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Scheherazade macht Geschichten

Titel: Scheherazade macht Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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abschließendes ›Ich höre und gehorche‹ verlauten, und dann schloß er die beiden Flügel der großen Tür hinter sich.
    Endlich herrschte Stille in den Gemächern. Dunyazad, die ebenso verwirrt über die jüngsten Ereignisse zu sein schien, wie ihre Schwester, starrte Scheherazade an, unfähig, ihrem Gesicht noch irgendeinen Gefühlsausdruck zu verleihen. »Und was machen wir jetzt?«
    Scheherazade seufzte und wandte sich ab, um die Kissen auf ihrem Diwan aufzuschütteln. »Ich schlage vor, wir versuchen, soviel Schlaf wie möglich zu bekommen, und suchen Trost in dem Gedanken, daß es sicher nicht noch schlimmer kommen kann.«
    Und so bemühten sich die beiden Frauen, dem Chaos ein paar Stunden der Erholung abzuringen. So feindlich war ihnen ihre Umgebung allerdings gesinnt, daß sie sogar in ihren Träumen noch von Sorgen geplagt wurden.
    Doch mochten die Ungeheuer und Schrecken in ihren Alpträumen noch so furchtbar sein, sie waren harmlos im Vergleich zu dem, was ihnen bald schon in der realen Welt zustoßen sollte.

Das 8. der 35 Kapitel,
    in dem sich die Geschichte aufgrund gewisser äußerer Umstände erheblich zuspitzt.
     
    Und so gelang es den beiden Schwestern also, einige wenige wertvolle Stunden der Erholung zu finden. Danach wurde ihnen erneut ein köstliches Mahl aufgetragen, man badete sie, rieb sie mit wohlduftenden Ölen ein und brachte sie schließlich zu den Gemächern des Königs, nachdem dieser sein königliches Tagwerk erledigt hatte. Doch als sie sich diesen Gemächern näherten, seufzte Dunyazad: »O Schwester! Ich mache mir solche Sorgen um dich!«
    Und Scheherazade antwortete ihr: »Sorge dich nicht, denn ich habe während des Einschlafens und während des Aufwachens gründlich nachgedacht. Heute abend werde ich dem König eine Geschichte erzählen, die ihm jeden Gedanken an ein Schwert austreiben wird.«
    Als sie allerdings in jenen Raum traten, in dem der König sich aufhielt, fand Scheherazade ihren angetrauten Ehemann bei einer auf den ersten (und auch auf den zweiten) Blick nicht sehr beruhigenden Beschäftigung. Denn er stand mit Stolz geschwellter Brust vor drei gewaltigen Säbeln, die vor ihm auf dem Teppich ausgebreitet lagen. Jeder dieser Säbel steckte in einer Scheide aus purem Gold, und die erste war zusätzlich mit Rubinen besetzt, die zweite mit Saphiren und die dritte mit Diamanten.
    »Schaut, was meine Mutter, die Sultana, mir geschenkt hat«, rief der König. »Drei ganz ausgezeichnete Schwerter, von denen eines schärfer ist als das andere. Und alle verlangen geradezu danach, gezogen und erprobt zu werden.« Der König rieb sich voller Vorfreude die Hände. »Ach, was für herrliche Schwerter! Und wie ich mich danach sehne, wieder blanken Stahl in meinen Händen zu halten!«
    Die Sultana hatte also tatsächlich die Zeit, während der sich die beiden Schwestern erholt hatten, ausgenutzt, um den König zu beeinflussen. In diesem Augenblick wurde der Königin zum erstenmal bewußt, wie gerissen ihre Gegnerin war. Scheherazade blickte auf die drei außerordentlich scharfen Schwerter hinab und wußte, daß ihr Vorhaben nun dreimal so schwer auszuführen sein würde.
    Es schien ihr allerdings nicht ratsam, sich die Sorgen anmerken zu lassen. »Und das sollt Ihr auch, o mein Gebieter«, sagte sie statt dessen mit honigsüßer Stimme. »Ich überlege nur, ob Ihr nicht vielleicht lieber etwas anderes Blankes in Euren Händen halten möchtet.« Und als wolle sie ihre Worte damit unterstreichen, ließ sie einen ihrer zierlichen Füße unter ihren Gewändern hervorschauen.
    Shahryar widmete jedoch noch immer all seine Aufmerksamkeit den vor ihm ausgebreiteten Schwertern. »Wie? Was könnte sich schon mit einem Schwert vergleichen lassen?« Seine Finger krampften sich zusammen, als könnten sie es nicht erwarten, eine der Waffen zu ergreifen. »Scharfe, jungfräuliche Schwerter, die nur darauf warten, die Früchte der Schlacht zu genießen!« Er hielt inne, um sich über die Stirn zu wischen, die vor Schweiß zu glänzen begann.
    Scheherazade entschied, daß es an der Zeit war, etwas deutlicher zu werden. »Nun, es müssen ja nicht die Früchte der Schlacht sein. Und es gibt hier in diesem Raum auch noch andere scharfe Sachen – scharfe Sachen, die nur darauf warten, vernascht zu werden.« Und gleichzeitig wagte sie es, ein ganzes Bein zu entblößen.
    »Oh.« Der Blick des Königs löste sich von den Waffen, um Scheherazades Schenkel hinauf zugleiten. »Natürlich sind

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