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Schicksal in zarter Hand

Schicksal in zarter Hand

Titel: Schicksal in zarter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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führt.“
    „Momentan führt er dich geradewegs auf eine weitere persönliche Katastrophe zu, soweit ich das sehe, meine Liebe.“
    „Aber du und ich … wir sind uns zu nahe gekommen. Aus den falschen Gründen.“
    „Erklär mir das“, forderte Bruce sie schroff auf. „Willst du damit sagen, dass du gar nichts für mich empfindest?“
    „Unsinn! Ich mag dich wirklich sehr gern, aber …“
    „Du bist noch immer blind in diesen italienischen Mistkerl verliebt“, unterbrach er sie. „Wahrscheinlich nutzt er seine Situation aus, um dich rumzukriegen, so mitleiderregend, wie er zurzeit bestimmt aussieht.“
    „Es geht jetzt nicht um Franco“, hielt sie dagegen.
    „Natürlich tut es das“, widersprach Bruce. „Er braucht nur mit dem kleinen Finger zu schnippen, und schon läufst du, so schnell du kannst, zu …“
    „Nein, es geht darum, dass du mir die Augen geöffnet hast“, unterbrach Lexi ihn rücksichtslos. „Darüber, wohin sich unsere Beziehung – also die zwischen dir und mir, meine ich – entwickelt hat. Ich glaube, ich habe insgeheim schon immer gewusst, dass es mit uns nicht funktionieren kann.“
    Sie seufzte leise, weil sie ihm nicht wehtun wollte, aber es war unvermeidlich.
    „Du weißt das genauso gut wie ich, Bruce“, fügte sie sanft hinzu. „Das habe ich in deinen Augen gelesen und in deiner Stimme gehört. Du bist mir immer ein wunderbarer Freund gewesen. Der beste, den ich mir wünschen kann. Aber irgendwie sind in letzter Zeit unsere Gefühle durcheinandergeraten.“
    „Hältst du mich für so dumm, dass du mir das alles erklären musst?“
    Sie umfasste ihr Handy fester. „Nein, natürlich wollte ich das damit nicht …“
    Er ließ sie nicht ausreden. „Schön. Ich bin nämlich nicht derjenige, der sich über seine Gefühle nicht im Klaren ist. Ich kann akzeptieren, dass du mehr Zeit brauchst, um zu einem Entschluss über uns beide zu kommen. Ich kann aber nicht ertragen, dass du in dieser Zeit um Franco Tolle herumscharwenzelst! Er ist wie eine Droge für dich, Lexi! Eine berauschende, zerstörerische Substanz. Das war er schon immer und wird es auch immer bleiben.“
    „Aber, Bruce, ich –“
    Wieder unterbrach er sie. „Ich gebe dir Urlaub bis nach Marco Clementes Begräbnis. Dann kommst du postwendend nach London zurück – oder ich hole dich. Ich gebe uns nämlich nicht so leicht auf!“
    Ohne sich zu verabschieden, beendete er das Gespräch.
    Lexi lehnte sich an die Wand und schloss die Augen. Ich hätte mich früher darum kümmern müssen, vor Monaten schon, sagte sie sich betroffen. Jetzt hatte Bruce jedes Recht, wütend auf sie zu sein.
    Ihr Problem bestand darin, dass sie anderen nicht wehtun wollte. Deshalb hatte sie sich nicht schon vor Langem von ihm getrennt. Sie wusste ja, wie verletzend es war, zurückgewiesen zu werden.
    Und wie schlimm es war, denjenigen, der einen nicht wollte, immer noch zu lieben!
    Als sie ins Zimmer zurückkam, stellte sie erstaunt fest, dass Franco nicht da war. Wahrscheinlich war er im Bad. Froh über die kurze Atempause, widmete sie sich wieder ihren neuen Kleidungsstücken auf dem Bett und versuchte, nicht länger an das Gespräch mit Bruce zu denken.
    Dann hörte sie, wie die Tür zum Bad geöffnet wurde, und drehte sich um.
    Verwundert bemerkte sie, dass Franco vollständig angezogen war. In seinem maßgeschneiderten Anzug, einem blütenweißen Hemd und sorgfältig geknoteter Krawatte sah er so umwerfend attraktiv aus, dass sie Schmetterlinge im Bauch spürte.
    „Das geht nicht!“, rief sie unwillkürlich und fügte hinzu: „Wieso hast du dich angezogen?“
    „Wir verlassen das Krankenhaus“, erklärte er kurz und bündig.
    Er ging fast ohne zu humpeln zum Tisch, wo er den Laptop schloss.
    „Das verstehe ich nicht.“ Unauffällig sah sie zu der Klingel, die noch neben dem Bett baumelte.
    Hatte Franco einen seiner verwirrten Momente? Sollte sie ärztliche Hilfe anfordern, bevor er sich womöglich Schaden zufügte, indem er sich überanstrengte?
    „Was gibt es da groß zu verstehen?“, konterte Franco. „Ich hänge nicht mehr am Tropf, ich brauche keine weitere Therapie – und ich will hier jetzt raus!“
    „Heißt das, sie haben dich entlassen?“, hakte Lexi nach, und sein Blick verriet ihr, dass er eigenmächtig handelte. „Du kannst doch nicht einfach so gehen, wie es dir passt! Womöglich ist dein Zustand ernster, als du selber …“
    „Du hat es ja auch gemacht“, unterbrach er sie.
    „Wie

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