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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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des Alpha-Quadranten und angesichts der Langeweile war jede Abwechselung
    willkommen.
    »Es könnten Cardassianer sein, aber einem solchen
    Schiffstyp sind wir bisher noch nicht begegnet.« Chakotay blickte auf die Anzeigen der Sensoren. »Sie scannen uns ebenfalls.«
    »Zeigen Sie das Schiff auf dem Schirm, sobald es in visuelle Reichweite kommt.« Sie dachten beide daran, dass ein
    ähnlicher Dialog vermutlich auch an Bord des unbekannten Raumers stattfand. Beide Schiffe führten Sensorsondierungen durch und versuchten, vor dem eigentlichen Kontakt so viele Informationen wie möglich zu gewinnen.
    Chakotay spürte, wie seine Anspannung wuchs. Die
    Cardassianer standen in dem Ruf, sehr gefährlich und
    unberechenbar zu sein.
    »Da ist es, Captain«, sagte er. Ein vages Bild erschien auf dem Hauptschirm, ein Schemen, der sich fast zwischen den Sternen verlor.
    »Vergrößern«, ordnete Hackney an.
    Chakotay hatte bereits die entsprechenden Schaltelemente betätigt und das Bild auf dem Schirm gewann deutlichere Konturen, zeigte ein großes, dreigeteiltes Kriegsschiff mit eindrucksvollen Waffensystemen.
    Ein externer Kom-Kanal wurde geöffnet und plötzlich blickte ein Cardassianer vom Hauptschirm: groß und langgliedrig, mit dicken Knorpelsträngen, die am breiten Hals emporführten und bis zur Stirn reichten. Die schwarzen Augen glänzten wie Obsidian.
    »Nennen Sie Ihre Absichten, Föderationsschiff«, sagte der Mann ohne einen Gruß.
    »Ich bin Captain Roger Hackney vom Föderationsschiff
    Vico«, sagte Hackney ruhig. »Wir kartographieren diesen Sektor für unsere astrographischen Datenbanken.«
    »Sie sind dem cardassianischen Territorium gefährlich nahe«, erwiderte der Mann, der offenbar nicht bereit war, seinen Namen zu nennen. »Ich sende Ihnen die Koordinaten der Grenzen und rate Ihnen dringend, sie zu respektieren.«
    Chakotay und Hackney blickten auf die Anzeigen ihrer
    Konsolen, als die angekündigten Daten eintrafen. Der Captain runzelte die Stirn und sah wieder zum Schirm.
    »Wir wissen, auf welches Raumgebiet Sie Anspruch erheben, Sir. Es kam zu einigen Begegnungen zwischen Ihren Schiffen und unseren. Aber offenbar zeichnen sich Ihre Grenzen durch eine gewisse Flexibilität aus. Nach diesen Daten zu urteilen ist das cardassianische Reich im Verlauf des letzten Monats erheblich gewachsen.«
    »Stellen Sie unsere Ansprüche in Frage?«
    »Ich versuche nur, sie zu verstehen. Nach unseren Karten verläuft die letzte gemeldete Grenze etwa zwei Lichtjahre von hier entfernt.«
    »Die neuen Daten sind korrekt.«
    »Weiß der Föderationsrat davon?«
    »Es ist nicht unsere Pflicht, dem Föderationsrat Bericht zu erstatten. Wir sind autonom und lassen uns von fremden Kulturen nichts vorschreiben.«
    »Es ging mir nur darum, ein wenig Kooperationsbereitschaft vorzuschlagen«, erwiderte Hackney gelassen. »Wenn wir in Kom-Verbindung bleiben und miteinander sprechen, sinkt die Gefahr unangenehmer Missverständnisse.«
    Der reptilienhafte Cardassianer kniff die Augen zusammen.
    »Drohen Sie mir, Föderationscaptain?«
    Die Sensoranzeigen wiesen Chakotay darauf hin, dass das energetische Niveau in den cardassianischen Waffensystemen stieg. Er sah zu Hackney, der die Kampfbereitschaft der Cardassianer ebenfalls bemerkte, aber nicht darauf reagierte.
    »Ganz und gar nicht. Ich bemühe mich nur, mit Ihnen zu kommunizieren.«
    »Wenn Sie solchen Wert auf Kommunikation legen, teile ich Ihnen Folgendes mit: Es wäre besser für Sie, das
    cardassianische Territorium sofort zu verlassen.«
    Hackney und Chakotay wechselten einen raschen Blick.
    Offenbar hatte sich der Verlauf der cardassianischen Grenzen erneut geändert.
    »Soll das heißen, dass wir uns jetzt im cardassianischen Raumgebiet befinden?«
    »Natürlich. Sehen Sie selbst.« Neue Daten wurden
    übermittelt und deuteten darauf hin, dass sich die Vico ein ganzes Stück im Innern des cardassianischen Raums befand.
    Chakotay spürte, wie Ärger in ihm entstand – der
    Cardassianer wollte sie ganz offensichtlich provozieren.
    Glaubte er vielleicht, dass sie sich einfach so einschüchtern ließen und wie gezüchtigte Hunde fortschlichen? Er aktivierte die Waffensysteme der Vico, davon überzeugt, dass ihm der Captain jeden Augenblick eine solche Anweisung erteilte.
    »Deaktivieren«, sagte Hackney sofort und fügte diesem einen Wort einen finsteren Blick hinzu. Widerstrebend kam
    Chakotay der Aufforderung nach.
    »Eine kluge Entscheidung, Captain«, schnurrte

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