Schicksal in zarter Hand
bitte?“
„Ja, du bist von hier verschwunden, ohne von den zuständigen Ärzten entlassen worden zu sein.“ Franco steckte sein Handy in die Jacketttasche, dann nahm er den Plüschhasen und ging damit zum Bett. Dicht vor ihr blieb er stehen. „Besser gesagt, du bist geflüchtet, meine Liebe.“
Lexi blickte zu ihm hoch, und ihr stockte kurz der Atem. Sie hatte vergessen, wie groß und eindrucksvoll Franco war. Solange er im Bett gelegen hatte, war er ihr nicht so … gefährlich vorgekommen. Ja, es bestand die Gefahr, dass er wieder Macht über sie bekam, wenn sie nicht aufpasste.
Plötzlich erschien vor ihrem inneren Auge ungebeten ein Bild von Franco, der nichts weiter trug als weiße Shorts. Goldbraun schimmerte die glatte Haut über den festen Muskeln, seine Zähne blitzten, seine Augen funkelten.
Heißes Verlangen durchflutete sie wie eine Sturzwelle. Ihre Brustspitzen richteten sich auf, während ein Prickeln pfeilschnell ihren ganzen Körper durchlief und in ihrer empfindsamsten Stelle schließlich verebbte. Unwillkürlich atmete sie scharf ein.
„Dabei berühre ich dich nicht mal“, meinte Franco leise. „Noch nicht!“
Sie spürte, wie sie errötete, und wusste, dass ihre Augen jetzt ganz dunkel aussahen und die weiten Pupillen sie verrieten.
„Diese Wirkung, die wir aufeinander haben, ist ein echtes Aphrodisiakum“, flüsterte er heiser. „Möchtest du wissen, was du mir antust?“
Das konnte sie sich denken! Rasch senkte sie den Blick, um den Bann zu brechen, der sie gefangen hielt. Immer noch kribbelte ihr ganzer Körper.
„Im Gegensatz zu mir damals hast du aber keinen Grund wegzulaufen.“ Mühsam konzentrierte sie ihre kläglichen Reste von Denkvermögen auf das, was er erst vor wenigen Sekunden gesagt hatte.
„Ach, und du hattest einen?“
Lexi nickte heftig. „Und ich lasse dich wieder allein, wenn du nicht aufhörst, mich verrückt zu machen“, warnte sie ihn.
Er lächelte spöttisch. „Gut zu wissen, dass ich das immer noch kann.“
„Ja, das kannst du. Aber damit bist du nicht allein!“, fauchte sie und versuchte, ihm mit dieser Bemerkung seine unerträgliche Selbstgefälligkeit zu nehmen.
Sie dachte dabei an die Schauspieler, mit denen sie es in der Agentur zu tun hatte. Viele von denen waren – so wie Franco – attraktiv, besaßen erotische Ausstrahlung und bildeten sich unglaublich viel darauf ein. Keiner von ihnen weckte aber in ihr auch nur ansatzweise solche Empfindungen wie Franco.
Dass er sie offensichtlich missverstanden hatte, merkte sie an seinem plötzlich eisigen und abweisenden Blick.
Das musste sie unbedingt klarstellen! „Nein, Franco, ich habe nicht …“
„Erspare es dir und mir, die genaue Zahl zu nennen!“, unterbrach er sie schroff.
Damit wandte er sich ab und stopfte den Plüschhasen in eine der Tüten.
Sobald seine Aufmerksamkeit abgelenkt war, griff Lexi nach der Klingel und drückte hastig den Knopf. Anscheinend hatte Franco es aus dem Augenwinkel bemerkt. Fragend drehte er sich zu ihr um.
Sie ließ sich nicht einschüchtern, sondern erwiderte trotzig seinen Blick.
Zu ihrer großen Überraschung lachte Franco plötzlich schallend. „Sogar du glaubst also, dass ich den Verstand verloren habe.“
Ja, das hatte sie vom ersten Moment an befürchtet, seit sie hier war. Seine Gedankengänge waren sprunghaft, seine Stimmungen wechselten blitzschnell – das konnte man doch nicht als normal bezeichnen. Dennoch hoffte sie inständig, dass es nur eine vorübergehende Phase war.
„Du wirst das Krankenhaus nicht ohne Erlaubnis eines Arztes verlassen“, beharrte Lexi und verschränkte die Arme.
„Pietro müsste in etwa fünf Minuten hier sein“, erwiderte Franco ungerührt. „Ich habe ihn ins Hotel geschickt, damit er die Rechnung bezahlt und deine Sachen holt.“
Bevor sie etwas erwidern konnte, wurde die Tür geöffnet und Dr. Cavelli eilte herein. Verblüfft blieb er stehen, als er sah, dass sein Patient aufgestanden war und sich angezogen hatte.
Franco ging lächelnd auf den Arzt zu und hielt ihm die Hand hin. „Dr. Cavelli, ich möchte Ihnen herzlich danken für die hervorragende Betreuung, die Sie und Ihr fürsorgliches Team mir haben zukommen lassen. Trotzdem: Es wird Zeit für mich, Ihr ausgezeichnetes Haus zu verlassen.“
Der Doktor, der Franco auf die Beine geschaut und dabei festgestellt hatte, dass der Patient nicht hinkte, blickte zweifelnd hoch.
„Mein lieber Signor Tolle, ich weiß wirklich nicht, ob Sie das
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