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Schattenwandler 05. Noah

Schattenwandler 05. Noah

Titel: Schattenwandler 05. Noah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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überquillt von Schützlingen und von sehr kleiner Sippschaft, die überall ihr Spielzeug herumliegen lassen. Es gab nur eins, wonach ich mich von ganzem Herzen gesehnt habe. Seit ich zum ersten Mal gesehen habe, wie meine Eltern sich küssten und sich anblickten, mit dieser grenzenlosen Liebe, die es nur zwischen Seelenverwandten gibt. Ich habe nach meiner Seelenverwandten gehungert. Nach dem Wesen, das für alle Zeit mit mir verbunden sein würde. Nach nichts sonst habe ich so sehr verlangt. Nicht nach meinem Thron, meiner Macht, meinen Studien. Nichts hat mir auch nur annähernd so viel bedeutet.
    Endlich habe ich dich gefunden, Baby, und nur das Schicksal selbst kann dich von mir trennen. Du wirst meine Liebe sein. Und ich bete dafür, dass ich deine sein werde. Ich bete dafür, dass ich es verdiene.«
    »Warum ich?«, fragte sie, und dicke Tränen brachen das Kristallblau ihrer Augen, als sie ihm tief in die Augen sah. »Warum das alles an eine Frau verschwenden, die noch nie Liebe erfahren hat? Bei der du dir nicht einmal sicher sein kannst, dass sie es überhaupt fühlen kann? Eine unfruchtbare Frau. Eine Frau, die vor nichts Angst hat, außer vor dem einen, um das du mich bittest. Du bietest Hingabe, Besessenheit, Jahrhunderte, von denen du glaubst, dass du meiner nicht überdrüssig wirst? Ich bin nicht so naiv, Noah.«
    »Warum benutzt du dieses Wort? Besessenheit. Du benutzt es immer wieder, wie einen Talisman, um mich abzuwehren. Ich fühle und kenne diese vernarbte Stelle in dir, und das hat nichts mit deinem Unterleib zu tun, Kestra. Erzähl mir von dem, der dich verfolgt«, verlangte er grimmig zu wissen. »Von dem, der dir solche Angst macht, dass ich dich lieben und anbeten will. Von dem, der diese Worte für dich auf ewig besudelt hat und zu einem Fluch hat werden lassen, statt zu dem Segen, der sie in Wahrheit sind.«
    »Von dem, der mich so geliebt hat, dass er mich lieber töten wollte, als mich einem anderen zu lassen?« Sie schauderte. »Von dem, der nicht akzeptieren wollte, dass ich ihn nie geliebt habe und ihn nie lieben würde? Am Anfang war er so süß. Seine Worte waren wie Poesie, und er war genauso charmant wie du, doch Eifersucht und Besitzanspruch gewannen die Oberhand, und er wurde gemein. Dann verwandelte sich die Gemeinheit wieder in Charme, und er bat um Verzeihung. Ich habe ihm ein Mal verziehen, doch danach nicht mehr. Er verfolgte mich auf Schritt und Tritt. Zwei Jahre war er hinter mir her. Ließ mich nicht in Ruhe. Er hat mich gejagt wie ein Tier, und ich habe die ganze Zeit in Angst gelebt. Ich war fünfzehn, als ich ihm zum ersten Mal begegnet bin, und ich war siebzehn, als diese Liebe und diese Besessenheit sich schließlich in Hass und Wut verwandelten. Ich war siebzehn, als ich von der Schule nach Hause kam und meine Mutter erstochen im Bad fand und meinen Vater abgeschlachtet in der Garage …«
    Sie schluchzte erneut laut auf, als die Erinnerungen auf sie einstürmten, auf Noah einstürmten, und er versuchte, sich im Zaum zu halten. Er wusste, was kommen würde. Es war unvermeidlich wie eine Flutwelle.
    »Erzähl’s mir«, brachte er mühsam hervor, die Arme fest um sie geschlungen und den Mund auf ihr Haar gepresst.
    »Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass er noch da sein könnte. Aber ich … ich hätte sowieso nicht weggehen können, selbst wenn ich es gewusst hätte. Meine Mutter im Stich lassen? Und meinen Vater? Was, wenn sie noch lebten?« Ihre Erinnerung daran, wie sie blutverschmiert war, ihr vergeblicher Versuch, den Blutfluss aus den tödlichen Wunden im Nacken und am Hals bei ihrer Mutter zu stillen. Blut an ihren Händen. Blut auf ihrer Cheerleaderuniform.
    Und plötzlich Hände, die sie an den Haaren packten.
    Noah sah es vor sich, auch ohne dass sie es erzählte, und sie wusste, dass er es sehen konnte. Hände in ihrem Haar, die sie weiterzerrten. Fäuste in ihrem Gesicht und auf ihrem Körper, endlose Schmerzen, als eine Wut auf sie niederprasselte, die sie nicht verdient hatte. Jetzt war es ihr Blut, waren es ihre ausgeschlagenen Zähne, gebrochenen Rippen, gebrochenen Arme und Hände, während sie sich gegen die Schläge zu schützen versuchte. Ein kräftiger Tritt stieß ihn von ihrem Körper herunter. Sie rollte sich herum, kroch auf dem Boden.
    Schreie, ein durchdringender Schmerz, als das Messer von hinten in ihren Oberschenkel gerammt wurde. Die Klinge drang durch das Fleisch, und die Spitze brach ab, als sie gegen den Oberschenkelknochen

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