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Schicksalsfäden

Schicksalsfäden

Titel: Schicksalsfäden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Außerdem diente sie dem Zweck, die Wahrheit zu erfahren.
    »Dann sind Sie und ich …« Sie brachte den Satz nicht zu Ende.
    »Ja.«
    »Ich glaube Ihnen nicht. Sie lügen!« Grant hielt sie immer noch in seinen Armen und jetzt wollte sie sich befreien.
    Sie wand sich, bäumte sich auf und warf den Kopf, aber gegen seine Kraft und seinen Willen vermochte sie nichts auszurichten. Als sie sich dann in seinen Griff ergab, bemerkte sie, dass ihn der Kampf offensichtlich erregt hatte.
    Grants erigiertes Glied drückte gegen Viviens Bauch, sie spürte seine maskuline Hitze durch ihr Kleid auf der Haut. War es wirklich möglich, dass sie mit ihm intim gewesen war, ohne sich daran erinnern zu können?
    Sie entspannte sich, wenngleich noch leicht zitternd vor Erregung. Schließlich erschlaffte sie in seinen muskulösen Armen. Alle Kraft schien aus ihr gewichen. Sie roch seinen Duft, eine angenehme Mischung aus Rasierseife und sauberem Leinenstoff, und atmete tief ein, den Kopf unterwürfig gegen seine Brust gelegt, seinen Herzschlag spürend. »Sie irren sich«, hauchte sie völlig verwirrt. »Sie müssen sich irren. Ich kann nicht die Frau sein, von der Sie reden. Es kann nicht sein und darf nicht sein.«
    Als er darauf nichts erwiderte, wuchs ihre Verzweiflung noch. Er schien sich dieser Sache so sicher zu sein, dass er nicht einmal darüber diskutieren musste.
    Nun gut. Dann würde sie auch nicht mehr diskutieren. Die Zeit lief für sie und die Wahrheit würde zweifellos ans Licht kommen. Er würde sich schon noch bei ihr entschuldigen.
    »Also, was passiert jetzt?«, fragte Vivien kühl, obwohl seine heiße Hand an ihrem Rücken sie wohlig schaudern ließ.
    »Zu Ihrer Sicherheit und zur Erleichterung meiner Ermittlungen behalte ich Sie in nächster Zeit erst einmal hier.«
    Vivien fragte sich, ob er weiterhin ihren Beschützer spielen wollte, obwohl sie sich an nichts erinnern konnte. Sie blickte über ihre Schulter auf das große Bett und wusste plötzlich, dass sie es nicht ertragen könnte, wenn er sie in dieser Nacht zu nehmen versuchte. Schreiend würde sie fliehen und die ganze Straße wecken. »Ich werde mich Ihnen heute Nacht nicht hingeben, wenn Sie das erwarten sollten«, sagte sie hart. »Nicht heute Nacht und nicht morgen Nacht und auch nicht …«
    »Hören Sie auf mit dem Unsinn«, sagte Grant und schien dabei amüsiert. »Halten Sie mich für so ein Schwein, das sich an einer Kranken vergeht? Damit warten wir lieber, bis Sie wieder gesund sind.«
    »Niemals! Ich bin keine Hure!«
    »Es liegt in Ihrer Natur, Vivien. Dagegen können Sie nicht ankämpfen.«
    Seine Selbstgerechtigkeit machte sie rasend. »In meinem Leben werde ich keinen Mann mehr anfassen«, rief sie außer sich, »und Sie schon gar nicht!«
    Grant packte Vivien, ehe sie reagieren konnte. Ihr letzter Satz schien etwas in ihm ausgelöst zu haben. Etwas, das Viviens Stolz und Widerspenstigkeit brechen und zugleich den Mann in ihm beweisen wollte. Er trug sie zum frisch gemachten Bett und warf sie darauf. Als er sich über sie beugte, flackerte in seinen Augen das Licht des lodernden Kamins.
    »Nein!«, rief Vivien atemlos.
    Grants Lippen waren zu einem harten Grinsen verzogen, aber als sie sich schließlich auf Viviens Mund legten, waren sie weich, warm und gierig. Er stützte sich auf beiden Seiten ihres Kopfes mit den Händen ab, sodass nur ihre Lippen sich berührten. Hätte sie die Szene beenden wollen, eine Drehung ihres Kopfes zur Seite hätte genügt.
    Aber sie war wie erstarrt von der überraschenden Zärtlichkeit dieses mächtigen Mannes, von der süßen Berührung, die ihr am ganzen Körper eine Gänsehaut verursachte.
    Wie um ihn doch noch halbherzig wegzustoßen, legte sie ihre Hände auf sein Gesicht. Aber statt ihn abzuweisen, begann sie sein Gesicht zu streicheln, zu erforschen, während er nun seine Lippen fester auf die ihren drückte und sie mit dem Feuer seiner Leidenschaft ansteckte. Sein Kuss schmeckte nach Kaffee und Mann, war fordernd und suchend zugleich, mal federleicht mal hart und fast brutal. Vivien gab sich ihnen ganz hin, genoss diesen wohligen Schmerz, der sich jetzt von der Brust über den Bauch bis in die Lenden und zwischen ihre Beine zog. Längst hatte sie die Kontrolle verloren, wusste sie nicht mehr, was mit ihr geschah, wollte es auch gar nicht wissen. Der Kuss füllte ihre gesamte Wahrnehmung aus.
    Da plötzlich löste sich Grant von ihr und fixierte sie spöttisch von oben herab. »Na bitte«, sagte er,

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