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Schicksalsfäden

Schicksalsfäden

Titel: Schicksalsfäden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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wollte, dass er blieb.
    Vielleicht war das ein Fehler, den sie später bereuen würde, aber im Moment wünschte sie sich tatsächlich nichts sehnlicher als einen warmen Körper neben sich, der ihr alle Angst nehmen würde. Dass dieser Körper einem starken, gutaussehenden Mann gehörte, war ja nicht unbedingt schlecht.
    »Zuerst möchte ich Sie etwas fragen«, sagte sie vorsichtig. »Was haben Sie an?«
    »Wieso wollen Sie das wissen?«
    »Also gut ich frage Sie anders: Sind Sie nackt?«
    »Nein, ich trage ein Nachthemd, wenn Sie es genau wissen wollen. Enttäuscht?«
    »Nein, nein!«, rief sie schnell und hörte ihn kichern.
    »Sie sollten wissen, dass ich auch ohne Kleider ziemlich eindrucksvoll sein kann.«
    »Das glaube ich Ihnen sofort.«
    »Also jetzt mal im Klartext Vivien: Soll ich gehen oder bleiben?«
    Für Sekunden herrschte Stille in der Dunkelheit dann war Viviens weiche Stimme zu hören: »Bitte bleiben Sie.«

Kapitel 7
    Vivien spürte, wie die Matratze sich senkte, als Grant sich aufs Bett legte. Um das nervöse Kribbeln im Bauch loszuwerden, atmete Vivien tief ein und presste die Fäuste in ihren Schoß. Er hob die Decke an, und sofort spürte sie die Wärme, die er aus und sofort spürte sie die Wärme, die er ausstrahlte und die sie fast zu verbrennen schien, als sein Körper den ihren berührte. Ganz vorsichtig legte er einen Arm um ihre Hüfte und zog sie so an sich heran, dass sie wie Löffelchen aneinander lagen. Grant hatte eine so animalische Aura, dass Vivien nach Luft schnappte.
    Sie spürte, dass etwas Hartes zwischen ihnen war.
    »Sie haben doch keine Angst, oder?«, fragte Grant scheinheilig.
    »Nein«, hauchte Vivien atemlos, »ich habe nur Schwierigkeiten, diese Stellung als freundschaftlich anzusehen.«
    Der Griff um ihre Hüfte wurde für einen Augenblick fester. »Gut«, flüsterte er lüstern.
    Vivien schwieg für eine Weile, während sie seine Nähe genoss. Eingehüllt von seinem Geruch, dem Duft von herber Seife und der Wärme, begann sie sich zu entspannen, schmiegte sie ihre Gliedmaßen und ihr Rückgrat perfekt an seine Formen an.
    Seine Hand legte sich leicht auf ihre Hüfte. »So liegen Sie doch bitte still. Ich bin schließlich kein Eunuch.«
    Eine Welle der Demütigung überschwemmte Vivien, als sie seine heiße Erektion gegen ihren Hintern drücken spürte. »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist«, sagte sie mit gepresster Stimme. »So kann ich jedenfalls sicher nicht einschlafen.«
    »Soll ich gehen?«
    In der Stille nach dieser Frage schwankte Vivien zwischen Scham und Glücksgefühl. Es war eine peinliche Situation, aber sie liebte es, in seinen Armen zu liegen, seine Nähe zu spüren. Was sollte sie sagen? Das Glücksgefühl siegte schließlich. »Nun ja, vielleicht kann ich wirklich nicht schlafen, aber wenigstens habe ich dann auch keine Albträume, stimmt’s?«
    Erleichtert atmete Grant auf. »Und ich war mir fast sicher, Sie würden mich wegschicken. Ich bin froh, dass Sie mir doch vertrauen.«
    »Wenn Sie tatsächlich über mich hätten herfallen wollen, hätten Sie wohl schon genug Gelegenheit dafür gehabt.«
    »Niemals würde ich einer Frau, die mich ablehnt Gewalt antun. Das habe ich Ihnen schon einmal geschworen und das können Sie mir glauben.«
    »Allerdings werden Sie wohl nicht oft Frauen begegnen, die Sie ablehnen.«
    »Wenn Sie wüssten …«, sagte Grant trocken.
    Sie lagen still da, und Vivien spürte, wie sein warmer Atem ihre Nackenhaare vibrieren ließ. Ihr nackter Fuß berührte sein Bein, wurde gekitzelt von den männlich-drahtigen Haaren. Sie erschauerte wonnevoll. Dieser Mann war ein Naturereignis, und wieder wurde Vivien bewusst dass Sie eigentlich Angst vor ihm haben sollte.
    Schließlich würde nur ein Wort von ihr genügen, um seine ganze Kraft und Leidenschaft von der Leine zu lassen.
    Aber wenn sie es sich genauer überlegte, liebte sie durchaus das Spiel mit dieser Gefahr.
    »Grant«, fragte sie zärtlich, »warum haben Sie eigentlich nie geheiratet?«
    Ein warmes Lachen kam aus ihrem Rücken. »Ach, dafür bin ich wirklich nicht der Typ.« Während er das sagte, begann er gedankenverloren mit den geflochtenen Spitzen ihres Haars zu spielen.
    »Das heißt Sie wollten nie eine Frau haben, Kinder kriegen, eine Familie gründen?«
    »Warum sollte ich? Damit ein Name und ein Geschlecht weiterlebt, auf das ich nun wirklich nicht besonders stolz bin? Außerdem glaube ich nicht dass ich mein Leben lang einer einzigen Frau treu sein

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