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Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Titel: Schenk mir dein Herz, keine Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUELINE BAIRD
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„Sicherlich nicht die Qualität, an die du gewöhnt bist, aber mehr kann ich dir nicht bieten.“ Die Ehrfurcht und Zärtlichkeit in Jeds Miene zu sehen, während er Bens Foto betrachtete, hatte sie aufgewühlt.
    Sie wollte nichts für Jed fühlen, er hatte ihre Gefühle nicht verdient, schon gar nicht ihr Verständnis. Sie schenkte die Gläser ein, nahm sich eines davon und setzte sich auf das Sofa.
    „Wie alt war Ben da?“ Er hielt ihr das Foto entgegen.
    „Zwei.“ Sie wollte auch nicht mit Jed über Ben reden. Sie wollte diesen Mann nicht einmal in der Nähe ihres Sohnes haben. Nur würde ihr wohl jetzt keine allzu große Wahl mehr bleiben.
    „Und hier ist er als Baby, mit Gladstone und … deiner Tante Jemma, wie ich vermute?“
    „Ja. Julian ist ein langjähriger Freund der Familie. Tante Jemma hast du ja nie kennengelernt, weil du immer zu beschäftigt warst, wenn ich mich recht entsinne. Das Bild wurde bei Bens Taufe aufgenommen. Die beiden sind seine Paten.“
    „Julian Gladstone ist der Pate meines Sohnes?“, fragte Jed so entrüstet, dass Phoebe fast gelächelt hätte.
    „Julian ist der Pate meines Sohnes“, korrigierte sie. „Er wohnt in dem Haus gleich am Ende der Straße. Ben und er sehen sich häufig. Ben mag ihn wirklich sehr.“ Das war der Wink mit dem Zaunpfahl, dass Ben keinen griechischen Millionär, der sporadisch in seinem Leben auftauchte und wieder verschwand, als männliches Rollenmodell nötig hatte.
    Jed erwiderte nichts, stellte das Foto behutsam zurück auf die Kommode und setzte sich mit seinem Glas in den Sessel beim Kamin. Er nahm erst einen Schluck, bevor er zu Phoebe schaute.
    „Gib es auf, Phoebe“, sagte er harsch. „Wir beide wissen, dass Ben mein Sohn ist, er hat es mir im Auto ja selbst gesagt. Dein trauriger Versuch, mich mit Julian Gladstones Rolle in seinem Leben zu provozieren, wird dir nicht helfen.“ Sein eiskalter Ton ließ Phoebe tiefer in das Sofa sinken. „In dem Moment, als ich dich zusammen mit Gladstone sah, wusste ich, dass du etwas zu verheimlichen hast, Phoebe. Deswegen bat ich einen Freund, der Eigentümer einer Sicherheitsfirma ist, für mich herauszufinden, wie dein Leben aussieht, seit du London verlassen hast.“
    Fassungslos hörte sie ihm zu, wie er in brüskem Ton die Stationen ihres Lebens schilderte.
    „Als ich hier ankam“, fuhr er fort, „hielt ich zuerst bei der Klinik an, wo Ben geboren wurde. Die Dame am Empfang war wirklich äußerst hilfsbereit, vor allem, als ich ihr von unserer tragischen Trennung erzählte und ihr sagte, dass wir wieder vereint sind und heiraten wollen. Sie scheint eine echte Romantikerin zu sein. Sie hat mir Kopien von allen medizinischen Unterlagen über Ben mitgegeben. Weil wir mit ihm nach Griechenland fliegen wollen – nur für den Fall, dass er dort vielleicht zu einem Arzt muss.“
    Phoebe setzte sich auf und stellte ihr Glas auf den Tisch, weil ihre Hand zitterte. Wut und Abscheu wuchsen in ihr, mit jedem Wort, das Jed von sich gab. Der Mann hatte sie tatsächlich überprüfen lassen, und er hatte sich hinter ihrem Rücken Krankenunterlagen von ihr und Ben beschafft. Feindselig starrte sie ihn an. „Dazu hattest du kein Recht! Die Frau hatte kein Recht dazu!“, stieß sie außer sich aus.
    Der Empfangsschwester konnte sie nicht einmal einen Vorwurf machen. Jed war ein gewandter und faszinierend attraktiver Mann. Wenn er es darauf anlegte, konnte er mit seinem Charme alle betören, das wusste sie aus eigener Erfahrung. Die arme Frau am Empfang hatte gar keine Chance gehabt.
    „Doch, das Recht hatte ich durchaus. Ben ist mein Sohn, und du hast ihn mir jahrelang vorenthalten. Ich hatte dich vorhin schon nach dem Warum gefragt, und jetzt will ich eine Antwort von dir hören.“
    Die Unverfrorenheit, die dieser Mann hatte! Er ließ sie ausspionieren, er holte vertrauliche Unterlagen ein – und jetzt verlangte er auch noch eine Antwort?! Wütend sprang sie auf, ihre blauen Augen blitzten vor Wut. „Ich gebe dir deine Antwort!“ Sollte er daran ersticken! „Versuch’s mal damit … ‚Kein Mann heiratet seine schwangere Geliebte.‘ Klingelt es da bei dir? Oder vielleicht hiermit: ‚Ein Kind stand nie auf meiner Agenda.‘“ Voller Verachtung schaute sie auf ihn herunter. „Du wolltest nie ein Baby.“
    Röte zog auf seine Wangen. „Ich habe damals Panik bekommen, ist das so unverständlich? Unverheiratete Männer sind darauf programmiert, dass eine Schwangerschaft immer das Schlimmste ist,

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