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Schattenwandler 05. Noah

Schattenwandler 05. Noah

Titel: Schattenwandler 05. Noah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Mutter. Die Sonne konnte Dämonenkinder sehr schwächen und krank machen. Sie hatte sogar die Kraft, sehr anfällige Kinder, die noch kein voll entwickeltes Abwehrsystem hatten, zu töten. Sie schliefen ein und wachten einfach nicht mehr auf. Isabella und Jacob hatten nie den Wunsch verspürt, zu testen, ob ihr Kind das Sonnenlicht vertrug. Sie wollten warten, bis sie älter war, bevor sie solche Sachen ausprobierten.
    Es war geradezu unverantwortlich, dass Noah das Mädchen irgendwohin mitnahm, so kurz vor Tagesanbruch, besonders weil Isabella und Jacob immer genau eine Stunde vor Tagesanbruch kamen, um sie abzuholen. Trotzdem war die junge Mutter nicht besorgt oder in Panik. Leah war immerhin mit Noah zusammen. Der König würde lieber sterben, als ihr irgendwie zu schaden. Wahrscheinlich war er bereits auf dem Weg nach Hause und nur ein bisschen spät dran.
    Also ließ Isabella sich auf einen der Sessel in der Nähe des Feuers plumpsen und seufzte zufrieden, während sie ihren von einer langen, arbeitsreichen Nacht müden Körper streckte. Je näher sie Samhain und dem Vollmond kamen, desto öfter waren Jacob und sie gezwungen, Dämonen zur Strecke zu bringen, welche die Kontrolle über ihren Verstand und über ihr normales Temperament verloren hatten. Nach einer Nacht wie dieser war sie jedes Mal sehr müde und froh, ins Bett zu kommen.
    Bis zur nächsten Dämmerung würde sie sich nicht um einen weiteren außer Kontrolle geratenen Dämon kümmern müssen.
    Dankbar legte sich Corrine ins Bett. Sie fühlte sich geistig und körperlich erschöpft, was sich an müden Muskeln und schmerzenden Knochen zeigte. Kane hatte sich bereits hingelegt und spürte die nahende Morgendämmerung, die ihn so lethargisch machte. Sie hatte Ruß und Schmutz der nächtlichen Strapazen abgewaschen und breitete ihr noch feuchtes Haar mit einer einzigen Armbewegung wie einen Fächer aus dunklen Locken auf dem Kissen aus. Kane drehte sich zu ihr um und zog ihren warmen, wohlgeformten Körper fest an sich.
    »Schlaf«, murmelte er sanft. »In der kommenden Nacht wirst du noch genug Zeit haben, dir Sorgen zu machen.«
    »Ich weiß, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass wir diese Sache nicht Noah allein überlassen sollten«, flüsterte sie ihm zu.
    »Finde ich auch. Aber es ist Tag, und er wird schlafen wie wir alle. Wir kümmern uns gleich heute Abend um ihn.«
    »Danke«, sagte sie und umklammerte die Arme, die er um sie gelegt hatte.
    »Ich habe doch gar nichts getan«, kicherte er und rieb seine Wange an ihrer.
    »Schlaf jetzt. Ich erzähl dir am Abend, warum du so wunderbar bist.«
    Corrine gähnte, schloss die Augen und schlief mit einem Lächeln ein.

 
    5
    Etwas beunruhigte Corrine im Schlaf so sehr, dass sie die Stirn runzelte. Rastlos warf sie den Kopf hin und her, wurde jedoch plötzlich darin unterbrochen, als sich eine Hand auf ihren Mund legte und ihr Kopf schwer auf das Kissen gedrückt wurde.
    Obwohl sie tief geschlafen hatte, riss Corrine die Augen weit auf. Einen Moment lang wurde sie von Panik gepackt, doch dann erkannte sie den Mann, der sich in dem leicht erhellten Raum über sie beugte. Erleichert seufzte sie auf und blickte in Noahs graugrüne Augen.
    Doch ihre Erleichterung war nicht von langer Dauer. Als sie zum König aufblickte, wurde Corrine von dem heftigen Gefühl erfasst, dass etwas nicht stimmte. Erst einmal würde sich Noah ihr niemals auf so rüde Weise nähern. Auch wenn er ihre Hilfe noch sosehr brauchte, würde er sie nicht einfach heimlich neben ihrem Mann aufwecken. Corrines Herz begann schneller zu schlagen, als der König sich tiefer über sie beugte und sie mit einem Blick durchbohrte, als würde er sich mit wütender Schärfe in ihre Gedanken hineingraben.
    »Wenn du versuchst, ihn zu wecken, werde ich ihm noch mehr Energie entziehen, als ich es sowieso schon getan habe«, flüsterte Noah, und seine sanfte Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken, weil sie so eindeutig im Gegensatz zu seinem Verhalten stand. »Wenn ich das tue, Corrine, dann setze ich ihn dem Tag schwach und verwundbar aus. Er ist noch jung, Corrine, und ich weiß nicht, was das für ihn bedeutet.«
    Corrine warf einen ängstlichen Blick von Noah zu ihrem wehrlosen Gatten. Sie bekam ihre panischen Gedanken nicht in den Griff, also schloss sie die Augen und betete kurz, dass Noahs Eingriff und die Lethargie des Tages ausreichten, um Kane nicht zu alarmieren. Die Verbindung, die sich zwischen ihnen entwickelt hatte, war

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