Schatzfinder
Kindern ab ungefähr zehn oder zwölf Jahren zu zeigen, worin gerade sie ihre Zeit investieren könnten. Schade, dass sie sich stattdessen mit Hausaufgaben beschäftigen …
Geld kommt zu Geld
Irgendwann kommt Geld automatisch zum Geld.
Was wir bei all der Tauscherei begreifen müssen: Haben wir einmal auf einem eng umgrenzten Gebiet ein großes Tauschpotenzial angesammelt, beispielsweise in Form von Geld, von Wissenoder in Form von Fähigkeiten, dann wird es immer einfacher. Irgendwann kommt Geld automatisch zum Geld,
Wissen automatisch zum Wissen und Fähigkeiten automatisch zu den Fähigkeiten dazu. Mühsam ist immer nur der Anfang, weil noch Millionen Menschen auf der gleichen Stufe mit Ihnen sind.
Wenn Sie mit einem ganz normalen Auto zum Flughafen kommen, dann wissen Sie: Parken ist dort eine echte Investition. 150 Euro für ein paar Tage sind schnell verbraten. Für junge Leute, die sich ihren ersten Golf zusammengespart haben und sich jetzt auch mal eine Flugreise leisten wollen, ist das nicht so einfach zu stemmen. Manchmal kostet das Parken mehr als der Flug.
Es sei denn, Sie haben einen Porsche. Wer einen Porsche fährt, hat definitiv genügend Geld, um sich das Parkticket zu leisten. Da werden Sie mir zustimmen. Wer einen Porsche fährt, kann sich aber auch einfach eine Porsche Card holen. Mit dieser Kreditkarte müssen Sie am Flughafen nicht einmal einparken. Sie fahren einfach hin, geben Ihren Autoschlüssel am Schalter ab, Ihr Porsche wird versorgt. Wenn Sie wieder landen, holen Sie sich am Schalter den Schlüssel und steigen in Ihren frisch gewaschenen Wagen ein. Und das kostet Sie … nichts.
Ist das gerecht, dass der Golf-Fahrer 150 Euro fürs Parken bezahlt, sein Auto noch waschen und pflegen muss, und der Porsche-Fahrer nichts zahlt? Das ist die falsche Frage, es ist einfach so. Die moralische Argumentation lässt sich immer heranziehen, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass die Tauschbedingungen auf hohem Niveau immer viel besser sind als auf niedrigem Niveau, egal welche Skala Sie heranziehen.
Nehmen Sie die Skala gesellschaftlicher Status: Bundestrainer, Wetten-dass-Moderator, DAX-Unternehmensvorstand, Ministerpräsident oder gar Bundespräsident zu sein ist immer gut tauschbar. Ob es die Luxusklamotten der Gattin sind oder das Dinner an jedem dritten Abend irgendwo auf der Welt. Ob es der Bankkredit ist, das Flugticket oder der Urlaub. Wer sich in hohen oder höchsten gesellschaftlichen Kreisen bewegt, bekommt irgendwannüberhaupt nicht mehr mit, was alles von wem wie bezahlt wird. Man sieht es gar nicht mehr, und man weiß auch irgendwann gar nicht mehr, was Standard und was Upgrade ist. Jeder Amtsträger macht das tagtäglich mit, vom Bürgermeister auf dem Dorf, der seinen Schnaps nicht bezahlen muss, bis zum Bundespräsidenten, der vom Fluglinienchef persönlich in die Erste Klasse geleitet wird. Es ist so normal, so menschlich und so jahrtausendealt, dass es mich immer schmerzt, wenn mal wieder auf die Özdemirs, Späths und Wulffs dieser Welt mediale Hexenjagden veranstaltet werden. Von Leuten, die versuchen, sich mit ihren Presseausweisen jeden zweiten Abend gratis an irgendeinem Buffet durchzufuttern. Die Vergünstigungen sind in meinen Augen das kleinere Problem, die Art, wie damit umgegangen wird, das größere.
Die Realität ist: Sobald es die begründete Vermutung, Erwartung oder Hoffnung auf ein gutes Geschäft mit Ihnen gibt, werden die Angebote kommen. Und diese Vermutung, Erwartung oder Hoffnung bei anderen Menschen errichten Sie beispielsweise dadurch, dass Sie selbst diesen anderen Menschen Gutes tun. Die Grundregel ist: Sie geben zuerst. Damit vergrößern Sie das Tauschpotenzial. Sie geben. Und geben. Und dann werden Sie irgendwann bekommen. Hoffentlich.
Ich kenne beispielsweise einen Markenexperten. Einen richtig guten. Neulich stand ich vor der Herausforderung, den Wert eines meiner Unternehmen schätzen zu lassen. Ich erzählte ihm davon. Er sagte sofort: Pass auf, Hermann, ich mach das für dich. Und ich besorg dir einen guten Anwalt für das ganze Geschäft. Und dann tat er mir noch weitere gute Dinge, um mir in meiner Sache zu helfen. Ich fragte ihn: Was kostet’s? Und er: Passt schon.
Natürlich weiß ich ganz genau, dass er weiß, dass es für ihn zehnmal mehr wert ist, wenn ich ihn positiv in meinem Kopf behalte. Und er weiß, dass ich weiß, dass er es weiß. Ich werde ihn mal wieder brauchen. Und ich werde hundertprozentig Leute kennenlernen,
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