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Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition)

Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition)

Titel: Schicksalsnacht in Atlantic City (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crosby
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Staaten gebracht.“
    Devlin wechselte die Fahrbahn, weil ein unaufmerksamer Fahrer die Überholspur blockierte. Dabei blieb er ganz ruhig, was Nicole überraschte. Sie hätte sicher kräftig geflucht.
    „Sollen wir heute Abend kochen?“, fing er wieder an. „Oder wollen wir irgendwo etwas essen, bevor wir zur Lodge fahren?“
    Nicole war nicht erstaunt darüber, dass er das Thema wechselte. Sie hatte eine Reihe von Freunden gehabt und wusste, dass Männer sich bei emotionalen Themen unbehaglich fühlten. Es war überhaupt erstaunlich, wie weit Devlin sich schon geöffnet hatte. „Ich koche gern, aber ich gehe auch gern essen.“
    Sie würde froh sein, Devlin endlich nicht mehr so nahe zu sein wie hier in der Enge des Autos. Auf dem Weg nach Sacramento hatte sie die Augen geschlossen, weil sie nicht mit Devlin sprechen wollte. Zu ihrer eigenen Überraschung war sie eingeschlafen, sodass sie sich jetzt ausgeruht fühlte. Was gab es noch für unverfängliche Themen? „Du hast mal gesagt, dass du Schwestern hast.“
    „Ja. Meine ältere Schwester heißt Joan, die jüngere heißt Isabel. Joan ist vierunddreißig und im fünften Monat schwanger mit ihrem dritten Kind. Izzy ist vierundzwanzig und bald mit der Uni fertig.“
    „Wird sie in die Bank eintreten?“
    „Sie bewirbt sich zumindest darum.“
    „Wieso muss sie sich um einen Job in einem Unternehmen bewerben, das ihrer Familie gehört?“
    „Sie ist eine Frau.“
    „Frauen werden bei eurer Bank nicht angestellt?“
    „Nicht Frauen, die zur Familie Campbell gehören.“
    „Wie sexistisch.“
    „Izzy ist die erste Frau unserer Familie, die Interesse daran hat, in das Unternehmen einzusteigen. Sie hat mit unserer Mutter und Großmutter gesprochen und sie beide um ihre Unterstützung gebeten.“
    „Kommst du gut mit deinen Schwestern aus?“
    „Joan und ich verstehen uns sehr gut. Izzy ist acht Jahre jünger als ich – und sie hat ihren eigenen Kopf.“
    Wie er wohl als Bruder war? Ob er sich auch mit seinen Schwestern gestritten hatte wie andere Geschwister? Er wirkte immer so beherrscht und höflich. Ob er sich auch mal gehen ließ? „Hast du während des Studiums gearbeitet?“
    „Ja, in den Semesterferien in der Bank. Das wurde mir später als Volontariatszeit angerechnet, sodass ich nach dem Examen gleich ins Management einstieg.“
    „Du hast Dad gesagt, du seist Vizepräsident.“ Der Titel schüchterte sie ein. Denn als Frau eines Vizepräsidenten musste man sicher wissen, wie man sich in der Gesellschaft bewegte. Und in dem Punkt war sie sehr unerfahren.
    „Ja, das bin ich seit vier Jahren.“
    Sie musste an sein hübsches Stadthaus denken, vor dem sie damals gewartet hatte, als sie ihm eigentlich von der Schwangerschaft erzählen wollte. So etwas konnte nur jemand besitzen, der im Leben viel Erfolg hatte. Normalerweise wäre sie so jemandem wie ihm nie begegnet. Und nun war nicht nur das geschehen, sondern durch das Kind waren sie ihr Leben lang verbunden, wie er es formuliert hatte.
    Aber sie musste ehrlich mit sich selbst sein. Irgendwie hoffte sie, dass ihre Beziehung nicht nur durch das Kind definiert wurde, sondern auch zu mehr werden könnte. Mädchenträume gibt man nicht so schnell auf. Sie wünschte sich ein Happy End wie im Märchen.
    Warum sollte sie den Vater ihres Kindes nicht lieben? Sie wusste, es war nur ein Wunschtraum, dass sie eine richtige Familie sein könnten. Konnte sie es riskieren, sich in ihn zu verlieben, in der Hoffnung, dass er ihre Gefühle erwiderte? In der Hoffnung, dass er sich ihrer nicht schämte und sich traute, sie seiner Familie vorzustellen?
    In jener Nacht im Januar hatte er den Eindruck eines sehr sensiblen Mannes gemacht. Er hatte gemerkt, dass sie verzweifelt war, hatte gewusst, wie er sie trösten konnte, ohne quälende Fragen zu stellen. Damals hatte er keineswegs wie ein Roboter reagiert.
    Sicher, damals fühlte er sich auch nicht gefesselt durch eine ungeplante Schwangerschaft. Das hatte alles verändert.
    Wer also war der wirkliche Devlin Camp bell?
    Der Devlin vom Januar gefiel ihr besser und stand ihr näher. Der jetzige Devlin war schwierig, wollte bestimmen, was geschah, und war weniger flexibel.
    Es kam immer auf dasselbe hinaus. Sie wollte wissen, wer er wirklich war. Und wann wenn nicht jetzt sollten sie sich gegenseitig kennenlernen und Pläne für die Zukunft machen?
    Aber würden sie das schaffen, ohne miteinander zu schlafen? Denn sie fühlte sich von ihm noch immer genauso

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