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Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Titel: Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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Aufmerksamkeit aber schnell wieder auf den Horizont.
    „Und wo hast du segeln gelernt?“, fragte Anny, als sie sich wieder etwas beruhigt hatte.
    „Meine Geschwister und ich sind praktisch auf dem Wasser groß geworden.“
    „Habt ihr ein Glück“, seufzte Anny.
    „Glück?“, erwiderte er sichtlich erstaunt. „Viele Menschen finden Segeln langweilig.“
    „Das kann ich ganz und gar nicht verstehen. Für mich bedeutet Segeln Freiheit. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich so beschützt aufgewachsen bin und mich immer eingeengt gefühlt habe. Nur wenn ich mit meinen Eltern Segeln gefahren bin, hatte ich das Gefühl, ich selbst sein zu können.“
    „Und die ganzen Zwänge und Konventionen hinter dir zu lassen?“, frage Demetrios.
    „Ja, genau.“
    „Ich habe das erst zu spüren bekommen, als ich … ‚berühmt‘ wurde. Das Segeln war für mich sozusagen die einzige Fluchtmöglichkeit aus dem Showbusiness.“
    „Und hast du sie oft genutzt?“
    „Nein.“ Sein Blick hatte sich bei diesen Worten verfinstert. „Und, hast du dich unten eingerichtet? Es ist kein Palast, wie du schon bemerkt haben wirst.“
    Anny wusste nicht, wie sie den plötzlichen Themenwechsel und den harten Ton in seiner Stimme deuten sollte, aber sie hütete sich davor zu fragen.
    „Besser als ein Palast“, erwiderte sie lächelnd. „Ich habe die hintere – ich meine die Achterkabine genommen. Sie ist zwar größer, aber ich fand, dass der Kapitän die Bugkabine haben sollte. Ist das für dich in Ordnung?“
    „Wie auch immer.“ Es war offensichtlich, dass Demetrios mit seinen Gedanken woanders war. Auf keinen Fall wollte sie ihn in irgendeiner Form nerven.
    „Ich werde ein bisschen unter Deck gehen. Wenn du mich brauchst, kannst du mich ja rufen.“
    Demetrios nickte nur kurz und schenkte ihr ein abwesendes Lächeln.
    Unten angekommen, erforschte Anny alle Ecken und Winkel der Jacht, die das Leben auf einem Schiff so aufregend machten. Während sie ihren Koffer auspackte, bemerkte sie, dass sie für eine Schiffstour völlig ungeeignete Kleidung dabei hatte. Sie war davon ausgegangen, in eine Großstadt wie Paris oder Barcelona zu entfliehen, als sie in aller Eile ihre Sachen gepackt hatte. Dementsprechend sah ihre Garderobe aus: Lässig elegante Kleider, Röcke und Jacken aus Leinen und Seide, mit denen sie in jeder Metropole eine gute Figur gemacht hätte, die aber auf einem Schiff total fehl am Platz waren.
    Die einzigen mehr oder weniger passenden Kleidungsstücke waren die Jeans und das T-Shirt, mit denen sie am Morgen ihre Wohnung verlassen hatte, um so unauffällig wie möglich aus Cannes zu gelangen. Aber für die mediterrane Hitze war sie viel zu warm angezogen. Sobald sie an Land gingen, musste sie unbedingt passende Kleidung für diese Reise besorgen.
    Das Problem war nur, dass jemand sie erkennen könnte. Ein aufdringlicher Paparazzo reichte aus, damit ihr Vater auf ihre Spur kam.
    Als sie alle Sachen verstaut hatte, legte sie sich einen Augenblick in die schaukelnde Koje. Sie verschränkte die Arme hinter dem Kopf und streckte genüsslich die Glieder. Es war an der Zeit, darüber nachzudenken, wie sie sich Demetrios gegenüber verhalten sollte. Auf keinen Fall wollte sie ein ungebetener Gast sein. Sie wollte unbedingt aktiv an der Reise teilnehmen. Aber der Spagat zwischen Hilfsbereitschaft und Aufdringlichkeit war nicht immer einfach zu vollziehen. Irgendwie werde ich das schon hinkriegen, dachte Anny zuversichtlich.
    Gegen Abend brachte sie einen Teller mit Sandwichs und Bier nach oben.
    „Ich dachte, du wärst vielleicht hungrig“, sagte sie und stellte den Teller auf die Holzbank in der Steuerkabine.
    „Ich habe mir erlaubt, die Vorräte durchzugehen und eine Liste von den fehlenden Lebensmitteln zu machen“, erklärte sie und nahm einen großen Bissen von ihrem Sandwich. Erst als sie merkte, dass Demetrios sie anstarrte, hielt sie einen kurzen Moment inne. „Habe ich etwas falsch gemacht?“
    Demetrios schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin bloß überrascht.“
    „Um ganz ehrlich zu sein, ich glaube, ich kann besser kochen als segeln. Und so habe ich gedacht, dass ich mich wenigstens in der Kombüse nützlich machen kann.“
    „Du kannst kochen?“
    „Mein Cordon Bleu ist unschlagbar“, erwiderte sie stolz. „Die königliche Erziehung hat auch ihre guten Seiten. Aber erwarte hier keine hohen Kochkünste, denn dafür ist das Schiff nicht ausgestattet.“
    „Ich gebe mich auch mit Brot und Bier

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