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Schicksal in zarter Hand

Schicksal in zarter Hand

Titel: Schicksal in zarter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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schon …“
    „Ich brauche keine Schmerzmittel mehr und fühle mich schon viel besser“, unterbrach Franco ihn verdächtig sanft.
    Hilfe suchend blickte der Arzt zu Lexi, die verwirrt die Schultern zuckte.
    „Nun ja, es gibt tatsächlich keinen medizinischen Grund, Sie noch länger hierzubehalten und intensiv zu behandeln“, gab Dr. Cavelli schließlich nach. „Sie müssen allerdings auf Anzeichen einer Thrombose achten, denn die Gefahr ist noch nicht völlig gebannt. Außerdem muss der Verband an Ihrem Oberschenkel jeden zweiten Tag erneuert werden.“
    „Dafür werde ich schon sorgen“, versicherte Franco entgegenkommend. „Alexia und ich achten auf jedes noch so kleine Anzeichen von Thrombose.“
    Vorsichtig suchte er ihren Blick. Was, wenn sie jetzt laut verkündete, sie denke nicht im Traum daran, irgendetwas für ihn zu tun?
    Auch der Arzt wandte sich ihr neuerlich zu. Sie blickte von einem Mann zum anderen und schien schließlich eine Entscheidung zu treffen, denn sie nickte.
    Franco war so erleichtert, dass er beinah in sich zusammengesackt wäre. Es fiel ihm zusehends schwerer, aufrecht dazustehen und so zu tun, als sei alles in Ordnung mit ihm. Eins verschaffte ihm jedenfalls große Genugtuung: Was immer Bruce Dayton zu Lexi am Telefon gesagt hatte, es reichte offensichtlich nicht aus, um sie sofort nach London zurückzuholen.
    Meine Ansprüche sind stärker als seine, dachte er zufrieden.
    Das gab ihm die Kraft, sich noch die guten Ratschläge des Mediziners anzuhören und sich von ihm zu verabschieden. Dann erschien Pietro, den er anwies, das Gepäck zum Auto zu bringen.
    Lexi und Franco folgten dem Chauffeur nach draußen. Erleichtert, nicht länger den Anschein erwecken zu müssen, er sei wie durch ein Wunder wieder völlig gesund, sank Franco auf den Rücksitz der Limousine.
    Zwischen Sorge und Gereiztheit hin- und hergerissen musterte Lexi ihn. Er war ganz blass, hatte die Augen geschlossen und presste eine Hand an die Brust. Die andere lag völlig kraftlos auf dem Sitz. Sein Atem war besorgniserregend flach.
    „Es würde dir nur recht geschehen, wenn du jetzt einen Rückfall hättest. Das wäre die Strafe für deine dummen Lügen“, sagte sie schroff, um sich ihre Sorge nicht anmerken zu lassen.
    „Dumme Lügen zu verbreiten habe ich Marco überlassen“, erwiderte Franco ausdruckslos.

5. KAPITEL
    „Marco?“, wiederholte Lexi verblüfft und betrachtete Franco prüfend.
    Sie konnte nicht feststellen, ob er blass wurde, denn sein Gesicht war schon bedenklich bleich, seit er im Auto saß.
    „Pietro, folgen die Paparazzi uns?“, fragte Franco, als hätte er sie nicht gehört.
    Er blockt das Thema Marco wieder ab, ganz wie der Arzt gesagt hat, stellte sie resigniert fest.
    „Ja, mehrere Fotografen kleben förmlich an der Stoßstange“, brummte der Chauffeur. „Soll ich sie abhängen?“
    „Wenn du es schaffst.“
    „Und ob ich das schaffe!“
    „Was für Paparazzi?“, fragte Lexi verwundert.
    Pietro riss das Steuer herum und bog mit quietschenden Reifen nach links ab.
    Franco zuckte zusammen. Anscheinend verursachte das Manöver ihm Schmerzen. „Die sind dir schon seit deiner Ankunft in Livorno auf den Fersen, meine Liebe“, informierte er sie trocken.
    „Tatsächlich? Ich kümmere mich nicht mehr um Klatschreporter, seit ich die Filmerei aufgegeben habe.“
    „Warum hast du eigentlich aufgehört?“, wollte er wissen. „Nach nur einem Film wurde dir eine glänzende Hollywoodkarriere vorhergesagt. Du hättest weitermachen können, nachdem du mich verlassen hattest.“
    „Die Schauspielerei war nie mein Traum, sondern der meiner Mutter“, erklärte sie sachlich. „Sie wäre so gern Hollywoodstar geworden. Ich bin nur zufällig zum Film gekommen, als ich Mum zum Vorsprechen begleitet habe. Weil mir langweilig war, habe ich hinter den Kulissen laut aus dem Skript vorgelesen. Das hat jemand gehört, dem es gefallen hat. Er hat mich zum Regisseur gebracht und es mich noch mal lesen lassen. Das war praktisch alles. Ich habe die Rolle bekommen. Natürlich nicht die, für die Mum vorgesprochen hatte.“
    „Das hast du mir noch nie erzählt.“
    „Du hast noch nie gefragt“, konterte sie. „Was siehst du mich so seltsam an?“
    „Tue ich das? Unsinn! Was war denn dein Lebenstraum?“
    Sie schüttelte den Kopf. Ihr Traum war viel zu simpel, als dass ein Mann wie Franco ihn verstehen könnte. Sie hatte sich immer ein ganz normales Leben gewünscht – ein Haus mit Garten,

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