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Schicksal in zarter Hand

Schicksal in zarter Hand

Titel: Schicksal in zarter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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er von mir verlangen, dass ich mich nackt ausziehe, dachte Lexi leise seufzend. Ein Blick in seine Augen würde genügen, ihre ohnehin schon entflammten Sinne völlig in Aufruhr zu versetzen.
    Aber es half alles nichts! Langsam hob sie den Kopf.
    Franco lächelte – ein zärtliches, humorvolles Lächeln, das ihr pfeilgerade zu Herzen ging.
    „Ich wünschte, du würdest nicht so gut aussehen“, klagte sie leise. „Warum kannst du keine krumme Nase haben? Oder einen schiefen Mund mit wulstigen Lippen?“
    Sanft legte er ihr die Arme um die schmale Taille und zog Lexi näher zu sich. „Mit deiner Ehrlichkeit könntest du sogar den Teufel beeindrucken“, sagte er leise.
    „Und was ist mit dir?“
    „Meinst du, ob ich beeindruckt bin? Oder auch so ehrlich wie du?“, hakte er nach. „Also, beeindruckt bin ich, aber ehrlich bin ich nicht. Ich werde jetzt nämlich gleich mein Versprechen brechen, indem ich nicht zurückweiche!“
    Und nicht nur das, er neigte sich auch noch vor und … presste die Lippen auf ihre.
    Lexi hatte das Gefühl abzuheben. Ganz ohne Flügel. So wie im Traum, wenn man plötzlich durch warmes Sonnenlicht über wunderschöne Landschaften zu schweben begann und schwerelos glücklich war.
    Ich habe absolut kein Rückgrat, gestand sie sich kläglich ein und öffnete die Lippen, während sie sich so eng an Franco presste, dass sie die Wärme seiner Haut deutlich durch das dünne Kleid spürte.
    Er küsste sie hingebungsvoll, bis sie zu schmelzen glaubte und sich schwach an ihn lehnte – seine und ihre Zunge in ein zärtliches Spiel vertieft, das ihr Verlangen weiter schürte. Und seines auch, wie sie deutlich merkte.
    Sie konnte nicht aufhören – so wie man nicht aufhören konnte, wenn man von einer seltenen Frucht kosten durfte, die schwer zu beschaffen war.
    Sanft, ganz sanft ließ sie die Hände über seine Arme gleiten und fühlte, wie ein Zittern ihn durchlief.
    Das ist gefährlich, dachte sie wie berauscht. Sehr, sehr gefährlich.
    Und dann nahm sie den Geschmack von Lippenstift wahr.
    Claudias Lippenstift, denn sie selbst hatte keinen aufgelegt.
    Rasch hob Lexi den Kopf und lehnte sich ein Stück zurück. Wieder einmal hatte sie den Beweis, was so gefährlich war an Franco: Er brachte ihr Blut in Wallung und ließ zugleich ihr Herz gefrieren.
    Erstaunt sah er sie aus zusammengekniffenen Augen an, während sie rasch den Blick senkte, damit er darin nicht ihre Empfindungen lesen konnte.
    „Kann ich jetzt gehen?“, fragte sie bemüht kühl.
    Spannung vibrierte zwischen ihnen wie ein straff gespanntes Stahlseil. Dann ließ Franco, leise seufzend, die Arme sinken und trat, wie er versprochen hatte, einen Schritt zurück.
    Ohne noch etwas zu sagen, ging Lexi an ihm vorbei und verließ das Zimmer.
    Franco sah ihr nach und legte unwillkürlich die Finger an die Lippen, auf denen er noch immer den Druck von ihren zu spüren meinte. Dann ließ er sie sinken und entdeckte auf den Spitzen Spuren von grellem Rot.
    Verdammt! Er hatte vergessen, den Lippenstift abzuwischen, nachdem Claudia ihn ungebeten geküsst hatte.
    Was war er doch für ein hirnloser, rücksichtsloser, absolut blöder Mistkerl!
    In den folgenden vierundzwanzig Stunden hielt Lexi sich erfolgreich von Franco fern. Sie ging nicht einmal zu ihm, um gegen ihre Umquartierung in die Suite direkt neben seiner zu protestieren.
    Von Zeta erfuhr sie, dass Franco zu erschöpft sei, um die herrlichen Mahlzeiten zu genießen, die für ihn bereitet wurden, dass er sich aber ständig mit seinem Laptop beschäftigte, statt sich hinzulegen.
    Lexi lag auf dem Sofa, sah fern und redete sich ein, ihr sei egal, was er machte.
    Ja, sie übte, gleichgültig zu bleiben.
    Es war hartes Training!
    Als es Zeit zum Schlafen war, ging sie gleich ins Bett. Erstaunlicherweise lag sie keineswegs die ganze Nacht wach.
    Am nächsten Morgen wanderte sie nach dem Frühstück einige Runden um den kleinen See und fütterte die beiden Schwäne, die dort lebten.
    Schwäne sind sich ein Leben lang treu, dachte sie wehmütig und war sicher, dass Franco sie von seinem Fenster aus beobachtete. Sie drehte sich um, konnte ihn hinter der Scheibe aber nicht entdecken.
    Das Handy hatte sie dieses Mal eingesteckt, aber er rief sie nicht an.
    Es war wie ein zermürbender Stellungskrieg. Und genauso sinnlos wie jeder Krieg.
    Zum einen wollte sie Franco aus dem Weg gehen, zum anderen wollte sie, dass er sie zu sich rief. Ergab das etwa Sinn?
    Lexi hoffte, er würde zum

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