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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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du warst eine unschuldige Schönheit, und jeder Wolf im Umkreis von hundert Meilen hat sich an dich herangepirscht.« In dem tiefen Timbre seiner Stimme schwang eine Liebkosung mit. »Wir mussten dich ständig im Auge behalten.«
    Jaimie lachte so schallend, dass die Leute schon die Köpfe nach ihr umdrehten. »Ihr seid verrückt. Eure Erinnerungen an unsere Vergangenheit unterscheiden sich offenbar sehr von meinen.«
    Die beiden Männer grinsten einander vergnügt an. »Du hast nie gesehen, was du nicht sehen wolltest.« Kane war zufrieden mit sich; es war nicht einfach, Jaimie abzulenken, wenn sie zu einem ihrer Diskurse über Ernährung ansetzte. Es war unmöglich, dass sie nicht bemerkt hatte, wie sich der Rest des Teams zu ihrem Schutz im und um das Restaurant herum eingefunden hatte. Er wusste, dass sie ihr alle sehr am Herzen lagen; sie war gemeinsam mit ihnen aufgewachsen und freute sich, sie zu sehen, aber ihr gefiel nicht, was sie verkörperten  – Gewalttätigkeit und eine Lebensform, mit der sie auf keinen Fall etwas zu tun haben wollte; deshalb hatte sie so hart
daran gearbeitet, aus all dem herauszukommen. Er wollte, dass sie fröhlich und vergnügt war und ihr sorgloses Gelächter und ihre strahlenden Augen möglichst lange behielt.
    »Iss dein Schnitzel, Kane«, riet ihm Jaimie.
    »Siehst du, wie sie das Thema wechselt, sowie es ihr zu heiß wird?«, fragte Mack, und seine schwarzen Augen deuteten alle erdenklichen verruchten und sündhaften Dinge an.
    Sie hatte dieses vertraute seltsame Gefühl in der Magengegend, das Mack schon viel zu lange bei ihr auslöste. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es ihr möglich sein sollte, mit ihm im selben Haus zu leben und ihn Tag für Tag zu sehen. Sie fand ihn nicht nur teuflisch sexy  – sie mochte ihn obendrein auch noch. Ihr gefiel sein Humor und wie er es schaffte, über das Leben zu lachen.
    »Ich esse gerade, Mack«, sagte sie und versuchte ihre Worte spröde und nicht verzweifelt klingen zu lassen.
    Er besaß die Gabe, sich einzig und allein auf sie und auf nichts und niemanden sonst zu konzentrieren. Jetzt tat er es und sah sie an, als sei sie der einzige Mensch auf Erden. Früher hatte sie geglaubt, sie sei etwas Besonderes und er sähe niemanden außer ihr. Jetzt wusste sie es besser. Sie wusste, dass dieser konzentrierte Blick eine erstaunliche Illusion war. Er sah alles, was sich im Restaurant tat, wusste, wo jede einzelne Person saß und wie sie gekleidet war. Wahrscheinlich wusste er sogar von jedem Anwesenden, was er aß.
    Sie schaute auf ihren Teller hinunter und hatte plötzlich keinen Hunger mehr. Sie lechzte nach ihm, lechzte nach der verlorenen Beziehung, die zwischen ihnen bestanden hatte.

    Er streckte einen Arm über den Tisch, nahm ihre Hand und strich mit seinem Daumen über die empfindliche Stelle an ihrem Handgelenk. »Ich glaube nicht, dass man das essen nennt.«
    »Hör auf, mich so anzusehen. Essen ist nicht sexy, und du siehst mich an, als ob …« Sie machte den Fehler, zu ihm aufzublicken und ihm in die Augen zu sehen. Ihr Satz blieb unbeendet.
    Er grinste hämisch. »Klar ist es das. Jedenfalls, wenn man sieht, wie du isst.«
    Er beugte sich zu ihr vor und zog ihre Hand an seinen Mund, schloss seine Lippen um ihre Fingerspitzen und knabberte zart mit seinen Zähnen daran. Sie wurde schlagartig von Glut versengt. Urplötzlich war die Nische, in der sie am Tisch saßen, zu klein, und im Raum war es zu warm.
    Sie riss ihre Hand zurück, selbst auf die Gefahr hin, dass er wusste, was er bei ihr anrichtete. »Du hast nichts anderes als Sex im Kopf, Mack. Sieh zu, dass du deine Hormone wieder unter Kontrolle kriegst.« Jaimie setzte bei diesen Worten eine Miene auf, die möglichst prüde sein sollte.
    Kane erstickte halb an dem Orangensaft, den er im Mund hatte, lief rötlich an und sah sich verstohlen um. »Jaimie!« Er klang schockiert und senkte seine Stimme fast zu einem Flüstern. »Ich kann einfach nicht glauben, dass du Wörter wie ›Sex‹ oder ›Hormone‹ in der Öffentlichkeit benutzt.«
    Sie verdrehte die Augen. »Ihm hast du keine Vorhaltungen gemacht, als er versucht hat, vor aller Augen meine Hand abzuschlecken.« Ihr Blick glitt durch das Restaurant. Mehrere Männer wieherten mit vollem Mund.
»Warum hast du sie nicht alle eingeladen, sich zu uns zu setzen? Vielleicht könnten wir wie eine undurchdringliche Testosteronmauer über die Straße laufen.«
    Kane hustete in seine Serviette. »Wenn ich nicht will,

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