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Schatzfinder

Schatzfinder

Titel: Schatzfinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Scherer
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verändern, und daher niemals irgendeinen Fortschritt erreichen.
    Nein, wir müssen unsere Intelligenz für die Seite der Freiheit und des Risikos einsetzen. Für das Neue. Für die Lösung des Problems statt für die Beschreibung des Problems. Dafür, dass wir die Dinge voranbringen. Wer nicht so frei ist, sein Denken zu ändern, der ist auch nicht fähig, dieRealität zu verändern. Aber wer die Realität nur perpetuieren kann, der wird niemals irgendeinen Fortschritt für alle anderen bewirken können. Und darum wird er künftig nicht mehr gebraucht. Und darum schlecht bezahlt. Und darum ersetzt durch andere. Das ist eine sehr, sehr unsichere Position!
    Es geht dabei überhaupt nicht um Perfektion.
    Wahres Commitment geht über den Fehler hinaus.
    Viele von uns sehen beim Aufkommen von Problemen nur die Chance, uns vor dem Erfolg zu drücken. Und dann tun wir genau das. Mit Erfolg.
    Im Gegenteil: Wahres Commitment geht über den Fehler hinaus. Viele sehen, wenn sie einen Fehler gemacht haben, keinen Ausweg mehr – und flüchten. Das scheint noch ein alter Reflex der Angst zu sein. Aber der Fluchtreflex, der in der Wildnis Leben retten kann, ist in der Wirtschaft ein Zeichen von Unfreiheit, von Inkompetenz, von Versagen. Selbst wenn wir als Kapitän mit unserem Schiff havarieren, vielleicht weil wir einen Fehler gemacht haben und selbst schuld daran sind, dann gibt es auch in dieser Situation immer noch genug Potenzial, das Richtige zu tun, zum Beispiel alle Passagiere zu retten – und nicht abzuhauen. Auch als Geschäftsführer eines in die Pleite kippenden Unternehmens kann man dann Arbeitsplätze retten, statt Konkurs anzumelden. Aber dazu braucht es die innere Freiheit, erst recht die Ärmel hochzukrempeln, wenn es ernst wird. Die Bereitschaft dazu ist die Basis für wahren Erfolg, für das Ergreifen der Chance. Stattdessen sehen viele von uns beim Aufkommen von Problemen nur die Chance, uns vor dem Erfolg zu drücken. Und dann tun wir genau das. Mit Erfolg. Und das ist das Problem.
    Zugegeben, um über den Fehler hinauszugehen und das große Trotzdem zu leben, braucht es manchmal die Fähigkeit, quer und anders zu denken, coole Deals einzufädeln und mit Rücksicht auf alle auch ein wenig Chuzpe an den Tag zu legen. Ein Beispiel dieser liebenswerten Chuzpe zeigt sich in folgender Anekdote:
    Vater zum Sohn: »Ich such dir eine Frau.«
    Sohn: »Nein!« Vater zum Sohn: »Es wird die Tochter von Bill Gates sein.« Sohn: »Ja!«
    Vater zu Bill Gates: »Mein Sohn wird deine Tochter heiraten.« Bill Gates: »No!« Vater zu Bill Gates: »Er wird der Chef der Weltbank sein.« Bill Gates: »Yes!«
    Vater zur Bundesbank: »Mein Sohn wird der Chef der Weltbank werden.«
    Bundesbank: »Nein!« Vater zur Bundesbank: »Mein Sohn ist der Schwiegersohn von Bill Gates.«
    Bundesbank: »Ja!«
Wahres Glück
    Einem Menschen committed zu sein heißt: »Egal welche Entscheidung du triffst, ich bin an deiner Seite.« Das ist doch mal ein Wort! Aber darum geht es. Die meisten Menschen bauen, wenn es um Beziehungen geht, ihr Commitment auf einem Tauschgeschäft auf. Der Deal lautet: »Wenn du so bist und handelst, wie ich es mag, liebe ich dich – und wenn du nicht mehr so bist, dann verlass ich dich!« Und was tun, wenn man doch anders ist? Und man sich darum doch anders verhält als erwartet?
    Die Realität ist doch in Wahrheit nie so, wie wir es uns wünschen. Das wäre ja auch langweilig. Aber wenn das so ist, müssen wir dann nicht alle immer wieder auch Kompromisse machen, um überhaupt zusammenleben zu können?
    Aber Kompromisse – das ist doch das Gegenteil von Freiheit, oder? Das ist doch gerade kein Commitment, sondern nur ein Geschacher um ausbalancierte Egoismen, oder? Eine Lösung, bei der keiner gewinnt, sondern garantiert jeder verliert, richtig?
    Nun ja, nicht ganz. Ich bin der Meinung, dass wir auch frei darin sind, Kompromisse einzugehen. Auch hier geht es darum, dasParadoxon zu beherrschen, statt sich ihm zu unterwerfen: Wir können kompromisslos Kompromisse schließen! Und zwar dann, wenn wir den Kompromiss, den wir nun schon mal eingegangen sind, dann auch wenigstens durchziehen.
    Nehmen wir einmal an, Sie möchten zum Abendessen in ein italienisches Restaurant gehen. Ihr Partner dagegen hat mehr Lust auf Thailändisch. Schlimmstenfalls kommt es sogar noch zu einer hitzigen Debatte über das Lokal, und Sie weisen darauf hin, dass sie in letzter Zeit nur Schlechtes über den Thai gehört hätten. Aber gut,

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