Schatzfinder
ist Nick weltberühmt, ein international gebuchter, hoch bezahlter Redner, ein Vorbild für viele tausend Menschen, ein beeindruckender Mann, der die Menschen im Herzen berührt. Und er sprüht vor Lebensfreude: Er schwimmt, surft, spielt Golf. Schwimmen, surfen, Golf spielen ohne Arme und Beine? Wenn Sie glauben, das geht nicht, schauen Sie sich eines der zahlreichen Videos auf You Tube an – es geht.
Er hat die eingebildeten Bedingungen aus seinem Leben gestrichen.
Was hat Nick Vujicic gebraucht, um ein erfülltes Leben zu führen? Wie hat er das gemacht? Er hat gar nichts gebraucht dazu. Erhat einfach aufgehört, sich einzureden, er sei behindert. Er hat die eingebildeten Bedingungen aus seinem Leben gestrichen. Wer hat gesagt, man braucht Arme und Beine, um zu surfen? Quatsch. Das braucht man gar nicht. Stattdessen fokussierte er sich nur auf seinen Lebenszweck. Was er sich lebhaft vorstellte und ausmalte, war nicht ein Leben in Abhängigkeit und Beschränktheit, sondern ein strahlendes Leben, eine glückliche Zukunft – mit der Frau seiner Träume.
Anfang 2012 hat Nick seine Traumfrau geheiratet: die wunderschöne Kanae Miyahara. Dass Nick sie nicht einmal umarmen kann, scheint ihr nichts auszumachen. Auf dem Foto des Hochzeitspaars strahlt sie und hält stolz ihren Ehering in die Kamera.
Mutig zu sein heißt nicht, dass man keine Angst hat. Es heißt nur, dass man sich seiner Angst stellt. Armut bedeutet häufig: arm an Mut.
Nick Vujicic musste keine Bedingungen erfüllen, um glücklich zu sein. Wieso um Himmels Willen glauben Sie, Sie könnten dies oder jenes nicht, weil das oder das nicht erfüllt ist? Das Einzige, was Sie brauchen, das Einzige, was auch Nick brauchte, ist Mut angesichts des Todes. Mutig zu sein heißt nicht, dass man keine Angst hat. Es heißt nur, dass man sich seiner Angst stellt. Armut bedeutet häufig: arm an Mut. Denn Mut, so Winston Churchill, ist die wichtigste menschliche Tugend – alle anderen Tugenden entspringen ihm.
Ein Tipp von Lanzelot
Lanzelot ist ein Schwertkämpfer, der sein Leben damit bestreitet, auf Marktplätzen seine Kampfkunst vorzuführen. Weil er für sein Spektakel einen Gegner braucht, setzt er einen Preis aus für den, der es schafft, ihn zu besiegen. Die Zuschauer versammeln sich um Lanzelot, und es dauert nicht lange, da stellt sich ein großer, stämmiger Kerl der Herausforderung. Es folgt ein heftiger, aberkurzer Kampf. Nach wenigen Schlägen hat Lanzelot seinen Gegner entwaffnet.
Der Goliath schaut ihn verblüfft an. »Was ist dein Geheimnis?«, will er wissen. »Was muss ich tun, um so kämpfen zu können wie du?«
Lanzelot hält einen Moment inne. Die Menge wird still. Dann schaut er dem Kämpfer in die Augen und sagt mit fester, ruhiger Stimme: »Drei Dinge. Erstens: Du musst deinen Gegner ganz genau beobachten. Du musst verstehen, wie er sich bewegt – und du musst ahnen, was er denkt.«
Der Kämpfer lächelt: »Hmm, das kann ich.«
»Gut. Zweitens: Du musst den kampfentscheidenden Augenblick abwarten – und dann zuschlagen.«
Der Kämpfer nickt zuversichtlich. »Ja, gut, das kann ich lernen.«
»Und drittens: Es muss dir egal sein, ob du getötet wirst.« Der Gesichtsausdruck des Besiegten ist ein einziges großes Fragezeichen. Aber Lanzelot hat schon alles gesagt. Er dreht sich um und verschwindet in der Abendsonne.
Als ich diese Szene in der Hollywood-Produktion
Der erste Ritter
mit Richard Gere als Lanzelot zum ersten Mal im Kino gesehen habe, war ich tief berührt und dachte: So wie dieser Lanzelot möchte ich auch sein … um mich nur wenige Sekunden später zu kneifen: Mensch, das ist ein Film! Und noch dazu ein Mittelalter-Schinken! Ich lebe in einem anderen Jahrhundert, heutzutage wird nicht mehr mit Schwertern gekämpft, es gibt keine Ritter mehr, und meinen letzten Schaukampf habe ich in der Grundschule bestritten. Also bringt es mir auch nichts, wenn ich bereit bin zu sterben.
Inzwischen sehe ich die Dinge anders.
Natürlich geht es heute nicht mehr um das physische Sterben, um das Kämpfen Eisen gegen Eisen, um Ruhm in der Schlacht, Ehre im Turnier und Ritterlichkeit im Dienste der Königin – sondern um das Prinzip dahinter. Was Lanzelot verkörpert und mit seinem dritten Tipp zum Ausdruck bringt, ist nichts anderes als die Fähigkeit, eine Entscheidung zu treffen – und konsequent durchzuziehen. Etwas, was wir heutzutage dringend brauchen!
Eine Art moderner Lanzelot war zum Beispiel Apple-Gründer Steve Jobs. Er hat
Weitere Kostenlose Bücher