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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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Stimme. »Sind sie nicht… leidenschaftlich?«
    Die Röte verschwand nicht aus James’ Gesicht, schien
    permanenter Natur zu sein. »Keine Ahnung«, krächzte er und rieb die Hände an den Seiten der Hose. »Äh, ich sollte jetzt besser gehen. Robin wartet.«
    B’Elanna streckte die Hand aus und berührte James am
    Oberschenkel. Der Kontakt schien einen elektrisierenden Effekt auf ihn zu haben. Stocksteif saß er da und hatte Angst, auch nur einen einzigen Muskel zu rühren.
    »Geh noch nicht«, gurrte sie. »Mich interessiert, was du zu sagen hast.«
    »Im Ernst?«
    »Ja. Es ist faszinierend. Sag mir, was du über Klingonen weißt.« Ihre Stimme war jetzt tief, rau und verlockend.
    »Nun, ich schätze… Sie sollen starke Triebe haben. Fast unkontrollierbar.«
    »Ach? Wo hast du das gehört?«
    »Du weißt schon…«
    »Nein, ich weiß es nicht.«
    »Ich hab’s… einfach irgendwo gehört.«
    »Wie interessant. Unkontrollierbare Triebe… Klingt
    eindrucksvoll. Und wie befriedigen Klingonen ihre Triebe?«
    »Nun, da bin ich mir nicht ganz sicher. Sie müssen eine Person finden, die es aushalten kann. Ich meine, angeblich geht’s dabei ziemlich wild zu.«
    »Hmmmm.« B’Elanna musterte den Jungen einige Sekunden lang – ihre dunklen Augen blickten durch dichte Wimpern.
    »Willst du andeuten, dass du so etwas aushalten könntest?«
    James wurde immer nervöser. Erneut wischte er sich die Hände an der Hose ab. »Vielleicht«, krächzte er und dabei klang seine Stimme grässlich.
    »Ja, dazu bist du bestimmt in der Lage, nicht wahr?«, hauchte B’Elanna. Sie griff nach seinen Armen und zog ihn auf die Beine, stand so dicht vor ihm, dass nur wenige Zentimeter ihre Lippen voneinander trennten. James atmete immer schneller.
    Mit einer schnellen Bewegung, die nur einen
    Sekundenbruchteil in Anspruch zu nehmen schien, warf sie den Jungen auf den Bauch, presste ein Knie auf James’ Rücken und hielt seine Arme ausgestreckt.
    »B’Elanna!«, keuchte er. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Du solltest dich was schämen, James Chesney«, erwiderte B’Elanna mit Nachdruck. »Schäm dich, weil du auf diese Weise von mir denkst. Hast du wirklich geglaubt, mit einem so primitiven Annäherungsversuch Erfolg zu haben? Ist dir nicht klar, wie offensichtlich alles gewesen ist? Hast du tatsächlich angenommen, meine Triebe seien so unkontrolliert, dass ich dich nicht durchschaue?«
    »Ich… ich… habe es nicht böse gemeint…«
    »Deiner Ansicht nach ist es also nicht böse, jemanden auf diese Weise zu beleidigen?«
    »B’Elanna, es tut mir Leid…«
    »Hör mir gut zu. Wenn du Zeit mit mir verbringen möchtest, dann denke ich darüber nach. Aber du musst mich mit Respekt behandeln. Du musst mich einladen, dich mit mir verabreden, mich zum Tanzen ausführen und so weiter – ich meine den ganzen Kram, der bei menschlichen Mädchen üblich ist. Ich bin keine klingonische Schlampe, die du im Wald in die Enge treiben kannst, um dich mit ihr zu vergnügen. Hast du mich verstanden?« B’Elanna wusste nicht, woher diese Worte kamen. Sie strömten einfach aus ihr heraus, eine Flut der Empörung, die sich über Jahre hinweg in ihr angesammelt hatte.
    »Ja.«
    »Wenn du Wert auf meine Gesellschaft legst, so musst du mich sehr, sehr gut behandeln, mit mehr Würde und
    Anerkennung, als du sie jemals einem anderen Mädchen
    gegenüber gezeigt hast. Verstehst du das?«
    »Ja.«
    B’Elanna gab James frei, wich zurück und beobachtete, wie er aufstand. Mit unverhohlener Ehrfurcht sah er sie an.
    »Kehr heim und denk darüber nach. Entscheide dann, ob du mich besser kennen lernen möchtest oder nicht.«
    James stob ohne eine Antwort davon und B’Elanna war
    sicher, dass sie gerade das letzte Gespräch mit ihm geführt hatte.
    Doch als sie zu Hause ihre Kom-Konsole einschaltete, wartete eine Nachricht auf sie. James lud sie sehr höflich zu einem Konzert ein, das in drei Tagen im Park stattfinden sollte. Er versprach ihr, sie so zu behandeln, wie sie es verdiente.
    Und er löste dieses Versprechen ein. James wurde B’Elannas Freund, ihr Vertrauter, ihr Verteidiger. Er ließ nicht zu, dass jemand etwas Schlechtes über sie sagte, pries immer wieder ihre Tugenden und Fähigkeiten. Er gewährte ihr eine
    Unterstützung, die B’Elanna in diesem Ausmaß zum ersten Mal kennen lernte, und das sorgte dafür, dass ihre letzten Jahre auf Nessik zu den stabilsten und angenehmsten wurden.
    James war begeistert, als sie sich um einen Platz an der

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