Schatzfinder
der Raumfahrt zu senken, sodass Leben auf anderen Planeten möglich wird«.
Es klappt, er hat es geschafft, Weltraumflüge zu einem Drittel der Kosten anzubieten wie Barack Obama. Kein Wunder, dass SpaceX von der NASA beauftragt wurde, Satelliten in den Weltraum zu schießen und die internationale Raumstation mit einem Versorgungsraumschiff anzufliegen. Außerdem plant das Unternehmen unbemannte und später bemannte Flüge zum Mars. Kommerzielle Raumfahrt profitabel machen? Haken dran. Was als nächstes?
Elon Musk überlegte nicht lange. Eigene Möglichkeiten multipliziert mit weltweitem Bedarf ergibt … natürlich: die globale Energiefrage lösen! Er nahm bereits 2003, als die weltweite Automobilindustrie noch ausschließlich Benzin im Blut hatte, einpaar Millionen Dollar aus seiner privaten Schatulle und gründete Tesla Motors. Drei Jahre später hat er damit als Pionier nicht nur das Elektroauto salonfähig gemacht, sondern der ganzen Autoindustrie den Kopf verdreht: Er hat die Daimler AG als Investor gewonnen und Toyota dazu gebracht, ihm für mickrige 42 Millionen Dollar ein stillgelegtes Werk mit zwei Kilometer langen Fertigungsstraßen zu verkaufen. Inzwischen ist Elon Musk mit Tesla Motors an die Börse gegangen.
Bemerkenswert ist dabei noch, dass er sich zwischenzeitlich mit seinem CEO überworfen hatte. Der erste Wagen, den Tesla entwarf, der Tesla Roadster, hätte viel früher und zu wesentlich geringeren Kosten am Markt sein können, wenn Musk auf seinen CEO gehört hätte. Der empfahl nämlich, ein einfaches Getriebe einzubauen, das die Kraft des Elektromotors direkt auf die Räder übertrug. Das hätte den Vorteil gehabt, dass der ganze Antriebsstrang eine deutlich geringere Komplexität gehabt hätte. Der Nachteil: Die Spitzengeschwindigkeit wäre niedriger ausgefallen, weil sie durch die Umdrehungszahl des Motors begrenzt gewesen wäre. Musk widersetzte sich. Er wollte die teurere, langwierigere, risikoreichere Variante. Sein CEO konnte das einfach nicht verstehen. Der wollte einfach nur das Auto auf den Markt bringen. Die beiden überwarfen sich, der CEO ging.
Musk wollte eben nicht einfach nur ein Auto auf den Markt bringen. Er wollte das erste rein elektrisch betriebene Auto auf den Markt bringen, das mit einem benzingetriebenen Konkurrenzprodukt absolut wettbewerbsfähig ist. Also sollte es schneller sein, es sollte cooler sein, und es sollte mehr Spaß machen. Musk baute das kompliziertere Getriebe ein, steigerte so die Endgeschwindigkeit und damit den Fahrspaß – und gewann. 600 Käufer zahlten den Wagen an, bevor auch nur das erste Exemplar vom Band war. Der Roadster wurde ein großer Erfolg.
Mittlerweile wird der Verkaufsstart der elektrischen Familienlimousine Model S vorbereitet, das das erste Elektroauto sein wird, das nicht nur von den Fahreigenschaften, sondern auch vom Verkaufspreis her mit den etablierten Automarken mithalten kann. 2014 dann soll der Gelände-Tesla kommen. Außerdemverkauft Tesla Bauteile und Komponenten an die großen Automobilhersteller, die mit elektrischen Antrieben noch wenig Erfahrung haben. Kurz nach der Auslieferung des Model S wird Tesla, zehn Jahre nach der Gründung, voraussichtlich schwarze Zahlen schreiben.
Wie es weitergeht? 2006 gründete er seine fünfte Firma: Solar-City, die Gebäude mit allem ausrüstet, was es zur Stromproduktion per Photovoltaik braucht. Außerdem baut die Firma – natürlich – Ladestationen für Elektroautos. Alle großen amerikanischen Banken sowie Google haben in die Firma investiert.
2007 wurde Elon Musk in den USA zum Unternehmer des Jahres gewählt. Nach der Preisverleihung wurde er gefragt, wie er als Internetunternehmer dazu komme, Raketen zu bauen. Darauf sagte er lapidar, erstens wolle er der Menschheit nun mal helfen, ihre größten Herausforderungen zu bewältigen, wozu er den Energiewandel und die Besiedelung des Weltraums zähle, und zweitens sei es so, dass er einfach die besten Leute in der Weltraumindustrie angesprochen habe, sie dazu gebracht habe, ihre Verträge zu kündigen und bei ihm anzufangen, und anschließend von diesen Leuten so viel gelernt habe, wie er konnte.
Dieser herausragende Unternehmer weiß einfach, dass derjenige, der hohe Ziele erreichen will, nicht zu früh tauschen darf, sondern erst dann, wenn das Tauschpotenzial groß genug ist. Und dass jeder für sein Tauschpotenzial selbst verantwortlich ist.
Ich finde, es wäre eine sensationell spannende Aufgabe für Eltern und Lehrer,
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