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Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition)

Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition)

Titel: Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crosby
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nicht so schnell wie sie. „Wir sollten los“, sagte sie dann. Sofort stand er auf.
    „Schon?“, fragte Rob, obgleich er eher erleichtert wirkte. „Ich hole dir dein Sandwich.“
    Nicole entzog Devlin die Hand. „Bitte, warte hier“, sagte sie leise und folgte ihrem Vater in die Küche.
    „Bist du nun enttäuscht von mir, Dad?“, fragte sie, während er das Sandwich in eine Tüte steckte.
    „Nur wenn du nicht das Richtige tust.“
    „Eine Hochzeit ist in dieser Situation nicht immer das Richtige.“ Sie hob die Hand, als er sich hastig zu ihr umwandte und protestieren wollte. „Bitte, hör mich an. Ich will keine Ehe eingehen, die mit einer Scheidung endet. Ich muss sicher sein, dass sie von Dauer ist. Gerade du solltest dafür Verständnis haben. Du hast die Liebe deines Lebens geheiratet. Das Gleiche wünschst du dir doch bestimmt auch für mich.“
    „Selbstverständlich. Aber du hast mit dem Mann geschlafen. Ihr bekommt ein Kind. Schließlich musst du doch irgendetwas für ihn empfunden haben, wenn du mit ihm ins Bett gegangen bist.“
    Auf keinen Fall wollte sie ihm die Einzelheiten und die Gründe für diese Entscheidung offenbaren. Also wich sie aus. „Lass uns Zeit. Wir werden schon einen Weg finden.“ Sie umarmte ihn, und die Tränen traten ihr in die Augen. „Ich liebe dich sehr, Dad.“
    „Ich dich auch, mein Liebes.“
    Zusammen betraten sie das Wohnzimmer. Rob streckte die Hand aus. „Bitte, passen Sie gut auf meine Kleine auf.“
    Devlin nahm die ihm dargebotene Hand und drückte sie herzlich. „Darauf können Sie sich verlassen.“
    „Du hast mir nie erzählt, woran deine Mutter gestorben ist.“ Devlin bog auf die Autobahn Richtung Tahoe ein.
    „Zwei Tage vor Weihnachten hatte sie einen Schlaganfall. Ich habe das nächste Flugzeug nach Sacramento genommen, aber es war zu spät. Ich konnte mich nicht mehr von ihr verabschieden.“
    „Das tut mir leid.“
    „Danke. Der Schlaganfall kam vollkommen unerwartet. Sie war im Grunde immer gesund gewesen und hatte sehr auf gute Ernährung und Bewegung geachtet. Ich hatte ein, zwei Wochen nicht mit ihr telefoniert. Ich weiß auch nicht, warum nicht, wahrscheinlich hatte ich einfach viel zu tun. Außerdem wollte ich sowieso am sechsundzwanzigsten Dezember nach Hause fliegen und dann über Neujahr bleiben. Deshalb hatte ich mir nichts dabei gedacht, dass wir nicht miteinander sprachen. Sonst haben wir eigentlich jede Woche mindestens einmal telefoniert.“
    „Es hat keinen Sinn, sich Vorwürfe zu machen.“
    Sie sah ihn überrascht an. „Hast du denn nie ein schlechtes Gewissen? Bedauerst du nie etwas?“
    „Ich versuche schon, mir darüber klar zu werden, was und warum etwas schiefgegangen ist, aber dann denke ich nicht mehr daran.“
    „Wie schön für dich.“
    „Das bedeutet keineswegs, dass ich gefühllos bin.“
    „Den Eindruck habe ich aber doch. Manchmal wirkst du wie ein Roboter auf mich.“
    Falls das der Fall war, würde sein Vater stolz auf ihn sein. Er hatte Devlin dazu erzogen, nie Gefühle zu zeigen. Besonders im Bankgewerbe spielte nur der Verstand eine Rolle. Geld und Gefühle hatten nichts miteinander zu tun.
    Nicole war nicht die Erste, die seine Unfähigkeit bemängelte, auf die Gefühle einer Frau einzugehen. Aber das sah seine Erziehung nicht vor. Seine Pflicht der Familie gegenüber bestand darin, eine passende Frau zu finden, die für die nächste Generation Campbells sorgte, Gefühle waren dabei unwichtig. Das hatte sein Vater vor zwei Jahren mehr als klargemacht, und seitdem hatte Devlin sich auch immer mit den „passenden“ Frauen eingelassen. Doch diese Frauen interessierten ihn nicht, und so ging die Beziehung selten über das erste Date hinaus. Da er noch jung genug war, hatte er sich deswegen keine Gedanken gemacht. Nicole war seit langer Zeit die erste Frau, die er hatte wiedersehen wollen.
    Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, so schnell Vater zu werden.
    Devlin wechselte auf die mittlere Spur. Hunter hatte recht gehabt. Vor Jahren schon hatte er gemeint, Devlin sei eigentlich ein Rebell, der als braver Sohn auftrat, ein Wolf im Schafspelz sozusagen. Er hatte ihm immer geraten, nach dem College nicht gleich in die väterliche Bank einzutreten, sondern sich erst einmal den Wind um die Nase wehen zu lassen. Devlin hatte auch darüber nachgedacht, aber dann hatte er Angst, seine Familie zu schockieren, vielleicht sogar einen Bruch herbeizuführen. Er hatte an einem Donnerstag Examen gemacht und

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