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Schattenwandler 05. Noah

Schattenwandler 05. Noah

Titel: Schattenwandler 05. Noah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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nahm nur die Schreie der Natur um sich herum in sich auf. Noahs Zerstörungswut hatte großen Schaden an Flora und Fauna angerichtet, und Jacob war so erschüttert, dass er eine noch nie da gewesene Wut auf Noah empfand.
    Er schleuderte den Kopf herum und verteilte einen Sprühregen aus Schweiß, der eine Art flüssigen Lichtbogen bildete, während er das leicht versengte Buschwerk absuchte. Seine dunklen Augen blieben schließlich an einer vielversprechenden Pflanze hängen, und Jacob rief sie sofort zu sich und sie war gezwungen, auf einer aufgeworfenen Erdwelle zu ihm hinzureiten, damit er seinen Platz nicht verlassen musste. Das natürliche Gerinnungsmittel in den Wurzeln würde helfen, Syreenas Leben zu retten. Er schob sich ein paar davon in den Mund und zerkaute die schmutzigen Enden, bis der Wurzelsaft freigesetzt wurde. Dann spuckte er sich die dubiose Salbe in die Hand und spuckte nochmals aus, um den fauligen Geschmack loszuwerden, den er noch immer im Mund hatte, als er das Gemisch auf Syreenas klaffende Wunde am Hals rieb. Wie sie eine so schwere Verletzung überleben sollte, war jenseits seiner Vorstellungskraft. Er bemerkte auch, dass sie ihre Augen nur noch mit Mühe offen halten konnte.
    »Nicht die Augen zumachen, Syreena. Wenn du stirbst, überlebt Damien das nicht. Komm schon!« Er schlug ihr auf die Wangen und holte sie wieder ins Bewusstsein zurück. Sie versuchte zu sprechen, doch die Verletzungen am Hals hinderten sie daran. Das Lodern in ihren Augen verriet ihm, dass sie ihm ordentlich Bescheid stoßen würde, wenn sie eine Stimme hätte. Während des Jahrhunderte währenden Krieges zwischen ihren Völkern hatten sich die Lykanthropen ein paar hübsche Beinamen für die Dämonen ausgedacht, und umgekehrt ebenfalls. »Ja, ja, ich weiß«, seufzte er, »ich bin der missratene Sohn einer buckligen Dämonenhure.«
    Sein selbstironischer Humor brachte sie zum Lachen, ein weiterer Schritt in Richtung Bewusstsein, obwohl da nicht viel mehr war als ein rasselndes Atmen und ein Funkeln in ihren Augen.
    »Seltsam, ich wollte gerade dasselbe sagen«, bemerkte eine tiefe Stimme. »Vollstrecker, könntest du mir bitte erklären, warum du auf meiner nackten Frau liegst?«
    Jacob und Syreena drehten den Kopf, um hinter Jacob zu blicken, der Damien mit seinem Körper den Blick auf Syreena und ihren ernsten Zustand versperrte. Damien bemerkte die Erleichterung in den Augen des Dämons und dann den Schmerz in denen seiner Frau. Jacob flog durch die Luft, als der Vampir ihn zur Seite stieß, ohne auf irgendetwas anderes zu achten als auf Syreena. Damien hob sie auf seine Arme, und ein krächzendes Geräusch der Wut stieg aus seiner Kehle auf, als er die Verletzungen seiner Frau aus der Nähe sah.
    »Liebling«, flüsterte er. »Oh, mein Herz, was hast du dir nur angetan?«
    Es war eine rhetorische Frage. Er war bereits in ihrem Kopf und durchforstete ihre Erinnerungen, um die Wahrheit zu erfahren. Ihre Augen weiteten sich, und sie wusste, dass es für ihn einer ungeheuren Kraftanstrengung bedurfte, seine Wut zu bezähmen, da diese Wut ihn für alles andere blind gemacht hätte, und sie brauchte ihn doch so sehr.
    Sie strich mit schwachen Fingern über die weniger betroffene Seite ihres Halses, und statt ihrer Stimme ließ sie ihren Blick sprechen.
    »Nein, Prinzessin, ich kann nicht. Du bist zu schwer verletzt.« Doch selbst als er sie in den Armen hielt, sah er ihr kostbares Blut über ihre nackte Haut rinnen, heruntertropfen und in der Erde versickern. Jacobs Hilfe hatte die Blutung etwas gestillt, doch eine Arterie war schwer verletzt, und er fürchtete, dass das Blut nur deshalb nicht mehr hervorquoll, weil nicht mehr viel übrig war.
    Er musste die Blutung stoppen, doch er brachte es nicht über sich, ihr die Zähne in den Hals zu bohren, wo sie bereits so schrecklich verletzt war. Als er den wachsamen, bereiten Blick des Vollstreckers sah, entschied sich Damien für eine andere Stelle, um an eine Arterie zu gelangen. Nachdem er sie ganz vorsichtig zurück auf den Boden gebettet hatte, glitt er hinab, um ihr Knie mit den Händen zu umschließen, hob ihr Bein und beugte sich mit einem entschuldigenden Kuss auf ihr Knie nach vorn. Seine Finger glitten mit sanftem Druck über ihr weiches Fleisch, und die Berührung war so intim, dass Jacob den Blick abwandte. Damien wusste die Geste zu schätzen, als er Syreenas Wade auf seine Schulter legte und ihr Bein so weit zurückbog, bis ihr Knie das Schlüsselbein

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