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Schatzfinder

Schatzfinder

Titel: Schatzfinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Scherer
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besten Gewinn verdoppelt. Das Unternehmen stand plötzlich kräftiger, wertvoller und besser da denn je. Für den Turnaround haben wir lächerliche fünf Monate gebraucht. Neben der sonstigen Arbeit, die es ja auch noch gab.
    Ein schlichter Personalwechsel an der Spitze hat ausgereicht, um aus einem Loser-Unternehmen wieder ein Winner-Unternehmen zu machen. Was war nun aber genau der Unterschied zwischen dem Geschäftsführer und mir? War ich so schlau und er so dumm? War ich so ein Profi und er so ein Dilettant? War ich so ein Macher und er so ein Trottel? Nichts von all dem ist wahr. Das ist die völlig falsche Spur. Ich bin durchaus ein guter Geschäftsmann, aber an Fähigkeiten und Know-how stand mir der Geschäftsführer in Summe in nichts nach. Das war nicht der Punkt. Nein, der Unterschied ist: Ich arbeitete, wie Robinson auf »seiner« Insel lebte: rückhaltlos frei, freiwillig verpflichtet, zu 100Prozent committed. Darum überlebte Robinson, ohne verrückt zu werden, und darum überlebte mein Unternehmen, ohne pleitezugehen. Wäre Robinson auf der Insel mit der Einstellung des Geschäftsführers gestrandet, dann wäre er nach einer Woche jämmerlich verendet. Ohne Begräbnis.
Wirtschaft heißt Wert schaffen
    Es sind immer einige wenige, die vielen alles geben.
    Es sind immer einige wenige, die vielen alles geben. In jedem Unternehmen. In jedem Land. In jeder Gesellschaft. Und diese wenigen, die alles geben, bringen alle anderen mit durch, egal ob sie dafür geliebt oder ob sie dafür gehasst werden.
    So war es auch in meinem Unternehmen. Und damit meine ich die wenigen Mitarbeiter, die es wirklich durchgezogen haben. Diese Aufrechten wissen, wen ich meine. Chapeau!
    Diese wenigen haben, um es mit den abgewandelten Worten Kennedys auszudrücken, nicht gefragt, was das Unternehmen für sie tun kann, sondern sie haben vielmehr gefragt, was sie für ihr Unternehmen tun können. Sie behalten ihren Job nicht, weil es im Vertrag steht, sondern weil sie sich so für die Ergebnisse verantwortlich fühlen, dass sie für das Unternehmen unentbehrlich sind. Sie erhalten ihre Gehaltserhöhung nicht, weil ihre Lebenshaltungskosten gestiegen sind, die Tariflöhne per Streik nach oben gezwungen worden sind oder die Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit das erforderte, sondern weil das Unternehmen erkannt hat, dass sie mehr zum Erfolg des Ganzen beitragen. Weil sie freiwillig da sind und alles geben, ihr Bestes geben, committed sind. Und das ist auch das Beste, was sie für sich selbst tun können. Nur wer dem Erfolg des Ganzen committed ist, der kann Werte schaffen. Und nur wer Werte schafft, steigert sein Selbstwertgefühl.
    Wie geht das, Werte schaffen? Wert können wir nur schaffen, wenn wir nicht im Unternehmen, sondern am Unternehmen arbeiten.Wenn Sie nun beispielsweise einen Lebensmittelmarkt besitzen und leidenschaftlich gern Brötchen verkaufen, dann brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn Sie den durchschnittlichen Stundenlohn eines Brötchenverkäufers erhalten – auch wenn Sie der Unternehmer sind. Unternehmer werden nicht für den Fleiß allein bezahlt, dafür, dass sie die Arbeit genauso gut oder besser erledigen können wie die Mitarbeiter. Sondern vor allem dafür, das Unternehmen voranzubringen.
    Wir dürfen unsere intellektuellen Gaben nicht für die Erklärung der Unmöglichkeit verschleudern.
    Unternehmerisch zu handeln heißt, am Ruder zu stehen und zu steuern und manchmal eben auch das Ruder herumzureißen. Wer eher an den Annehmlichkeiten, den Privilegien und am gesellschaftlichen Status interessiert ist, die eine Führungsposition mit sich bringen, der wird auf Dauer nicht wie ein Unternehmer bezahlt werden, denn er schafft nicht wirklich Werte.
    Wer sein Gedankengebäude nicht zu verhindern imstande ist, wird niemals fähig sein, die Realität zu verändern, und daher niemals irgendeinen Fortschritt erreichen.
    Unternehmer oder zum unternehmerischen Denken Angestellte werden nicht nur dafür großzügig bezahlt, was sie unternehmen, sondern auch dafür bezahlt, dass sie nichts Wesentliches unterlassen. Darum dürfen wir unsere Intelligenz nicht einsetzen, um uns zu erklären, warum Dinge nicht funktionieren. Wir dürfen unsere intellektuellen Gaben nicht für die Erklärung der Unmöglichkeit verschleudern. Das hieße, unsere Talente für die Seite der Sicherheit und Unfreiheit einzusetzen. Wer sein Gedankengebäude nicht zu verhindern imstande ist, wird niemals fähig sein, die Realität zu

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