Schicksalsbund
hatte sich für das Programm beworben und war aufgenommen worden. Ich wollte meine eigenen Nachforschungen anstellen.«
»Und als Kane zu Ihnen kam und Sie gebeten hat, jemanden zu Jaimies Schutz abzustellen, dachten Sie sich wohl, Sie könnten einen Vorteil daraus schlagen und eine Gegenleistung verlangen.«
Griffen zuckte die Achseln. »Ich war froh, dass er sich an mich gewandt hat, Mack. Jemand musste sie schließlich im Auge behalten. Joe Spagnola ist ein guter Mann.
Ich kannte ihn persönlich, und ich habe ihm vertraut. Wenn jemand Jagd auf Jaimie machen würde, würde er sie beschützen.«
»Und wenn er Belastungsmaterial gegen Whitney und seine Anhänger finden würde, könnte er es Ihnen übergeben. Dieselbe Anweisung hatten Sie auch Kane erteilt.« Er beugte sich vor und legte beide Hände auf den Tisch. »Sie hätten mich einweihen sollen, Theo.«
»Jetzt nennen Sie mich endlich ›Theo‹. Ich dachte schon, Sie hätten vergessen, dass wir Freunde sind.«
»Ich hatte keine freundschaftlichen Gefühle.«
»Das ist mir nicht entgangen.«
Mack erwiderte nichts darauf, sondern sah den Sergeant Major weiterhin fest an. Griffen seufzte. »Sie waren das Ass in meinem Ärmel, Master Guns. Ich wollte Sie so weit wie möglich aus diesem ganzen Schlamassel heraushalten. Ich habe Paul zu Ihnen geschickt, weil ich wusste, dass Sie ihn am Leben erhalten würden.«
»Und was ist mit Kane und Brian?« Macks Tonfall klang herausfordernd. »Haben Sie von mir erwartet, dass ich die beiden auch am Leben erhalte?«
Griffen riss der Geduldsfaden. Seine Zähne schlugen hörbar aufeinander. »Allerdings. Verdammt nochmal, ich habe von Ihnen erwartet, dass Sie alle am Leben erhalten. Und genau das haben Sie getan.«
»Wir sind inmitten eines Labyrinths, Sergeant Major. Wir kennen nur eine Handvoll Leute, denen wir vertrauen können. Wir müssen uns aufeinander verlassen.« Mack beugte sich über den Tisch. »Werden Sie sich über eines klar. Jaimie ist keine Schachfigur. Ich will nicht, dass Sie glauben, Sie könnten sie an diese Leute verschachern.«
Griffen lachte lauthals. »Für wie dumm halten Sie mich, Mack? Glauben Sie im Ernst, irgendjemand in diesem Raum, irgendjemand, der Sie kennt, würde etwas gegen Jaimie unternehmen, ohne Sie vorher umzubringen? Niemand will Sie zum Feind haben. Noch nicht einmal Whitney wäre so dumm. Ich habe Jaimie beschützt. Ich wollte ihre Daten, ja, das schon, aber nur, um sie meinen hinzuzufügen. Was wird sie damit anfangen? Sie an die Presse weiterleiten?« Er schnaubte abfällig.
Wieder einmal trat Schweigen ein. Griffen zog die Augenbrauen hoch. »Hören Sie bloß auf, Mack. Innerhalb von Stunden hätten die eine komplette Liste von Jaimies Aufenthalten in Nervenheilanstalten. Sie würden sie so schnell in Misskredit bringen, dass sie nicht einmal wüsste, wie ihr geschieht.«
»Das wusste sie. Aber die Informationen wären trotzdem im Umlauf und die Beweise da, wo jeder sie sehen kann. Sie würde diese Personen ruinieren.«
Mack. Joe Spagnola ist auf dem Hausdach mir gegenüber. Er hat Shepherds Männer entdeckt, und ich fürchte, er glaubt, sie beobachten Jaimie, meldete Gideon.
Mack seufzte. »Wie gut kennen Sie Spagnola?«
»Er ist der Sohn meines besten Freundes. Ein guter Mann. Ich kannte ihn schon, als er noch ein Kind war.«
»Und Sie vertrauen ihm«, sagte Mack.
»Ja.«
Mack drehte sich um. »Paul. Fühlst du dich besser?«
»Nicht allzu sehr. Ich muss mich eine Weile hinlegen.«
»Wie viel kannst du mir anhand seiner Energien über einen Menschen sagen? Kannst du erkennen, ob er lügt?«
»Das hängt davon ab, ob er an die Lüge glaubt. Mit
anderen Worten, wenn er glaubt, die Wahrheit zu sagen, kann ich es nicht erkennen.«
Gib ihm ein Zeichen reinzukommen, Gideon. Sag ihm, wir hätten ein paar Aufträge zu erledigen und könnten Hilfe gebrauchen.
»Ich hoffe, Sie irren sich nicht in ihm, Boss«, sagte Mack. Endlich benutzte er eine Anrede, mit der er Griffen freundschaftlichen Respekt erwies. »Paul, sobald du dir Spagnola angesehen und mir gesagt hast, was du von ihm hältst, möchte ich, dass du deinen Schlaf nachholst. Ihr alle habt es nötig, euch auszuruhen. Kane, dich werde ich brauchen. Wir werden das alles durchhecheln und einen Schlachtplan aushecken.«
»Einen Schlachtplan?«, wiederholte Griffen ungläubig.
»Wir bringen die Waffen an uns«, sagte Mack. »Wir sind Schattengänger. Wir werden so klammheimlich auftauchen und wieder
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