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Schicksal!

Schicksal!

Titel: Schicksal! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Browne
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Plan verfolgt … ein Ziel?«
    Karma
starrt mich an wie Papst Urban VIII . Galileo Galilei angestarrt hat, als dieser ihm erklärte, die Sonne sei das Zentrum des Universums.
    »Schau dich mal unter diesen Menschen um«, sagt
Karma
und zeigt mit seiner halbleeren Flasche auf die Gäste und Angestellten. »Glaubst du, dass irgendeine dieser sterblichen Unterkreaturen dazu bestimmt ist, einem von uns geplant und gezielt zu begegnen? Dass irgendjemand hier
Karma
oder
Schicksal
persönlich begegnen soll?« Er nimmt einen weiteren Schluck aus der Flasche. »Vielleicht
Scham
oder
Mittelmäßigkeit …
«
    Der Mann mit den zukünftigen Ejakulationsproblemen am Nebentisch stiert uns an.
    »Was guckst du?«, fragt
Karma.
    Der Mann schaut weg und nippt an seinem Tee.
    »So ist es richtig«, wettert Karma. »Ignorier uns. Tu so, als wären wir gar nicht hier. Tu so, als hätten deine Handlungen keine kosmischen Konsequenzen.«
    Der Mann ignoriert uns weiterhin und bittet einen vorbeigehenden Kellner um die Rechnung.
    »Vielleicht solltest du ein bisschen runterkommen«, sage ich.
    »Runterkommen?«, erwidert
Karma,
während er den Rest seines Bieres leert. »Wie soll ich runterkommen, wenn sich überall um mich herum diese Kreaturen in einem fortwährenden Stadium der Ignoranz befinden?«
    Hört sich vertraut an.
    »Es sind bloß Menschen«, halte ich dagegen. »Sie können nicht anders.«
    »Natürlich können sie«, wendet Karma ein, und seine Stimme hebt sich. »Aber stattdessen konzentrieren sie sich nur darauf, wie viel Geld sie verdienen oder was für ein Auto sie fahren oder welche Marke auf dem Etikett ihrer Unterwäsche steht.«
    Die Hälfte der Gäste im Restaurant blickt jetzt in unsere Richtung.
    »Macht ruhig weiter so mit euren erbärmlichen kleinen menschlichen Gedanken über Geld und persönlichen Besitz!«, schreit er.
    »Könntest du einen Gang runterschalten?«, bitte ich ihn.
    Doch
Karma
stellt sich mit der leeren Bierflasche in der Hand bereits auf seinen Stuhl und brüllt: »Wie wäre es, wenn ihr ein bisschen weniger Gewicht auf materielle Güter legt und dafür ein bisschen mehr auf Selbstreflexion?«
    Nicht ganz das, was ich mit »runterschalten« meinte.
    Ich schaue zum Manager, der sich nun in unsere Richtung bewegt.
    »Ich glaube, wir sollten besser gehen«, schlage ich
Karma
vor.
    Er nickt. »Gute Idee.« Damit löst er sich in Luft auf und überlässt mir das Nachspiel und die Rechnung.

24
    A ls ich nach Hause komme, wartet Sara bereits in meinem Apartment auf mich.
    Möglicherweise war es nicht eine meiner besten Ideen, ihr einen Schlüssel zu geben. Nicht, dass ich ihr nicht trauen würde oder dass ich es nicht genießen würde, mit einem Kuss und einer warmen Umarmung begrüßt zu werden. Das Problem ist einfach, dass ich mich daran gewöhnt habe, mich in die Behaglichkeit meines Apartments hinein- oder aus ihr herauszumaterialisieren – was blöd ist, wenn deine sterbliche Freundin einen romantischen Abend vorbereitet hat.
    Ich habe unser Date heute total vergessen.
    Erschöpft nach den neuesten Versuchen, meinen Menschen bei der Wiederentdeckung ihrer optimalen Pfade auf die Sprünge zu helfen, komme ich durch die Eingangstür. Klar, wer sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen kann, für den sind Transkontinentalreisen ein Kinderspiel. Aber wenn man vier Kontinente und zweiunddreißig Länder innerhalb von drei Tagen abklappert und dabei die Schicksale der Menschen verbessert und sich mit
Tod
versöhnt, dann will man einfach nur eine heiße Dusche, seinen Menschenanzug auswringen und das Tagewerk für beendet erklären.
    Der romantische Abend war Saras Idee. Nicht, dass wir nicht eine Menge Zeit miteinander verbringen würden – höchstwahrscheinlich mehr, als wir sollten, da ich mit meinen Quoten hinterherhänge und unsere Beziehung nicht von Jerry abgesegnet ist. Aber aufgrund meiner merkwürdigen Arbeitszeiten und der Tatsache, dass ich immer noch Ausreden dafür erfinde, wieso wir nie zusammen nach draußen gehen, wollte Sara einen Abend nur für uns beide reservieren, um etwas Besonderes zu machen.
    Und so kommt es, dass Sara mich noch vor Dusche und Kleiderwechsel zu einer Partie Strip-Scrabble in Richtung Couch dirigiert.
    Die Regeln von Strip-Scrabble sind ziemlich einfach:
    Regel eins: Der Spieler mit den niedrigsten Punkten in einer Runde muss ein Kleidungsstück ablegen;
    Regel zwei: Ein Spieler, der ein Wort mit sexuellem Kontext legt, darf dem anderen Spieler ein

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