Abend war Jacob nicht so tolerant wie sonst. Normalerweise störten ihn Ruths scharfzüngige Bemerkungen und ihre Art nicht, um ihre Macht und um ihre Position zu kämpfen wie ein vorlautes Kind, aber ihre herablassenden Bemerkungen gegenüber Jacobs Frau waren zu dreist, als dass er darüber hinweggehen konnte. Und es war auch nicht gerade hilfreich, dass Ruth sich einen sehr unguten Moment für ihre Sticheleien ausgesucht hatte.
    Krachend sauste die Faust des Vollstreckers auf die Tischplatte, und der König und auch die Mitglieder des Rates zuckten überrascht zusammen. Doch das war nichts im Vergleich zu den drohenden Worten, die der Erddämon ausstieß, während er Ruth aus kalten Augen anstarrte.
    „Unterlass es in Zukunft, vor diesem Rat deine Missbilligung gegenüber meiner Frau kundzutun, Ruth“, knurrte er so tief und gefährlich, dass den meisten Ratsmitgliedern ein Schauder über den Rücken lief. „Falls du es doch tust, bekommst du es mit mir zu tun. Habe ich mich klar ausgedrückt, Weib?“
    „Du wagst es, mir zu drohen?“, gab sie zurück, erhob sich und stellte sich dem Vollstrecker entgegen, was die wahrscheinlich dümmste Entscheidung in der Geschichte des Rates war, seit er beschlossen hatte, gegen die Druiden in den Krieg zu ziehen.
    „Ruth, setz dich hin“, zischte Noah warnend. „Sonst schließe ich dich für immer aus diesem Rat aus. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    „Dazu hast du nicht die Macht!“, erklärte Ruth eigensinnig, und sie merkte nicht, dass sie sich gerade ihre eigene

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