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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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gingen weiter und verschwanden im Nieselregen und im Dunst.
    Jacob lief mit dem Mädchen voraus. Er flüsterte ihr leise Beteuerungen ins Ohr, während sie sich an ihn klammerte, weil sie sich im Dunkeln fürchtete und noch größere Angst davor hatte, von Dae-sub getrennt zu werden. Sowie er draußen im Garten war, lief Mack mit Dae-sub hinter ihm her, von einem Schatten und einem Strauch zum anderen.
    Bist du bereit, Kane? Zwei weitere Soldaten sind in unserer Nähe, aber wenn wir uns beeilen, können wir uns zum Zaun schleichen, bevor sie kommen.
    Javier?, fragte Kane.
    Direkt hinter dir, sagte Javier. Sowie wir in die Nähe des Zaunes kommen, deckt Gideon unseren Rückzug, und er verfehlt sein Ziel nie.
    Jaimie führte Kane über das dunkle Gelände und rannte von Deckung zu Deckung, bis der Zaun vor ihnen aufragte. Jacob, der nach wie vor das kleine Mädchen trug,
sprang mühelos darüber, landete auf der anderen Seite und rannte mit seiner Last zum Lieferwagen.
    Mack verlagerte seine Last und ging in die Hocke. Er stieß sich ab und benutzte nur seine Beinmuskulatur, um über den Zaun zu springen. Dae-sub stieß einen leisen Schrei aus, als sie landeten, doch Mack hielt ihm eine Hand auf den Mund, um das Geräusch zu dämpfen. Sie lagen fast ohne jede Deckung da.
    Jaimie zog Kane auf den Boden, als das Funkgerät des Wachpostens knisterte und schnelle Schritte zu hören waren, die in ihre Richtung kamen.
    Ich habe ihn, Boss, sagte Gideon. Gib mir grünes Licht.
    Der Wachposten meldete, alles sei in Ordnung. Es war die längste Minute in Jaimies Leben; jede Sekunde dauerte eine Ewigkeit.
    Die Schritte erstarben und entfernten sich wieder.
    Los, drängte sie Kane, los, und sie rannten zum Zaun, während Mack mit dem Jungen aufsprang und zum Lieferwagen sprintete.
    Kane und Jaimie sprangen gemeinsam über den Zaun. Javier stand neben dem Wachposten, zeigte auf seine Armbanduhr und flüsterte: »Euch bleiben noch siebenunddreißig Minuten Zeit für eure Arbeit. Schafft sie verdammt nochmal hier heraus.« Er sprang über den Zaun und rannte zum Lieferwagen.
    Javier zerrte Gideon mit Schwung in das Fahrzeug, die Türen wurden sofort zugeknallt, und der Lieferwagen raste die Straße hinunter in Richtung Sicherheit, wo General Chun seinen Sohn und das entführte Mädchen erwartete. Jaimie bekam tatsächlich wieder Luft. Das kleine Mädchen begann leise zu weinen, und der junge Mann zog es schützend in seine Arme. Jaimie wusste, dass keiner
von ihnen mit den Kopfmasken und den schwarzen Nachtkampfanzügen beruhigend wirkte, aber es war entscheidend, dass sie ihre Identität nicht zu erkennen gaben. Sie legte dem jungen Mann sanft eine Hand auf den Arm, weil sie versuchen wollte, ihm Zuversicht zu geben.
    Paul machte sich augenblicklich an die Arbeit, Dae-subs Wunden zu heilen, und Jamie hielt ihr Gesicht abgewandt und wartete, bis sie an der Reihe war. Sie hatte zwar rasende Kopfschmerzen, doch sie war auch von Jubel und Stolz erfüllt. Sie hatten die Kinder gerettet, und kein Anzeichen wies auf ihre Mitwirkung bei der Rettung hin; es gab auch keinen Hinweis darauf, dass sich die Geiseln jemals auf dem Botschaftsgelände befunden hatten. Sie blickte auf und lächelte Mack durch kleine Rinnsale von Blut an.

20.
    LUST STIEG IN Jaimie auf wie prickelnde Champagnerbläschen. Sie fühlte sich warm und schläfrig, und ihr Körper erwachte langsam, Zentimeter für Zentimeter. Sie fühlte Macks Körper, der eng um ihren geschlungen war, seine Hände, die mit intimer Vertrautheit ihre Haut streichelten, seinen Mund, der an ihrer Brust nuckelte. Sie lachte leise und fühlte sich wunschlos glücklich. Sie liebte es, neben ihm aufzuwachen  – davon aufzuwachen. Sie schloss die Augen und ließ das Gefühl von sich Besitz ergreifen, das wie eine Woge reiner Glut durch ihre Blutbahnen raste.
    »Bist du wach, Kleines?«, flüsterte Mack mit den Lippen an ihrer nackten Haut, und seine Zähne knabberten zart an ihrer Brust.
    Jaimie ließ ihre Hände über seinen Rücken nach oben in sein Haar gleiten. »Ja. Ich liebe es, von dem aufzuwachen, was du mit mir tust.«
    »Ich habe den größten Teil der Nacht neben dir gelegen und mir Gedanken über uns gemacht.« Er drückte Küsse in das Tal zwischen ihren Brüsten und verfolgte den Pfad weiter bis zu ihrer Kehle. Dann zog er sich auf einen Ellbogen hoch, beugte sich über sie und ließ den Blick seiner dunklen Augen grüblerisch über ihr Gesicht gleiten.
    Ihr Herz machte einen Satz.

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