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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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noch heftigere Übelkeit. Er musste unbedingt wissen, woran er war, und dafür kam er nicht umhin, auch Risiken einzugehen. Er wusste, dass es taktisch nicht die klügste Idee war, doch ihm fiel zurzeit einfach nichts Besseres ein.
    »Warst du bei Thox?«, fragte er deshalb schließlich.
    Vanessa sah ihn irritiert an. »Wieso sollte ich?« In ihren Augen war nichts als Ratlosigkeit zu sehen.
    »Ich versuche doch nur herauszufinden, was geschehen ist. Wo du gewesen bist.«
    Plötzlich sah sie ihn herausfordernd an. »Hast du denn nicht nach mir gesucht?«
    »Natürlich habe ich das!«, behauptete er entrüstet, aber es war nur aufgesetzt und gerade genug, um nicht zu übertre iben.
    Doch Vanessa sah ihn vorwurfsvoll an. »Und warum hast du mich nicht gefu nden?«
    »Wo denn?«, versuchte Jonas es erneut.
    Sie legte ihren Kopf seitlich auf ihre Knie und betrachtete ihn eingehend. »Hast du mich bei der Polizei als vermisst gemeldet?«
    Jonas fühlte sich zunehmend unwohl. Wer war dieses nackte Mädchen vor ihm, was war geschehen, und noch viel wicht iger: Was hatte sie mit Thox gemacht?
    »Was ist passiert, Vanessa?«, wich er ihrer Frage aus.
    Plötzlich stand Vanessa energisch auf. Jonas reagierte nicht sofort, und so hatte er einen perfekten Ausblick auf den tellergroßen Bluterguss auf ihrer Hüfte, als sie neben ihm aus der Badewanne stieg. »Ich erinnere mich nicht, Jonas, verstehst du das?«
    Nun erhob auch er sich. »Nein, das verstehe ich nicht. Du musst doch wissen, wo du die letzten fünf Tage gewesen bist!«
    Sie wickelte ihren nassen Körper in ein großes Handtuch und wandte sich ihm dann zu. »Du wolltest nur wissen, was passiert ist«, erklärte sie müde. Doch das ließ Jonas aufhorchen. Was spielte sie hier für ein perverses Spiel mit ihm?
    »Dann weißt du, wo du gewesen bist?«
    Zuerst sah sie ihn an, nachdenklich, forschend, doch dann senkte sie den Blick wieder und starrte auf ihre Hände. »Jonas … ich … ich will nicht darüber reden.«
    »Aber …«
    Als ihre Augen ihn trafen, waren sie voller Wut und Abscheu, und er hatte den Eindruck, er müsse unter ihrem Blick zurückweichen.
    »Lass mich einfach in Ruhe, Jonas«, zischte sie bedro hlich, bevor sie zornig und mit auf dem Boden klatschenden nassen Füßen das Badezimmer verließ.
     
    Er hatte gewartet, bis sie in seinem Bett eingeschlafen war. Dann hatte er sich auf Zehenspitzen aus seiner Wohnung geschlichen. Als er nun an die Haustür von Thox hämmerte, kam es ihm vor, als wäre es sein Herz, das dieses heftige Geräusch machte. Die Tür wurde aufgerissen und sein bester Freund stand vor ihm. Jonas spürte, wie eine gewaltige Last von seinen Schultern fiel. Er hatte doch tatsächlich geglaubt, das dämliche Weibsstück Vanessa hätte Thox etwas angetan! Wortlos trat er in dessen Wohnung, denn Worte waren nicht nötig. Jonas wusste, dass er willkommen war.
    »Warum ist Vanessa noch am Leben?«, hörte er sich selbst fragen, als er und Thox vor dem Billardtisch standen.
    Thox sah ihn ahnungslos an. »Wovon sprichst du?«
    »Vanessa. Ich spreche von Vanessa. Sie war doch hier, oder nicht?«
    Thox nickte, doch sein Unverständnis über den Inhalt von Jonas‘ Worten stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Sie war hier … aber jetzt ist sie tot. Ich habe sie ertränkt, gevierteilt und auf verschiedenen Kontinenten vergraben. Niemand wird sie jemals finden.«
    Jonas nickte erleichtert – aber dann fiel ihm wieder ein, dass das gar nicht stimmte, schließlich war sie mehr als l ebendig in seiner Wohnung und blutete in sein Bett. »Du hast sie nicht umgebracht, ich weiß es!« Obwohl Jonas sich erklären wollte, fielen ihm nicht die passenden Worte ein. Aber er hatte ohnehin den Eindruck, dass er nichts sagen könnte, was Thox nicht schon längst wusste.
    Plötzlich spürte Jonas einen stechenden Schmerz in se inem Rücken, und überrascht drehte er sich um. Vanessa stand direkt über ihm – er hatte nicht bemerkt, dass er zu Boden gegangen war. Sanft lächelte sie ihn an, doch in ihren Augen war ein bösartiges Funkeln zu sehen. Sein Blick fiel auf das große Messer in ihrer Hand, das sie bedrohlich in die Luft hielt. Er konnte sein Spiegelbild in der Klinge sehen, obwohl er genau wusste, dass dort eigentlich Blut kleben müsste. Doch das war sein letzter Gedanke, ehe das Messer herab sauste und sich tief in seinen Körper bohrte …
     
    Mit klopfenden Herzen schreckte Jonas aus seinem Traum hoch. Es dauerte einige Augenblicke, in denen er

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