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Scheherazade macht Geschichten

Titel: Scheherazade macht Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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innerhalb der Geschichte vom Fischer
    und dem, was er in seinem Netz fing, die wiederum ein Teil
    der Geschichte des dritten Scheichs ist, die ihrerseits zu der
    Geschichte von dem Händler und dem Dschinn gehört)
     
    So kam es also, daß der Großwesir den König dringend bat, dem Rat des Medicus nicht zu trauen, denn der Wesir war sehr eifersüchtig auf diesen Medicus – ganz zu schweigen von all den vielen Dinaren! Und so fuhr der Wesir mit seinen niederträchtigen Einflüsterungen fort und meinte:
    ›Aus eben diesen Gründen, die ich in meiner Geschichte dargestellt habe, fürchte ich, daß der Medicus bloß Euer Vertrauen gewinnen will, um Euch einen weitaus grausameren Tod zu bereiten, als die Menschenfresserin dem jungen Prinzen zugedacht hatte. Denn hat er Euch nicht mit Hilfe von etwas geheilt, das Ihr in den Händen hieltet. Könnte er Euch da nicht auch leicht mit etwas vergiften, das Ihr riecht oder schmeckt, oder Euch blenden mit etwas, das Ihr seht, oder Euch auf viele tausend andere Arten ein beklagenswertes Ende bereiten?‹
    ›Oh, nun gut‹, verkündete der König schließlich. Ob er am Ende allerdings doch noch von der Aufrichtigkeit des Wesirs überzeugt war oder ob er bloß keine Lust mehr hatte, sich noch weitere Geschichten anzuhören, und einfach beschloß, einen Schlußstrich unter die Angelegenheit zu ziehen, das wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben. ›Ich werde den Medicus töten lassen!‹
    ›Welch weiser Entschluß!‹ stimmte ihm der Wesir zu. »Ihr müßt ihn sofort herholen und köpfen lassen, bevor Ihr aufgrund seiner verräterischen Machenschaften noch den Kopf verliert!‹
    ›Welch weiser Rat‹, stimmte ihm der König zu. ›Ich werde das sofort veranlassen.‹
    ›Ihr werdet diese Entscheidung nie bereuen‹, entgegnete der Wesir verschlagen. ›Und da wir gerade von Entscheidungen reden. Ich habe mich gefragt, ob wir nicht einmal über meine jährlichen Bezüge plaudern könnten.‹
    Und so kam es, daß der König und der Wesir die Zeit, in der der Medicus erneut zum Palast gebracht wurde, tief versunken in einem Gespräch verbrachten. Rayyan der Medicus, der nicht ahnte, was ihn erwartete, grüßte beide Männer herzlich und fragte sie, was er an einem so schönen Tag für sie tun könne.
    ›Es gibt nur noch eine Sache, die du tun kannst‹, entgegnete der Wesir und grinste hämisch, ›und das ist, deinen Kopf verlieren!‹
    ›Sicher ist dies nur ein Scherz‹, begann der Medicus, als zwei stämmige Wachen ihn ergriffen und zum Block des Henkers schleiften. ›Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen.‹
    ›Mein Wesir hat mich davon überzeugt‹, antwortete der König, ›daß du nur einen Grund haben kannst, mich von meinem Leiden zu befreien, nämlich den, mich zu hintergehen, sobald du mein Vertrauen gewonnen hast. Außerdem verdächtigt er dich, ein Spion zu sein, und daß du mich töten wirst, sobald du alle Geheimnisse des Königreichs in Erfahrung gebracht hast. Daher mußt du sterben, oder ich werde nie mehr sicher sein!‹
    ›Es ist mir gelungen, Euer äußeres Leiden zu heilen‹, rief der Medicus, ›aber Euer Inneres ist mir noch immer ein Rätsel!‹ Erbarmungslos versuchten die Wachen, Rayyans Kopf auf den Block des Henkers niederzudrücken. ›Ist es mir nicht einmal vergönnt, um Gnade zu flehen? Wenn Ihr nur darüber nachdenken würdet, würdet Ihr schon sehen, daß ich Euch kein Unrecht zugefügt habe!‹
    ›Das Unrecht, das du mir zufügen könntest, ist es, was mich beunruhigt!‹ erwiderte der König. ›Dem Schicksal sei Dank, daß ich einen Wesir habe, der so lange auf mich eingeredet hat, bis ich dies eingesehen habe.‹
    Doch noch immer bat der Medicus um Gnade, und viele der treusten Untertanen des Königs taten das gleiche. Sie wiesen darauf hin, daß der Arzt sich tatsächlich nichts zuschulden hatte kommen lassen. Doch der König war unnachgiebig und sagte, wenn er erst einmal eine Hinrichtung befohlen hätte, dann wäre der Kopf schon so gut wie von den Schultern.
    ›So soll mir also tatsächlich keine Gnade gewährt werden?‹ meinte der Medicus daraufhin, während die Wachen ihm die Augen verbanden. ›Dies erinnert mich stark an jene Geschichte mit den Krokodilen und dem, was sich zwischen ihnen ereignet hat.‹
    Diese Bemerkung erregte die Aufmerksamkeit des Königs, und er fragte: ›Erzähle uns, wie lautet diese Geschichte?‹
    Und also begann der Medicus zu erzählen:
     
     
     
    DIE GESCHICHTE
    VON DEN DREI

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