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Schicksalsfäden

Schicksalsfäden

Titel: Schicksalsfäden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Laut der Erleichterung und Leidenschaft von sich. Es klang wie das Heulen eines Wolfes.
    Ihre Hand wanderte in seinen Nacken und zog seinen Kopf so weit herab, dass ihre Lippen an seinem Ohr waren.
    »Ich … ich glaubte schon, ich würde hier sterben. Ich fürchtete, sein Gesicht wäre das letzte, was ich auf Erden sehen würde.«
    »Nein, Victoria! Mein Gesicht wird das letzte sein, das du sehen wirst. Aber bis dahin ist es noch eine Ewigkeit.«
    »Grant! Ich kann mich wieder an alles erinnern. Ich wusste gleich, dass dieser Mann es war, der versucht hat mich zu ermorden. An der Themse.«
    Grant umarmte sie so fest dass sie fast keine Luft mehr bekam, aber er konnte nicht anders. »Es ist alles meine Schuld«, krächzte er. »Ich hätte …«
    »Nein, Liebster, sag das nicht! Du hast mir das Leben gerettet.« Ihre Hand knetete immer noch seinen Nacken.
    »Wie hast du mich gefunden?«
    »Ich habe Lord Lane gezwungen, mir alles zu erzählen. Und seitdem ich wusste, dass Keyes dich umbringen wollte, befürchtete ich, wahnsinnig zu werden vor Angst. Schließlich hatte ich ihn zu dir geschickt.« Er vergrub das Gesicht in ihrem Schoß. »Ich dachte schon, ich komme zu spät«, schluchzte er. »O Gott das hätte ich mir nie verziehen.«
    Er spürte ihre kühlen, sanften Finger in seinem nassen Haar. Sie sagte etwas Beruhigendes, das er nicht verstand.
    Abrupt richtete er sich auf und sah ihr in die Augen. »Ich werde dich nie wieder allein lassen!«
    Victoria musste lachen. »Guter Plan, Grant. Ich bin dabei!«
    In diesem Augenblick schlug ein Blitz ganz in der Nähe ein und fast gleichzeitig krachte ohrenbetäubender Donner.
    Grant sprang auf die Füße und half auch Victoria beim Aufstehen. »So, jetzt aber schnell raus hier, bevor wir noch unter dem Schutt begraben werden.«
    »Ja«, sagte sie und blickte sich wie in Erinnerung an einen Albtraum nochmals angeekelt um. »Aber was machen wir mit ihm?« Sie deutete auf den immer noch bewusstlosen Keyes.
    »Den überlassen wir den anderen. Die finden ihn schon. Hauptsache, wir kommen hier so schnell wie möglich raus.« Er legte vorsichtig einen Arm um Victorias Hüfte und stützte sie so. »Wird es gehen, Victoria?«
    Sie nickte tapfer, doch man sah ihr an, dass sie Schmerzen hatte. Trotzdem lächelte sie aus unerfindlichen Gründen.
    »Was gibt’s denn da zu grinsen?«, fragte Grant und befürchtete schon, die Strapazen der letzten Stunden könnten Victoria etwas verwirrt haben.
    »Du hast gerade meinen Namen gesagt, Grant. Woher …?«
    »Das erkläre ich dir später. Jetzt müssen wir erst einmal von hier verschwinden. Also los!«
    Vorsichtig gingen sie die Treppe hinunter. Grant ging voraus und prüfte jede Stufe, dann folgte Victoria. Sie konnte nicht aufhören zu zittern, obwohl sie wusste, dass sie jetzt in Sicherheit war.
    »Hat er dich … hat er dir Gewalt angetan?«, fragte er wie nebenbei, aber in seiner Stimme klang große Besorgnis mit.
    »Nein«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Aber du bist keine Sekunde zu früh gekommen.« Grant drehte sich um, nahm sie in den Arm, hob sie hoch und trug sie über zwei geborstene Stufen hinweg. »Mir ist wirklich nichts passiert.« Sie versuchte ihre Stimme stark und klar klingen zu lassen, damit er sich keine Sorgen machen würde.. Doch was sie sagte, schien ihn nicht zu beruhigen. Während sie in seinen Armen lag, konnte sie sein verkniffenes Gesicht sehen.
    Grant trug sie den ganzen restlichen Weg bis an den Fuß der Treppe. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Als sie frische Nachtluft atmete und die Stimmen der Constables hörte, die ihnen entgegen liefen und sie umringten, flüsterte sie ihm ins Ohr: »Bitte, du kannst mich jetzt wieder runterlassen. Ich kann gehen, wirklich.«
    Doch er schien sie gar nicht zu hören. Als ein berittener Captain sich näherte und abstieg, hielt er sie immer noch in den Armen.
    »Sir«, sagte der Captain respektvoll, »ich bin froh, Sie und Miss Duvall gesund und munter zu sehen.« Dann warf er einen Blick auf die einsturzgefährdete Manufaktur. »Ist Mr. Keyes noch da drin? Ich meine, was sollen wir mit ihm …«
    »Er lebt noch, wenn Sie das wissen wollen«, sagte Grant tonlos. »Aber ich glaube kaum, dass er das Gebäude allein verlassen kann.«
    Der Captain machte ein besorgtes Gesicht. »Die Bruchbude ist eine Todesfalle, Sir. Ich weiß nicht, ob ich das Leben meiner Männer riskieren darf, indem ich sie da hinein schicke.«
    »Dann warten Sie eben, bis alles

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