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Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Titel: Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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ihm tatsächlich so vor, als sei er alleine unterwegs. Doch als er wenige Minuten später an der königlichen Jacht der Familie Val de Comesque vorbeifuhr, war er schlagartig wieder in der Realität.
    Ob Gerard sich an Bord befand? Wie hatte er die Trennung wohl aufgenommen? Laut Anny hatte er zu ihr gesagt, sie solle über ihre Entscheidung noch einmal nachdenken. Aber so wie Anny ihm die ganze Geschichte erzählt hatte, schien es nicht so, als wolle sie zu ihm zurückkehren.
    Demetrios war sich nicht so sicher, dass sie an ihrer Entscheidung festhalten würde. Vielleicht dauerte es eine Zeit, bis sie die Konsequenzen begriff.
    Aber das alles war nicht sein Problem. Vor ihm lagen zwei Wochen auf See. Ein Drehbuch, an dem er gerade arbeitete. Und, wohl oder übel, Anny.
    „Anny!“, rief er, kaum hatten sie die königliche Jacht hinter sich gelassen.
    „Hast du immer noch Lust zu helfen?“
    „Na klar“, hörte er sie von unten antworten, und kurz darauf steckte sie den Kopf aus der Luke.
    „Kannst du das Steuerrad halten, während ich die Segel hisse?“
    „Ich soll steuern?“ Die anfängliche Überraschung in ihrem Gesicht machte sofort sichtlicher Begeisterung Platz. Sie kletterte sofort auf das Deck und stellte sich ohne zu zögern an das Steuerrad.
    „Du weißt, was du tust?“, fragte Demetrios leicht skeptisch.
    „Ich glaube ja. Aber normalerweise lässt es niemand darauf ankommen. Eine Prinzessin darf sich angeblich nicht die Hände schmutzig machen.“
    „Das wird auf dieser Reise anders sein.“
    „Kein Problem“, antwortete sie mit einem enthusiastischen Lächeln. „Ich will mich schließlich nützlich machen. Und vielen Dank für dein Vertrauen in meine Steuerkünste.“
    Ihre ehrliche Begeisterung war geradezu ansteckend. Unweigerlich musste Demetrios an die katastrophale Segeltour mit Lissa denken.
    „Also los, sag mir, worauf ich achten muss“, forderte sie ihn auf.
    Er erklärte ihr, wie man mittels des GPS-Gerätes den Kurs hielt. Anny zeigte echtes Interesse und stellte die richtigen Fragen – im Gegensatz zu Lissa, die bei solch technischen Erklärungen schon längst vor Langeweile gegähnt hätte.
    „Okay, ich denke, ich bekomme das hin.“
    Während Demetrios die Segel hisste, warf er immer wieder einen Blick in die Steuerkabine, frei nach dem Motto ‚Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser‘.
    Aber Anny schien der Aufgabe voll und ganz gewachsen zu sein. Mit vor Eifer gerötetem Gesicht hielt sie das Steuerrad und kontrollierte immer wieder den Satellitenempfänger. Um sich vor der Sonne zu schützen, hatte sie sich Theos Kapitänsmütze aufgesetzt. Demetrios musste sich eingestehen, dass sie einfach atemberaubend aussah.
    Er war es gewohnt, schöne Frauen um sich zu haben. Er hatte mit unzähligen makellosen Schönheiten zusammengearbeitet. Eine war seine Frau geworden.
    Anny stand ihnen in nichts nach. Aber sie hatte eindeutig mehr zu bieten als die optischen Reize.
    Ihre ungeheuerliche Ausstrahlung verdankte sie der Lebensfreude, die sie auf so natürliche Weise ausstrahlte. Ihre Schönheit war unkonventionell. Anny ist unkonventionell, dachte Demetrios.
    Sollte sie ihre Ankündigung wahr machen und in den kommenden zwei Wochen jeglichen körperlichen Kontakt vermeiden, würde sie ihn damit auf eine harte Probe stellen. Das wurde ihm erst jetzt so richtig klar.
    Anny derweil kostete jeden Augenblick an Bord aus. Schon lange nicht mehr hatte sie sich so frei und unbeschwert gefühlt.
    Ihre letzten Erfahrungen mit dem Meer waren glamouröse Schiffsparties gewesen, die genauso gut in jedem beliebigen Haus oder Hotel hätten stattfinden können. Und wäre sie gestern nicht gezwungen gewesen, das kleine Boot zu nehmen, um die Party zu erreichen, wäre ihr gar nicht aufgefallen, dass sie sich auf einem Schiff befand.
    Jetzt hingegen spürte sie die Kraft und Bewegung des Meeres im ganzen Körper. Demetrios hatte mittlerweile Klüver und Hauptsegel gehisst, und das Schiff bahnte sich mit wachsender Geschwindigkeit den Weg durch die Wellen.
    Als er zurück in die Kabine kam und erneut das Steuerrad übernahm, konnte sie ihr Glücksgefühl nicht länger beherrschen. „Ich fühle mich lebendig. Wie neu geboren!“, rief sie außer sich vor Freude. Sie legte ihren Kopf in den Nacken, breitete die Arme aus und drehte sich lachend im Kreis. „Danke, danke, danke!“
    Demetrios sah sie kurz mit hochgezogenen Augenbrauen an, als hätte sie den Verstand verloren, richtete seine

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