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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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wichtig, um die Gegenwart zu verstehen und eine bessere Zukunft zu gestalten. Ich freue mich, dass du daran interessiert bist«, sagte Gideon. Dann nickte er seinem Sohn zu, und der Junge eilte davon, um seine Spielkameradin zu holen.
    »Warum fragst du nach Vollstreckern, die vor deinem Vater im Amt waren?«, fragte Gideon ein wenig später. Nicht dass er deswegen besonders neugierig gewesen wäre; er sammelte lediglich Informationen.
    »Äh … na ja, kann sein, dass ich eines Tages Vollstreckerin werde«, beeilte sich Leah zu sagen. »Sollte ich nicht gut Bescheid wissen über die einzelnen Vertreter und die Methoden, die sie angewandt haben?« Sie warf Seth rasch einen Blick zu, und er zeigte ihr heimlich die hochgereckten Daumen.
    »Das stimmt«, sagte Gideon. »Aber du bist noch jung, und die Zeit bringt Dinge hervor, die wir überhaupt nicht erwarten. Möglich, dass Kane und Corrine Kinder bekommen und eines von ihnen Kane in seiner jetzigen Position beerben wird.«
    »Es ist nicht sehr logisch, mein Leben auf Basis unbegründeter Annahmen zu führen. Ich muss davon ausgehen, dass die jetzt geltende Wahrheit auch in Zukunft Gültigkeit hat.«
    Gideon drehte sich zu ihr um und hob überrascht eine seiner silbernen Brauen. Gideons silbernes Haar und seine silbernen Augen gingen ihr oft auf die Nerven, doch in diesem Augenblick schien er sie mit einem gewissen Stolz anzusehen. Plötzlich erschien es ihr als etwas ganz Besonderes. Sie blickte erneut zu Seth, und an seinem Blick konnte sie erkennen, dass er genauso empfand. Die Eifersucht in seinen Augen verriet ihn. Mehr als irgendetwas sonst auf der Welt wünschte er sich, dass sein Vater ihn so ansah.
    »Du bist die Tochter deines Vaters«, sagte Gideon freundlich zu ihr. »Er war ein Mann von einer pragmatischen Logik. Das war eine seiner größten Stärken.«
    Leah musste sich sehr oft anhören, dass sie so aussah, redete oder klang wie ihr Vater oder ihre Mutter, doch das hier war etwas ganz anderes. Sie hatte Gideon noch nie zuvor so etwas sagen hören, und es lag eine gewisse Vertrautheit in seinen Worten, die es besonders machte.
    »Dein Vater hatte eine ganz andere Auffassung vom Amt des Vollstreckers als seine Vorgänger. Das hat sich noch mehr verändert, als deine Mutter auftauchte. Vielleicht siehst du darin sogar eine gewisse Schwäche. Als deine Mutter Vollstreckerin wurde, hat sie sich sehr dafür eingesetzt, die Bestrafung zu einem weniger demütigenden Vorgang zu machen. Deine Mutter war noch nicht mit deinem Vater zusammen, als er mich einmal bestraft hat. Seine Methode damals war so wie wenn …«
    »Jacob hat dich verurteilt?«, platzte Seth ungläubig heraus und musste sich das Lachen verkneifen.
    Gideon hob eine Braue angesichts des Ausbruchs seines Sohnes, und irgendwie war sein Ausdruck ein völlig anderer als der, mit dem er Leah bedacht hatte. Seth hielt augenblicklich den Mund und senkte den Blick.
    »… ein Elternteil sein eigensinniges Kind wieder zur Vernunft bringt«, beendete Gideon den Satz. »Adam, Jacobs direkter Vorgänger als Vollstrecker, war mehr ein brutaler Zuchtmeister. Er war kraftvoll, manchmal leidenschaftlich. Wie Kane und Jacob gehörte er noch gar nicht zu den Älteren, als er den Umhang des Vollstreckers geerbt hat. Doch er war gut in dem, was er tat. Er war der beste Kämpfer, den ich je gesehen habe. Wenn Elijah kein so großes Ego hätte, würde er vielleicht zugeben, dass Adam ein besserer Kämpfer war als er.«
    »Besser als Elijah?«, fragte Leah atemlos. »Wow.« Dann fiel ihr wieder ein, was sie eigentlich wollte. »Was ist mit ihm passiert? Und wann?«
    »Ich denke, es war … nun, 1601. An Samhain. Nein, warte … es war Beltane. Er ist verschwunden.«
    »Bist du sicher, dass es Beltane war?«, sagte Leah drängend.
    »Ja. Dein Vater hat sich am Anfang geweigert, in die Fußstapfen seines Bruders zu treten, und hat überall nach ihm gesucht. Er hat tief getrauert. Er hat den Umhang des Vollstreckers bis Samhain nicht angenommen, deshalb habe ich die Daten verwechselt, als dein Vater zum Vollstrecker ernannt wurde und als Adam verschwunden ist. Aber ich bin ziemlich sicher, dass es Beltane war.«
    »Und niemand weiß, was mit ihm passiert ist?«
    »Man hat angenommen, dass er mit einem Zauberbann belegt wurde. Wenn ein Dämon von einem Nekromanten mit einem Bann belegt und als Gefangener in einem Pentagramm gehalten wird, bis er sich in ein Ungeheuer verwandelt hat, geschieht das häufig ohne Zeugen. Das

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